Gebäudebestand bleibt Sorgenkind der Energiewende
Während die Wärmepumpe in jedem dritten neugebauten Wohngebäude eingesetzt wird, bleibt der Erfolg im Gebäudebestand aus – hier liegt der Marktanteil bei unter 5 Prozent. "Diesen Bereich muss die Politik adressieren, schließlich sind zwei Drittel der 21 Millionen Heizungen in Deutschland unzureichend effizient", argumentiert Dr. Sabel.
Auf Grund der höheren Energieverbräuche in älteren Gebäuden reagieren die Verbraucher sensibler auf die Preise der verschiedenen Energieträger als in sparsamen Neubauten. Während der Preis für Heizöl auf unter 5 Cent gesunken ist, verharrt der Heizstrompreis bei über 21 Cent. Dabei machen Steuern, Abgaben und Umlagen 76 Prozent des Heizstrompreises aus, während Heizöl in Deutschland – im Unterschied zu den meisten anderen EU-Ländern – kaum besteuert wird.
Strategiepapiere sehen Wärmepumpe als zentrale Heizung der Zukunft
Gemessen am Gesamtabsatz für Wärmeerzeuger beträgt der Marktanteil von Wärmepumpen noch unter 10 Prozent. Das ist weit von der zentralen Rolle entfernt, die der Wärmepumpe im Klimaschutzplan 2050 oder in der Energieeffizienzstrategie Gebäude zugeschrieben wird. Unter dem Schlagwort Sektorkopplung fordern diese Papiere ebenso wie Studien des Fraunhofer ISE oder der Deutschen Umwelthilfe, den Wärmesektor zu elektrifizieren. Wärmepumpen als hocheffiziente Technologie sollen dabei sicherstellen, dass der Stromverbrauch nicht unnötig steigt. "Wer die Sektorkopplung will, muss die Steuern und Abgaben auf Energieträger neu ausrichten. Eine CO2-Bepreisung wäre dafür ein geeignetes Instrument" so Dr. Sabel.