Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Statistik...
30,3 Millionen Wohnungen in Deutschland öl- oder erdgasbeheizt
Mittwoch, 31.05.2017
In Deutschland gibt es 15 Millionen Einfamilienhäuser und Reihenhäuser mit 18 Millionen Wohneinheiten. Weiterhin stehen 3,2 Millionen Mehrfamilienhäuser und große Mehrfamilienhäuser mit 21,1 Millionen Wohneinheiten auf bundesdeutschem Gebiet. Laut Branchenverband Zukunft Erdgas werden also 39,1 Millionen Wohneinheiten unter den Bundesbürgern aufgeteilt. Das Statistische Bundesamt (Destatis) geht in einer Schätzung von Januar 2017 davon aus, dass Ende letzten Jahres etwa 82,8 Millionen Menschen hier gelebt haben (Einwohnerrekord).
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) spricht in einer Statistik von 40,4 Millionen Wohnungen. Viel interessanter als die statistische Abweichung (39,1 zu 40,4 Mio.) bzw. das Sinnieren über die unterschiedlichen Definitionen von „Wohneinheit“ und „Wohnung“ ist nun aber der Blick auf die Beheizungsstruktur dieser Lebensräume: Und da heißt es beim BDEW weiter, dass etwa 70 Prozent der Wohnungen zentral beheizt würden. Außerdem beeindruckt die (statistische) Tatsache, dass ziemlich genau drei Viertel der 40,4 Millionen Wohnungen öl- oder erdgasbeheizt sind.
Wenn man den ganzen Zahlensalat nun einfach mal „vermenschlichen“ möchte, und man so tut als ob die Einwohner und die Energieträger zur Wärmeerzeugung statistisch gleich verteilt sind, so ergibt sich das folgende Bild: Mittels des Energieträgers Erdgas wärmen sich 40 Millionen Menschen, 22 Millionen werden durch Heizöl thermisch versorgt, 11 Millionen durch Fernwärmeheizung, drei Millionen Einwohner durch Elektrowärme, zwei Millionen per Holzheizung, eine Million Personen mittels Flüssiggas (der Rest heizt undefiniert, „mittelalterlich“ oder gar nicht).
Welche Schlüsse ziehen wir daraus?
Zahlen, Daten und Fakten gibt es reichlich in der Energie- und Gebäudetechnik. Doch verstellen diese oft den Blick auf die echte Bedeutung der Wärme- und Energiewende. Alle theoretischen Überlegungen – nennt man sie nun „Sektorenkopplung“, „Integrierte Energiewende“ oder „Konvergenz der Netze“ – führen immer zu realen Auswirkungen auf Menschen! Sie müssen im Mittelpunkt aller Betrachtungen stehen. Hier hat das installierende Fachhandwerk vor Ort die Aufgabe, zu informieren, zu begeistern und umzusetzen. Einen erheblichen Hebel besitzen des Weiteren die Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Nicht zuletzt deshalb, weil die Effizienztechnologie Kraft-Wärme-Kopplung in ihren Liegenschaften voll zur Geltung kommen kann.