In der Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis ist die 400.000ste Pelletfeuerung in Deutschland in Betrieb gegangen. Der 26-kW-Pelletkessel beheizt eine zum Wohnhaus umgebaute Kirche. Zum Jubiläum weist der Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands e.V. (DEPV) Martin Bentele auf das hohe CO2-Einsparpotenzial moderner Holzfeuerungen und die gesicherte Verfügbarkeit von Holzpellets in Deutschland hin, die einen weiteren Ausbau ermöglichen.
400.000 Pelletfeuerungen in Deutschland installiert
Freitag, 11.11.2016
Ein erfreuliches Ereignis stand für die deutsche Pelletbranche Ende Oktober in der sächsischen Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis an. DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele zeichnete dort die 400.000ste Pelletfeuerung in Deutschland aus und überreichte den Betreibern, der Familie Hoffmann, einen Gutschein für drei Tonnen Pellets. Die Pelletheizung der Firma HDG Bavaria ist Gewinner einer Auslosung unter Kessel- und Ofenherstellern.
Familie Hoffmann heizt seit August 2016 mit Pellets. Acht Monate sind vergangen, seitdem sie mit dem Umbau der Kirche zum Wohnhaus begonnen haben. Auf die Idee dazu brachte sie die Pfarrerin des Ortes während ihres Traugesprächs. Da das lokale Immobilienangebot sehr begrenzt war, bot sie dem jungen Paar die ungenutzte Kirche an. Ein paar Monate darauf sagten die Hoffmanns nicht nur "Ja" zueinander, sondern auch zum Kauf der Kirche und der neuen Pelletheizung.
Im März 2016 begannen sie schließlich mit den umfassenden Renovierungsarbeiten. Dabei spielten Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit für sie gleichermaßen eine große Rolle. Damit war dem Paar aber auch von Beginn an klar, dass sie die alte Ölheizung von 1991 gegen eine moderne Pelletheizung austauschen wollten.
"Beim DEPV hätten wir dieses Jubiläum gerne schon drei Jahre früher begangen", betont Bentele. Die Flaute am Heizungsmarkt habe jedoch auch die Pelletbranche ereilt. Dabei können Pelletfeuerungen wesentlich zur Energiewende am Wärmemarkt beitragen.
"Fakt ist", so Bentele, "dass mit modernen Holzheizungen und automatischen Öfen auf sehr wirtschaftliche Art und Weise große Mengen CO2 eingespart werden können – bei gleichzeitig hervorragendem Emissionsverhalten. In diesem Jahr werden die bundesweit betriebenen Pelletfeuerungen rund 3 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Mit der sicheren Verfügbarkeit von Holzpellets aus heimischer Produktion könnten sogar deutlich mehr Anlagen betrieben werden."
Hohe staatliche Förderung für den Heizungstausch
Die Rahmenbedingungen für den Heizungstausch hin zur Pelletfeuerung sind in Deutschland sehr gut. Über das bundesweit angebotene Marktanreizprogramm (MAP) können 20 bis 30 Prozent der Investitionskosten direkt erstattet werden.
"Der Bürger weiß allerdings im seltensten Falle von den staatlichen Wohltaten", bemängelt Bentele. Hier seien engagierte SHK-Betriebe gefragt, die Verbraucher beim Heizungstausch hin zu Erneuerbarer Wärme beraten können. Speziell qualifizierte Betriebe findet man unter www.pelletfachbetrieb.de bzw. www.fachstudio-pelletkaminofen.de. Bentele kündigt an, die Qualifizierung des Fachhandwerks als kompetenter Ansprechpartner weiterhin mit Schulungsprogrammen zu stärken.
In Sachsen wurden letztes Jahr rund fünf Prozent der bundesweiten Förderanträge für Pelletheizungen gestellt. Damit nimmt der Freistaat im östlichen Teil Deutschlands die Vorreiterrolle ein. Bundesweit führend ist Bayern mit über 35 Prozent aller Anlagen.