Bei der Kernsanierung eines Einfamilienhauses sollten die neu entstandenen Räume im Dachgeschoss eine Fußbodenheizung erhalten. Der vorhandene Fußboden ließ aber nur eine leichte Trockenbaulösung zu. Schnell stellte sich dieser scheinbare Nachteil als Vorteil heraus. Das gewählte Trockenbausystem konnte nicht nur schnell verlegt werden, es überzeugte auch durch seine geringe Aufbauhöhe.
Alles im Trockenen
Trockenbau-Fußbodenheizung im renovierten Dachgeschoss
Samstag, 24.12.2022
Bei der Kernsanierung eines Einfamilienhauses im Westerwald stand für die Eigentümer von Beginn an fest, dass im gesamten Haus eine Flächenheizung zum Einsatz kommen sollte: Bei der Sanierung des Erdgeschosses 2019 kam das „Cut-Therm“-Frässystem von Empur zum Einsatz. Dabei werden die Kanäle für die Heizungsrohre der Fußbodenheizung einfach in den bestehenden Estrich gefräst. Schon zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass der Ausbau des Dachgeschosses wenig später folgen würde. So wurden bei den Arbeiten im Erdgeschoss schon alle Leitungen bis ins obere Geschoss gelegt. Das hatte den Vorteil, dass erstens die Arbeiten im Dachgeschoss schnell und problemlos starten konnten und zudem das bewohnte untere Geschoss von den erneuten Sanierungsarbeiten weitgehend unbehelligt blieb. Das Dachgeschoss mit Drempel wurde bis zur Sanierung 2021 als ungeheizter Speicherraum genutzt. Es kam – außer rund um den Treppenaufgang – ohne Innenwände aus und verfügte auch über keinen „nennenswerten“ Fußbodenaufbau, denn dieser bestand nur aus Nut-und-Feder-Brettern, die auf die Deckenbalken genagelt waren.
Im ersten Schritt wurden die Nut-und-Feder-Bretter des rund 50 Jahre alten Fußbodens durch OSB-Platten ersetzt. Wegen der vorhandenen Holzdecke war auch von vornherein klar, dass Trockenestrichelemente zum Einsatz kommen mussten. Beim Flächenheizsystem, das speziell für die Sanierung und die Verwendung im Trockenbau entwickelt wurde, fiel die Entscheidung auf das Trockenbausystem „Optimal II“ vom Flächenheizungsspezialisten Empur. „Optimal II“ kommt immer dort zum Einsatz, wo aus statischen Gründen ein geringes Aufbaugewicht benötigt oder mit Trockenestrichelementen gearbeitet wird. Dies kann im Trocken- oder Holzbau, im Neu- und Altbau, in Wohn- und Geschäftsgebäuden, in Ein- und Mehrfamilienhäusern, in Industriegebäuden, im öffentlichen Bereich und in Sportstätten der Fall sein. Weitere wichtige Entscheidungshilfen für diesen Flächenheizungs-Typ sind der zügige Baufortschritt des Trockenbausystems und die Verlegung ohne den sonst üblichen Baustellenstaub.
Keinen Raum verschwenden
Das System besteht aus Hartschaumplatten höchster Festigkeit mit eingeprägten Nuten und Rohrumlenkungen und dazu passenden Wärmeleitblechen aus Aluminium. Die Hartschaumplatten sind so konstruiert, dass zwei Verlegeabstände (125 oder 250 mm) mit der gleichen Platte realisiert werden können. Das ist ein großes Plus für die Baustellenlogistik und reduziert bei der Verlegung den Verschnitt erheblich.
Durch den Ausbau des Dachgeschosses wurde die Wohnfläche des Hauses spürbar erhöht. Entstanden sind insgesamt drei Schlafzimmer und ein Bad. Für die gewünschte Fußbodenheizung wurde zuerst die gesamte Fußbodenfläche mit den „Optimal II“-Hartschaumplatten ausgelegt und anschließend die Wärmeleitbleche in die Nuten der Platten eingelegt. Die Leitbleche aus Aluminium gewährleisten dabei eine schnelle und gleichmäßige Wärmeübergabe in Richtung Fußbodenoberfläche. Dann erfolgte die Verlegung der Heizungsrohre in den Nuten der Wärmeleitbleche. Unmittelbar nach der Verlegung der Rohrleitungen konnte die Lastverteilschicht aus Trockenestrichelementen aufgebracht werden. Die geringe Aufbauhöhe von rund 55 mm (ohne Belag) war ideal für das kleine Dachgeschoss, denn sie nahm nahezu nichts von dem an sich schon knappen Raum weg. Die Flächenheizungsverteiler, ebenfalls aus dem Hause Empur, werden über die Regelstation „Contemp Alpha“ mit Hocheffizienzpumpe und Thermoweiche hydraulisch an den bestehenden Wärmeerzeuger angebunden.
Im Detail besteht der Fußbodenaufbau also aus der tragenden Holzbalkendecke mit verschraubten OSB-Platten. Darauf das Trockenbausystem für Fußbodenheizungen „Optimal II“ und eine Trennlage für die schwimmende Verlegung, damit Bewegungen der Holzdecke aufgenommen werden können. Darauf wurden Fliesen als Bodenbelag im Bad und ein Vinylfußboden in den drei Schlafzimmern verlegt. Unter den Fliesen wurde zusätzlich ein Gitternetz als Entkopplungsmatte eingearbeitet. Das Ergebnis spricht für sich: Die vier neuen Räume im Dachgeschoss erhalten trotz vorhandener Holzdecke und geringer Aufbauhöhe ihre Wärme über eine Fußbodenheizung. Der Wohnwert wurde so erheblich gesteigert.
Weiterführende Informationen: https://www.empur.com/de/unternehmen/willkommen/
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