Mit der umfassenden Sanierung ihrer Hallenheizung in Neuss hat die Thelen-Gruppe in Qualitätsverbesserung, Energieeffizienz und Umweltschutz investiert. Geplant und umgesetzt wurde die Anlage von der Kübler GmbH aus Ludwigshafen. Nun wurde das Großprojekt gleich doppelt belohnt: Mit 60 % Energieeinsparung. Und einer Auszeichnung beim Energy Efficiency Award der Deutschen Energie Agentur (dena), dem wohl wichtigsten Energieeffizienzpreis Deutschlands.
Christoph Thelen, Geschäftsführer bei der Thelen Gruppe, und Thomas Kübler, Geschäftsführender Gesellschafter der Kübler GmbH, nahmen die renommierte Auszeichnung in Berlin gemeinsam entgegen.
"Die Preisträger sind Vorreiter für gelebte Innovation in der Energiewende", betonte dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp bei der Preisverleihung auf dem dena-Kongress 2016. Unter der großen Anzahl von Bewerbern würdigte die Fachjury die hohe Energieeffizienz der Infrarottechnologie mit Restwärmenutzung und die konsequente Digitalisierung des Heizprozesses der Kübler-Anlage mit dem 3. Preis. Der internationale Energy Efficiency Award steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
Das Projekt: Moderne Infrarot-Hallenheizung für die Lagerhalle
Die Thelen-Gruppe mit Stammsitz Essen ist auf Ankauf, Vermietung und Verwaltung von Immobilien spezialisiert. Zu den über 2,1 Mio. m² vermietbarer Fläche zählen Wohngebäude ebenso wie Gewerbe- und Industrieareale, Produktionsgebäude oder Lagerhallen, wie die in der Jagenbergstraße in Neuss. Rund 500.000 Euro Heizkosten wurden dort pro Jahr verbraucht. Zu viel, befand man bei Thelen. Und entschied, die alte zentrale Anlage durch moderne energiesparende
Infrarotheizungstechnologie von Kübler zu ersetzen.
Mit der energieeffizienten und umweltschonenden Beheizung von Hallengebäuden hatte Thelen schon länger Erfahrung. Drei Immobilien wurden bereits mit Hallenheizungs-Systemen von Kübler beheizt. Die Energieeffizienz dieser Systeme wollte man auch in Neuss in der 43.000 m² großen Logistikhalle nutzen. Diese wurde 1980 ursprünglich zu Produktionszwecken errichtet. Seitdem war die Halle beheizt mit einer Warmluftheizung, die über ein zentrales Kesselhaus mit drei riesigen Gaskesseln befeuert wurde. In der Heizperiode lag der Energieverbrauch der Anlage bei rund 8.850.000 kWh.
"Natürlich haben wir mehrere Anbieter angefragt", sagt Wolfgang Thelen, geschäftsführender Gesellschafter der Thelen-Gruppe. "Kübler hat uns das überzeugendste Konzept geliefert. Und die Qualität der Technologien kannten wir schon aus vorhergehenden Projekten." Realisiert wurde "H.Y.B.R.I.D." und damit eines der effizientesten Heizungssysteme auf dem Markt. Insgesamt 3.360 kW installierte Leistung aus Infrarot-Hallenheizungen der Reihe "OPTIMA plus", betrieben mit Erdgas. Dazu die Wärmetauscher "O.P.U.S.X" inklusive Pufferspeicher zur effizienten Einspeisung der Abwärme in das vorhandene Büroheizungssystem. Um alle Einsparungspotenziale zu nutzen und flexibel für spätere Nutzungsänderungen zu sein, wurde das neueste Kübler Steuerungssystem "CELESTRA" eingesetzt und in die Gebäudeleittechnik von Thelen integriert.
Die dezentrale Infrarottechnologie der Hallenheizung und die moderne Steuerungstechnik brachten im Rahmen des Projekts weitere Vorteile mit sich: Nach der Übernahme der Liegenschaft durch Thelen im Jahr 2011 war die Halle durch Zwischenwände in vier Abschnitte unterteilt und an unterschiedliche Parteien vermietet worden, die dort ihre Hochregallager und Verwaltungsbüros betreiben. Mit der alten zentralen Warmluftheizung war eine individuelle Anpassung der Beheizung an die jeweiligen Nutzungszeiten und -arten nicht zu machen. Und auch die tatsächlichen Energieverbräuche der Teilbereiche konnten nicht separat ausgewiesen werden. Im Rahmen der Sanierung wurden für jeden Teilabschnitt der bis zu 15 m hohen Halle einzeln steuerbare Heizzonen installiert. Inklusive zwölf individueller Gasverteilstationen und Zähler, die eine exakte Verbrauchsabrechnung ermöglichen.
Die Beheizung von Hochregallagern und Büros in der riesigen Halle ist nun komplett dezentralisiert. Mit allen Vorteilen, die die Infrarottechnologie ermöglicht: einzeln anfahrbare Heizzonen, kurze Aufheizzeiten, gleichmäßiges zugfreies Raumklima. Und vor allem dies: der drastisch reduzierte Energieverbrauch.
Die Inbetriebnahme der neuen Hallenheizung erfolgte bis Mitte Oktober 2015. So konnte die gesamte Heizperiode 2015/2016 genutzt werden. Der Energieverbrauch wurde auf rund 3.638.000 kWh gesenkt. Das ist eine Einsparung von fast 60 Prozent.
Thelen hat mit der umfassenden Sanierungsmaßnahme den CO!SUB(2)SUB!-Ausstoß dadurch um rund 1.300 Tonnen im Jahr reduziert – ein enormer Umweltbeitrag. Zusätzlich gewinnt Thelen durch die dezentralen Infrarotsysteme wertvolle Zusatzfläche für die Vermietung. Das alte Kesselhaus konnte komplett stillgelegt werden. Anstelle der großen Kessel sind nun kleinere, moderne Gasthermen im Einsatz. Sie werden dezentral für die verschiedenen Büroheizungen genutzt. Auch die alten Pumpen wurden komplett abgeschaltet und durch eine geringere Anzahl kleinerer und effizienterer Pumpen ersetzt.
Bei Thelen zieht man in Sachen Heizungssanierung erneut eine Erfolgsbilanz: "Wir konnten durch das neue Heizsystem die Wettbewerbsfähigkeit unserer Immobilie in Neuss deutlich erhöhen. Auch in puncto Wärme- und Bedienkomfort. Aber vor allem wegen der stark reduzierten Verbrauchskosten. Die Auszeichnung mit dem Energy Efficiency Award bestätigt noch einmal, wie gut und richtig unsere Entscheidung war", so Wolfgang Thelen. Und auch auf Seiten der Mieter ist man hoch zufrieden. Der Wärmekomfort stimmt. Die Hallenheizung lässt sich bedarfsgerecht und sehr einfach regeln. Und: Durch die Dezentralisierung der Anlage liegt nun eine bedarfsgenaue Abrechnung der Verbräuche vor.