Sei es beim Neubau oder beim Renovieren – eine sach- und fachgerechte Dämmung der Rohre minimiert Kälte- oder Wärmeverluste und leistet damit einen maßgeblichen Beitrag zur energetischen Effizienz eines Gebäudes. Demnach tragen Rohrisolierungen zur Energieeinsparung sowie zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und somit auch zum Ressourcen- und Klimaschutz bei.
Beim klimafreundlichen und nachhaltigen Bauen spielt nicht nur der Energieverbrauch von Gebäuden eine wichtige Rolle. Der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung der verwendeten Bauprodukte rückt immer mehr in den Fokus. Denn keine Branche verbraucht so viele Ressourcen wie der Bau und der Betrieb von Gebäuden. Konsequentes und ökologisches Bauen bedeutet also auch die Verwendung von Materialien, die wenig Treibhausgase verursachen, einen hohen Anteil erneuerbarer Rohstoffe besitzen und durch einen umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Produktionsprozess hergestellt werden.
Ökobilanz als Bewertungsmethode von Bauprodukten
Um den Ressourcenverbrauch eines Produktes neutral bemessen zu können, ist eine Ökobilanz erforderlich. Diese Bilanz verschafft einen Einblick in die umweltbezogenen Auswirkungen eines Produktes während seines gesamten Lebensweges.
Die Ökobilanz besteht demnach aus einer Lebenszyklusanalyse, die alle Prozesse berücksichtigt – von der Rohstoffgewinnung, über die Produktion, die Nutzungsphase bis hin zum Ende des Produktlebensweges. Zu den analysierten Umweltauswirkungen zählt man Entnahmen aus der Umwelt (z.B. Rohöl) sowie Emissionen in die Umwelt (z.B. CO!SUB(2)SUB!, Abfälle). Die Standards für eine Lebenszyklusanalyse sind die internationalen Normen ISO 14044/ISO 14040 zusammen mit der EN 15804.
Eine Ökobilanzierung besteht aus vier Phasen:
In der ersten Phase werden Ziel und Untersuchungsrahmen der Ökobilanz festgelegt. Hierbei werden die Funktion und der grundsätzliche Lebensweg des Produktes bestimmt. Außerdem wird die funktionelle Einheit definiert, auf die nachher die Umweltwirkungen bezogen werden. In der zweiten Phase, der Sachbilanz, werden quantitative Aussagen zu dem erfassten Produktlebensweg gemacht. Zudem werden Ressourcenverbräuche den Emissionen gegenübergestellt.
In der Wirkungsabschätzung werden dann die Ergebnisse der Sachbilanz in verschiedene Wirkungskategorien eingeteilt, wie zum Beispiel die Relevanz verschiedener Emissionen für den Treihauseffekt oder die Bildung des Ozonlochs. In der letzten Phase, der Auswertung, werden für die Ergebnisse der Sachbilanz und der Wirkungsabschätzung Schlussfolgerungen und Empfehlungen entwickelt.
"Auch für den Hersteller ist die Lebenszyklusanalyse ein gutes Werkzeug, denn sie verschafft Transparenz und ein klares Verständnis über die Umweltwirkungen der Unternehmensprozesse", erklärt Dominique Malache, Laborleiter bei NMC in Belgien. Ökobilanzen spielen bei der ökologischen Bewertung von Gebäuden eine wichtige Rolle. Die Daten aus der Ökobilanz werden in einer Umweltproduktdeklaration erfasst und strukturiert. Die Umweltproduktdeklaration stellt eine extern zertifizierte und geprüfte Datengrundlage zur ökologischen Beurteilung von Produkten dar.
NMC sa, ein belgisches Familienunternehmen spezialisiert auf synthetische Schaumstoffprodukte, hat mit "Naturefoam" eine neuartige Materialmischung entwickelt, die dem Ressourcenschutz-Gedanken Rechnung trägt. Bei technischen Rohrisolierungen wurde der gesamte Herstellungsprozess so deutlich umweltfreundlicher durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen.
Die Umweltproduktdeklaration weist beeindruckende Resultate auf: 0 kg CO!SUB(2)SUB!-Emissionen von der "Wiege bis zum Werkstor" für "Climaflex" aus NMC-"Naturefoam" im Vergleich zu 220 kg CO!SUB(2)SUB!/m³ Schaum bei gängigen Kautschukisolierungen. Die Produktsortimente "Climaflex" und "Exzentroflex" sind durch den neuen Schaumstoff aufgewertet und leisten, nach Angaben des Herstellers, einen doppelten Beitrag zum Klimaschutz: Sie bieten nicht nur gute Dämmwerte, sondern weisen auch eine solide Klimabilanz auf.
"Als Unternehmen im Familienbesitz streben wir grundsätzlich nicht nach kurzfristigem Erfolg, sondern haben die Möglichkeit, langfristig zu denken und zu handeln. Wir investieren kontinuierlich und beständig in unsere Infrastruktur, in unsere Anlagen, Technik, in Forschung und Entwicklung, in Verkauf und Marketing und nicht zuletzt in unsere Mitarbeiter. NMC-»Naturefoam« ist nur ein weiterer Schritt zum verbesserten Klimaschutz. Es gibt noch sehr viel zu tun", erklärt NMC-Geschäftsführer Hubert Bosten.
Die Umweltproduktdeklarationen, die durch das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) zertifiziert wurden, zeigen in aller Transparenz die Umweltfreundlichkeit der in Belgien hergestellten Rohrisolierungen. Diese Bewertungen dokumentieren, welche Rohstoffe mit welchem Energieaufwand in das Bauprodukt einfließen und welche Umweltauswirkungen entstehen – von der Herstellung über die Nutzungsdauer bis hin zur Entsorgung.
Die Umweltproduktdeklarationen für die "Climaflex"- und "Exzentroflex"-Sortimente enthalten eine komplette Lebenszyklusanalyse von der "Wiege bis zur Bahre" (sog. "from cradle to grave"-Prinzip). Das bedeutet, dass alle Lebenszyklusphasen gemessen und bewertet werden. Pflicht ist jedoch nur eine Bewertung von der "Wiege bis zum Werkstor". Anhand dieser Umweltproduktdeklarationen liefert NMC Architekten, Planern, ausschreibenden Stellen sowie dem ausführenden Fachhandwerk verlässliche Informationen für Gebäudezertifizierungen und entsprechende Installationen.
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Pflanzliche Rohstoffe machen den Unterschied
Das verwendete Rohmaterial zur Herstellung der Rohrisolierung "Naturefoam" wird auf Basis von Zuckerrohr hergestellt. Zuckerrohr wächst jährlich nach und absorbiert dabei CO!SUB(2)SUB! und verbessert so die Klimabilanz deutlich. Das durch NMC eingesetzte Bio-Polyethylen aus Zuckerrohr stammt aus Brasilien, dem weltweit größten Zuckerrohrhersteller. Die Bewässerung der Zuckerrohrplantagen erfolge hauptsächlich durch natürliches Regenwasser.
Die Zusammensetzung des Dämmstoffs wird durch recyceltes Material vervollständigt. Zusätzliche Additive verbessern unter anderem die Dämmwerte und Brandschutzeigenschaften. Der Einsatz von mindestens 50 Prozent nachwachsenden Rohstoffen wird vom Institut DIN Certco zertifiziert und überwacht. Auf neues ("virgin2) erdölbasiertes Polyethylen werde bei der Herstellung komplett verzichtet.
Die "Climaflex"- und "Exzentroflex"-Sortimente aus "Naturefoam" besitzen, nach NMC-Angaben, die gleichen technischen Eigenschaften wie auf Erdöl basierte Rohrisolierungen hinsichtlich der Dämmwerte, des Brandverhaltens sowie einer einfachen Verarbeitung durch das Fachhandwerk. Das "Climaflex"-Sortiment umfasst einen flexiblen Isolierschlauch aus geschlossenzelligem Polyethylenschaum für den Einsatzbereich Heizung und Sanitär mit der Brandklasse BLs1d0 für die Wandstärke 9 und 13 mm und mit der Brandklasse CLs1d0 für die Wandstärken 20 und 25 mm.
Die "Climaflex Stabil"-Variante ist mit einer besonders robusten Außenhaut versehen und so vor Beschädigungen gut geschützt.
"Exzentroflex" ist eine exzentrische Rohrisolierung mit robuster Außenhaut für die Isolierung von Heizkörperanschlussleitungen im Fußbodenbereich. Die Sortimente "Climaflex Stabil" und "Exzentroflex" besitzen ein ihrem Einsatzbereich in Wand und Boden angepasstes Brandverhalten der Euroklasse E.