Die Bedeutung von Energiemanagement-Systemen und Batteriespeichern für Privathaushalte und größere Anwender nimmt merklich zu – auch in Verbindung mit der Elektrifizierung von Heizungslösungen.
The smarter E Europe: Neuheiten für PV-Strom-Optimierung und Netzintegration
Die Bedeutung von Energiemanagement-Systemen und Batteriespeichern für Privathaushalte und größere Anwender nimmt merklich zu – auch in Verbindung mit der Elektrifizierung von Heizungslösungen.
Die internationale Messe The smarter E Europe und ihre Begleitmessen vom 19. bis 21. Juni 2024 auf dem Messegelände in München bot einen breiten Überblick. Rund 110.000 Besucher und über 3.000 Aussteller setzten einen neuen Rekord. China belegte erstmals Platz eins der Ausstellernationen. Das HeizungsJournal bietet im Folgenden eine Auswahl an Neuheiten von der Speichermesse EES Electrical Energy Storage und der Intersolar Europe – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Nach der Überhitzung des Marktes infolge einer befürchteten Erdgaskrise stellt sich die Situation auch auf dem Stromspeichermarkt wieder deutlich entspannter dar: Viele Lager sind gut gefüllt und die Preise wieder am Sinken. Aussteller berichteten teilweise von zwar weniger Ansturm an den Ständen, dafür aber qualitätvolleren Kontakten. Die Neuheiten zeigten den Trend hin zu Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Batterien, die Sicherheitsvorteile gegenüber Lithium-Ionen-Akkus bieten können. Erste Produkte enthalten auch Lösungen, um dynamische Stromtarife zu nutzen oder die Begrenzung von Verbrauchern wie Wärmepumpen durch den Netzbetreiber nach § 14a EnWG zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Um das Fachhandwerk wurde kräftig geworben mit Aspekten wie modular erweiterbaren Systemen, damit besserer Transportierbarkeit, sowie intuitiver Verkabelung und schneller Installation.
Bei der Anker SOLIX aus München standen zwei neue LFP-Speicherserien im Mittelpunkt der Präsentation: Der „Anker SOLIX X1“ ist im Kapazitätsbereich von 5 bis 30 kWh in 5er-Schritten verfügbar (bei Parallelverschaltung 30-180 kWh). Die moderne All-in-One-Energielösung vereine die Aspekte Design, Leistung, smarte Funktionen und Sicherheit in einem Produkt. Damit erwarteten Privathaushalte auch bei extremen Temperaturen eine „herausragende netzunabhängige Leistung“.
Den Installateuren biete sich unter anderem der Vorzug, die Einzelmodule mit 50 kg Gewicht leicht bewegen zu können. Die Einheit mit dem Batteriemanagement wiegt 30 kg. „Die Verkabelung ist sehr einfach und dauert maximal 30 Minuten“, warb Symons Xie, Teamleiter für Home Energy Storage Central Product Commercialization. Das Unternehmen gehört zur britischen Anker Technology (UK) Ltd. und bezeichnet sich als „eine führende Marke im Bereich innovativer Batteriespeicher- und Stromübertragungstechnologien“.
Eine neue Produktgeneration ihrer Speichertechnologie „Pacadu“ stellte die ASD Automatic Storage Device GmbH aus Umkirch bei Freiburg vor: „Unsere Module bieten künftig 1,5 kW Leistung gegenüber bisher 1 kW“, berichtete Johannes Wüllner, Bereichsleiter Energie bei ASD. Damit verfüge der Kunde bei vergleichbaren Kosten über 50 Prozent mehr Leistung und der benötigte Bauraum reduziere sich entsprechend. Erzielt habe man dies unter anderem durch ein optimiertes thermisches Design.
ASD setzt weiterhin nach eigenen Angaben als Alleinstellungsmerkmal auf die Parallelschaltung von LFP-Zellen, damit diese sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen. Neben der 48 V-Heimspeicher Serie, dem „Pacadu Compact“ (4-12 kW, 8-25 kWh), wurde für das vierte Quartal 2024 eine neue Hochvolt-Serie (500 V, 1,5 kW/5 kWh pro Modul) angekündigt. Die Gewerbe- und Industriespeicher („Pacadu Pro“, 18-240 kW/38 kWh-1 MWh) seien ebenfalls stark nachgefragt, um den Solar-Eigenverbrauch zu erhöhen und auch durch sogenanntes Peak Shaving weitere Kosteneinsparungen zu realisieren. Auch als Puffer für E-Ladestationen eignen sich die Speicher.
BYD vermeldete als Vorreiter der LFP-Technologie, inzwischen über eine Million „BYD BatteryBox“-Systeme installiert zu haben. Das Produktportfolio umfasst die Hochspannungsmodelle „BYD BatteryBox Premium HVS“ (5,1-38,4 kWh) und „HVM“ (8,3-66,2 kWh) sowie die Niederspannungsmodelle „LVL“ (15,4-983 kWh) und „LVS“ (4,0-256 kWh). Für die Hochvoltbatterien „BatteryBox HVM“ und „HVS“ wurde die neue Batterieüberwachungs-Einheit („Battery Control Unit“) für Hausspeicher vorgestellt. Florian Blaser, General Manager EFT-Systems GmbH, dem offiziellen BYD-Servicepartner, freute sich über den Zuspruch gegenüber der „BYD BatteryBox“:
„Das System wurde in mehreren Umfragen als erste Wahl der Installateure bewertet und konnte seinen Marktanteil im Privatkundenmarkt zuletzt auf über 30 Prozent steigern.“ Als neue Lösung im Gewerbe- und Industriebereich wurde die Generation „BatteryMax Lite (C&I)“ präsentiert. Typische Anwendungen sind Eigenverbrauchssteigerung, Lastspitzenkappung oder zeitabhängige Arbitrage (Anm. d. Red.: Ausnutzung von Preisunterschieden am Strommarkt). Das System biete mit vier bis zwölf Modulen eine Skalierbarkeit von 30 bis 90 kWh in einem Outdoorgehäuse. Bei 64 Speichertürmen sei eine Leistung von bis zu 5,76 MWh erzielbar. Weitere Speicherprodukte und Updates zum Partnerprogramm ergänzen die Neuheiten des chinesischen Anbieters.
Der Systemanbieter Dream Maker Technologie GmbH mit Vertriebs- und Servicezentrum in Eschborn bei Frankfurt am Main präsentierte unter anderem seinen neuen Stromspeicher „ESS-10kWh-S1“ (10 kWh). Er besitzt eine besonders geringe Bautiefe, betonte Europachefin Xi Yuan. Außerdem sei er auf über 6.000 Nutzungszyklen ausgelegt und bis zu zehn Geräte seien konfigurierbar. Der LFP-Speicher kommuniziere mit dem Wechselrichter samt integriertem Energiemanagement.
Zusammen mit der Wärmepumpe bilde alles ein aufeinander abgestimmtes „Ecosystem“. Das smarte Management ermögliche intelligentes Be- und Entladen, ein Real-Time-Monitoring und eine Echtzeit-Überwachung und Steuerung über die „DM Smart Energy App“ und Web-Applikation. Das Gerät lässt sich auf dem Boden aufstellen oder an Wänden montieren und erfüllt die Schutzklasse IP-67 für Hochwassergebiete. Die Speicher werden ab November 2024 in Niedernhall in Hohenlohe produziert, weitere Produkte liefern zwei Werke in China.
Der Batteriehersteller und Systemanbieter Energy Depot Swiss GmbH aus Kreuzlingen in der Schweiz präsentierte unter anderem seine Speicherlösung „DOMUS 2.5“ (2,5 kWh nutzbare Energie), die mit vier Einheiten (10 kWh) für Einfamilienhäuser geeignet ist. Das Produkt erzielte bei der jüngsten Stromspeicherinspektion der HTW Berlin den zweiten Platz. Den Hochleistungs-LFP-Zellen bescheinigt das Unternehmen eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren bei hoher Leistungsdichte. Ein mehrstufiges Batteriemanagementsystem mit Trennschaltern in jedem Batteriemodul („Full Shield Safety“) dient maximaler Sicherheit.
„Unsere Produkte bieten durch ein Batteriebalancing eine hohe nutzbare Energie über lange Zeit hinweg“, erklärte Geschäftsführer Roland Burkhardt. Die Batterien sind modular skalierbar, somit lasse sich die Kapazität und Leistung bedarfsgerecht auf bis zu acht Batteriemodule erweitern. Für Anwendungen im Kleingewerbe seien bis zu 40 kWh-Lösungen möglich. Auch ein Nachladen mit Dieselgenerator sowie kompletter Inselbetrieb seien realisierbar, so Burkhardt. Die Batteriemodule sind kompakt, 30 kg leicht und lassen sich variabel platzieren und installieren.
Enphase Energy stellte ihre DC-Batteriespeicher vor, die mit Niederspannungs-Gleichstrom arbeiten und modular erweiterbar sind. Die „Enphase IQ Battery 5P“ (5 kWh) beispielsweise kann bis auf 60 kWh ausgebaut werden, berichtete Sabbas Daniel, Senior Vice President of Sales Europe. Durch die niedrige Betriebsspannung könne man hohe Sicherheit bieten. Die „Enphase IQ Batteries“ bestehen aus LFP-Zellen und eignen sich auch für eine Installation im Außenbereich. Die Steuerung erfolgt per App. Enphase hat auch die passenden Mikro-Wechselrichter der „IQ8-Serie“ im Sortiment, von denen jeder mit einem einzelnen Solarmodul verbunden wird. Dies optimiere die Erzeugungsleistung der Gesamtanlage. Eine cloudbasierte Monitoring-Plattform ermöglicht die Solaranlagenüberwachung.
Fronius Solar Energy aus dem österreichischen Wels führt Hybridwechselrichter und pflegt enge Partnerschaften mit Batteriespeicherherstellern wie BYD: Die LFP-Speicher sind DC-gekoppelte Hochvoltsysteme mit Systemwirkungsgraden bis zu 95 Prozent. Die Hybridwechselrichter sind auch mit der „LG Flex“-Batterie mit Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid-Zellen kompatibel. Mit dem „Fronius Verto“ wurde von Fronius ein neuer Wechselrichter für mittelgroße Anwendungen vorgestellt, der aufgrund eines breiten Eingangsspannungsbereichs und vier MPP-Trackern auch für komplexe Anlagendesigns geeignet sei.
Die „Fronius GEN24“-Produktfamilie werde im dritten Quartal 2024 um die Hybridwechselrichter „Fronius Symo GEN24 12.0 Plus SC“ und den „Fronius Symo GEN24 12.0 SC“ erweitert. Sie haben eine höhere AC-Ausgangsleistung und sind bei Systemen bis 18 kWp einsetzbar. Lösungen für eine Notstromversorgung würden immer mehr nachgefragt, so Produktmarketing-Manager Leonhard Peböck. Hierfür bietet Fronius einen „Backup-Switch“ bis 63 A, der manuell bedient wird und kosteneffizient im Schaltschrank einzubauen ist. Ein „Backup-Controller“ mit automatischer Umschaltung bis 35 A kommt in dreipoliger Variante für Österreich im vierten Quartal 2024 auf den Markt, für Deutschland soll dann die vierpolige Version in 2025 folgen.
Hager präsentierte bei seiner ersten Teilnahme auf der Messe in München sein Spektrum an Lösungen zur Gebäudeelektrifizierung in Kombination mit erneuerbaren Energien: Das Unternehmen aus Blieskastel im Saarland zeigte beispielsweise sein Energiemanagement-Komplettsystem für Einfamilienhäuser. Der Energiespeicher „flow R2“ (6,5-19,5 kWh) ist mit eigensicheren LFP-Zellen ausgestattet und optional ersatzstromfähig. „Das Gehirn des Energiemanagementsystems ist der Energiemanagement Controller »flow«“, so Marktmanager Christian Weinard.
Das Gerät ermögliche die Integration von Wärmepumpen, Heizstäben und ab dem vierten Quartal 2024 auch die Nutzung dynamischer Stromtarife. Die Hager-Wallbox „witty solar“ besitzt vier Lademodi samt automatischer Phasenumschaltung. Zusammen mit dem Energiemanager wird ein PV-optimiertes Laden möglich, das zudem die Anforderungen des neuen Gesetzes zur Steuerung flexibler Verbraucher (§ 14a EnWG) erfüllt. Mit der „flow App“ können die Energieflüsse im Haus visualisiert werden. Für Mehrfamilienhäuser bietet Hager zudem Lösungen für Mieterstrommodelle sowie einen Lastmanager, der bis zu 40 Ladestationen „witty share“ regeln kann.
Der Technologiekonzern Huawei präsentierte auf der Intersolar mit FusionSolar, seiner Marke für den Photovoltaikbereich, seine Wechselrichter und Batteriespeicher. In der Kombination mit dem neuen Batteriespeicher „LUNA2000-S1“ und mit definierten Wechselrichtern bietet Huawei in einer Aktion eine auf 15 Jahre verlängerte Garantie für den Wechselrichter an. Der Aktionszeitraum läuft bis Ende des Jahres 2024 und gilt in Kombination mit den Wechselrichtern „SUN2000-L1“, „SUN2000-M1“ und „SUN2000-MBO“. Hierzu ist eine Registrierung über die Unternehmenswebsite „FusionSolar Community“ erforderlich.
Der Huawei-Batteriespeicher „LUNA2000-S1“ ist ein sogenanntes Smart-String-Energiespeichersystem mit einem fünfstufigen Sicherheitskonzept. Es bietet nach Unternehmensangaben unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 40 Prozent mehr nutzbare Energie sowie 15 Jahre Garantie. Die mit LFP-Zellen ausgestatteten Speicher sind in 7, 14 oder 21 kWh Kapazität erhältlich, bieten eine hohe Lade- und Entladeleistung, ein robustes Design und eine geringe Geräuschentwicklung. Für den Handwerker von Interesse ist eine intelligente Anschlusserkennung, welche, laut Huawei, die Installationszeit halbiere.
Das Systemhaus IBC Solar AG aus Bad Staffelstein präsentierte sein breites Spektrum an Speichersystemen für unterschiedlichste Anwendungen, von Einfamilienhäusern bis hin zu Gewerbebetrieben. Die Technologien stammen von den Partnern BYD, LG Energy Solution, SMA, Sungrow und Enphase. Der neue Einfamilienhaus-Speicher „IBC HomeOne“ (7,5-20 kWh) basiert auf LFP-Technologie und ist modular in 2,5-kWh-Schritten zu erweitern.
Das Gerät ist notstromfähig, berichtete Produktmanagement-Direktor Thomas Bartsch. Endkunden biete man die Möglichkeit, mittels IBC-Unterstützung Anlagen digital selbst zu planen und dabei Handwerkern wertvolle Zeitersparnis zu ermöglichen. Über die Tochtergesellschaft IBC GreenElements GmbH werde die Möglichkeit erschlossen, dynamische Stromtarife zu nutzen. Für den Gewerbebereich hält IBC Speicherlösungen im Bereich von 20 bis 500 kWh bereit.
Die Kooperation mit namhaften Batterieherstellern baut die Kostal Solar Electric GmbH aus Freiburg im Breisgau weiter aus. Dazu gehören Axitec, BMZ, BYD, Dyness, LG und Pylontech. Als Weltneuheit zeigte Kostal den Wechselrichter „Plenticore G3 L“ (15-20 kW) – auch mit Ersatzstromfunktion. Dieser biete „als erster und einziger Wechselrichter die Möglichkeit zur Leistungssteigerung und Funktionserweiterung“, so Kostal Field Marketing Manager für die DACH-Region Kai Langel. Der „PIKO CI 100“ ist der bislang leistungsstärkste Gewerbewechselrichter von Kostal.
Zusammen mit dem Batteriewechselrichter „Plenticore BI“ und dem „Kostal Smart Energy Meter“ sei es möglich, Überschussenergie zu speichern. Alle Produkte erfüllten die Anforderungen des § 14a EnWG. Die Erweiterung in Funktions- und Leistungsumfang von Wechselrichtern und Wallboxen ermöglicht künftig der „Kostal Plenticoin“, erhältlich in Form einer versiegelten Gutscheinkarte.
Die LG Energy Solution präsentierte mit dem „enblock E“ ein neues Speichersystem mit LFP-Zellen für Privathaushalte, das modular erweiterbar ist (bei vier bzw. fünf Modulen 12,4 kWh bzw. 15,5 kWh). Das ab 2025 erhältliche Produkt zeichnet sich durch eine hohe AC-Leistung und ein kompaktes Design aus. „Es ist äußerst platzsparend und passt in jede Ecke“, erklärte Associate Energy Storage Italy, Asya Polidori. Als weiteres Produkt war unter anderem der Speicher „Prime“ zu sehen, ein leistungsstarkes System mit bis zu 16 kWh Kapazität (zwei Einheiten parallel bis zu 32 kWh), das ebenfalls nur wenig Platz beansprucht.
Die Nickel-Mangan-Kobaltoxyd-(NMC)-Zellen seien lange im Markt etabliert. Durch die neue „3ph-Box“ ist das Gerät jetzt auch für dreiphasige Hybrid-Wechselrichter verfügbar. Darüber hinaus kommt in Kürze ein Speichersystem für Gewerbe und Industrie auf den Markt, das eine flexible Lösung für kleine und mittelgroße gewerbliche Anwendungen sei. LG Energy Solution bezeichnet sich als einen der weltweit führenden Anbieter fortschrittlicher Lithium-Ionen-Batterien mit über 30 Jahren Erfahrung.
Die M-TEC-Unternehmensgruppe aus dem österreichischen Pinsdorf erweitert sein „Energy-Butler“-Speichersortiment um eine 7,7 kWh-Version. Das System mit LFP-Zellen ist kompakt, modular und insbesondere für kleinere Haushalte konzipiert. Es lässt sich mit weiteren Batteriemodulen, dem Wechselrichter „Energy-Wizard“ und der Ladestation „Energy-Charger“ kombinieren. Die aus zwei Batteriemodulen bestehende Einheit ist so bis auf 30,7 kWh auszubauen. Sie ermöglicht PV-Eigenverbrauch, Notstromversorgung und ist zudem inselfähig.
Variable Stromtarife können in Verbindung mit der „Energy-Hero“-Lösung ab Ende 2024 genutzt werden. Der „Energy-Charger“, eine robuste und zuverlässige Ladestation (11/22 kW) sei ab dem dritten Quartal, der Wechselrichter „Energy-Wizard“ (3,6-25 kW) ab dem vierten Quartal 2024 verfügbar, kündigte M-TEC an. „Die Talsole des Marktes haben wir durchschritten“, beurteilte Dr. Hannes F. Jakob, CSO International und Member of the Board, die aktuelle Geschäftslage. Deutschland sei für M-TEC weiterhin der wichtigste Auslandsmarkt.
Der Spezialist für Warmwasserbereitung über Photovoltaik my-PV aus dem oberösterreichischen Neuzeug präsentierte seinen neuen „Gleichstrom Power-Manager SOL-THOR“ für Photovoltaikwärme. Das Gerät dient dazu, PV-Strom von bis zu zehn PV-Modulen direkt in Wärme umzuwandeln und steuert dazu stufenlos Heizstäbe im Leistungsbereich bis 3,6 kW. Im Bedarfsfall können zwei Heizstäbe auch abwechselnd geregelt werden, so das Unternehmen. Die Neuheit ermöglicht, auf Wechselrichter und Anschlussgenehmigungen durch Energieversorger zu verzichten, da sie komplett im Gleichstrombereich arbeitet.
„Mit dem »SOL-THOR« bringen wir ein neues Produkt auf den Markt, das sich flexibel einsetzen lässt und besonders effizient arbeitet“, so my-PV-Geschäftsführer Dr. Gerhard Rimpler. Der Gleichstrom der Solarmodule werde nahezu verlustfrei direkt zum Heizstab übertragen und dort in Wärme umgewandelt. Obwohl eine Verbindung zum Stromnetz nicht nötig sei, könne „SOL-THOR“ auch Netzstrom verwenden, um beispielsweise im Sommer bei ausgeschalteter Heizung die Warmwasserversorgung zu übernehmen. Das neue Gerät soll ab erstem Quartal 2025 erhältlich sein.
Prolux Solutions ergänzen ihren Redox-Flow-Speicher „STORAC“ um eine Wallbox mit einfacher Bedienung. Diese ermögliche ein- und dreiphasiges Solarladen, wobei die Ladeleistung dynamisch zwischen 1,4 und 11 kW verändert werden könne. Die Steuerung kann unter anderem über das im Speicher serienmäßig enthaltene Energiemanagementsystem erfolgen, das auch Wärmepumpen und Wärmespeicher, Wohnungslüftungsanlagen, Fußbodenheizungen und andere Komponenten steuern kann.
Die Vorteile der Redox-Flow-Speicher sind die Nichtbrennbarkeit, der Verzicht auf seltene Rohstoffe, die Zyklenfestigkeit und Langlebigkeit. Prolux bietet von dem Speicher eine 2 kW (6 kWh)- und eine 4 kW (10 kWh)-Version an. Johannes Häntzschel, Leiter des Geschäftsfeldes Batteriespeicher: „Die Nachfrage nach unserem Speicher ist sehr gut. Er ist in Einfamilienhäusern einsetzbar – in Kaskade geschaltet aber auch im Bereich von 60 bis 150 kWh“. Kunden seien beispielsweise Tankstellen, Supermärkte und Lagerzentren, bei denen Versorgungssicherheit von größter Bedeutung ist. Die Zerlegbarkeiten des Systems in drei Teile ermögliche dem Handwerker eine einfache Installation.
Die RCT Power GmbH aus Konstanz hat sich auf Hochvolt-Batterien spezialisiert, die infolge einer höheren Zellanzahl niedrigere Ströme und geringere Verlustleistungen ermöglichen. Über das Topranking bei der HTW-Speicherinspektion 2024 freute man sich: „Wir wollen dazu beitragen, dass der mühsam gewonnene Solarstrom nicht durch Verluste weggeworfen wird“, erklärte Dr. Arun Ramakrishnan, Senior Product Manager bei RCT. Die „RCT Power battery 11.5“ enthält LFP-Zellen und ermöglicht bei sechs Modulen à 1,92 kWh rechnerisch 11,5 kWh Kapazität. Die Gleichstromsysteme sind als Hybridwechselrichter direkt mit dem Solargenerator verbunden, ein Batteriewechselrichter entfällt, was die Systemwirkungsgrade zusätzlich erhöht.
Die Gewerbe- und Industriespeicher des Unternehmens können auf bis zu 900 kWh skaliert werden. Für den Einfamilienhausbereich produziert man Lithium-Ionen-Akkus in Batterieturmgrößen von 4 bis 11,5 kWh, welche mit einem „PSDC 8.0“ oder „10.0“ als Doppelturm bis zu 23 kWh kombinierbar sind. Zusätzlich lassen sich die Wechselrichter kaskadieren, wodurch die Leistung und Batterie beliebig zu erweitern sind. Das Energiemanagementsystem „RCT Power Manager“ ermöglicht eine schnelle und einfache Koordination von Erzeugung und Verbrauch im Haushalt.
Die SENEC GmbH aus Leipzig stellte ihre neue Speicher-Generation mit LFP-Akkus vor. Der „SENEC.Home E4“ ist eine dreiphasige Solarspeicher-Lösung mit 9,2 kWh nutzbarer Speicherkapazität und als Einsteigermodell konzipiert. Zudem bietet man mit dem „SENEC.Home P4“ ein „Performance-Modell“, das über eine nutzbare Speicherkapazität von 7,1 bis 17,75 kWh verfügt und als AC- oder Hybridvariante erhältlich ist. Das Heimenergiemanagementsystem „SENEC.Power-Pilot“ ist bei beiden Speichern bereits integriert und werde – durch die zentrale sowie aufeinander abgestimmte Datenerfassung – zur „smarten Schaltzentrale“: Es vernetzt Geräte wie Speicher, Wärmepumpen, Wechselrichter und ermöglicht bald auch preisbasiertes Laden.
Privatkunden mit hohem Stromverbrauch biete sich dann die Möglichkeit, dynamische Stromtarife zu nutzen. „Für Haushaltskunden mit moderatem Stromverbrauch dürfte die »SENEC.Cloud«, mit der – via intelligenter Verrechnung von Einspeisung und Bezug – eine Reduktion des monatlichen Abschlags auf bis zu Null Euro möglich ist, die bessere Lösung sein,“ erklärt Sascha Beverungen, Direktor für das Produktmanagement. Aktuell wird die „SENEC.Cloud“ exklusiv Endkunden mit einem „SENEC.Home“-System angeboten. Zudem laufen die Vorbereitungen für das Feldaustauschprogramm, welches mit Hilfe zertifizierter SENEC-Partner durchgeführt wird: „Es ist in dieser Größe beispiellos“, so Beverungen. „Wir halten unser Versprechen, die sichersten Speicher am Markt zu platzieren.“
Die von der SMA Solar Technology AG aus Niestetal präsentierte Batterie „SMA Homestorage“ (3,2-16,4 kWh) ist modular aufgebaut und stapelbar. Die integrierten LFP-Zellen dienten einem besonders hohen Sicherheitsstandard, so das Unternehmen. Der einphasige Hybrid-Wechselrichter „Sunny Boy Smart Energy“ mache es auch in Kombination mit der Batterie möglich, PV-Modul-Leistungen um bis zu 200 Prozent überzudimensionieren. Mit den Systemlösungen gebe es die Möglichkeit, Lastspitzen zu kappen und dynamische Stromtarife zu nutzen. Hier kooperiert SMA mit dem Grünstromanbieter Lichtblick und dem Marktintegrator Ison, einer Lichtblick-Tochter.
Eine Reduzierung der Netzbezugsleistung auf 4,2 kW nach § 14a EnWG sei ebenfalls gewährleistet. Als „Gehirn“ für die erweiterten Eigenverbrauchslösungen präsentierte SMA-Business Development Manager Georg Schulz den um die beschriebenen Funktionen erweiterten „Sunny Home Manager 2.0“, der alle kompatiblen Komponenten der häuslichen Energie- und Wärmeversorgung integriert. In Kooperation mit Samsung gelingt zudem die Einbindung von SMA-Komponenten in deren „smarte IoT-Welt“. Für das Gewerbe hält SMA „Commercial Storage Solutions“-Produkte mit Kapazitäten von bis zu 80 kWh bereit, die darüber hinaus skalierbar sind.
Die Varta AG zeigte an ihrem Stand die „Varta.wall“, ein DC-Hochvolt-Speichersystem mit Lithium-Ionen-Rundzellen. Es ist ab 10 kWh in 5er-Schritten bis 20 kWh skalierbar. „Wir legen einen großen Fokus auf die Sicherheit“, erklärte Tobias Hördegen, Produktmanager für Energiespeichersysteme bei Varta. Das Produkt sei nach „VDE-AR-E 2510-50“ normgeprüft und erfülle deren Anforderung der funktionalen Sicherheit nach EN 61508. Neben der mehrstufigen BMS-Sicherheitsarchitektur sei die effiziente passive Kühlung über die lamellenartige und große Oberfläche des Aluminium-Druckgehäuses hervorzuheben.
Aufgrund der Doppelmodulbauweise betrage die Spannung pro Element im Transportzustand nur 50 V. Erst bei der Installation würden die Batterieblöcke seriell verschaltet, wodurch ein Batteriemodul eine Spannung von 100 V habe. Die „Varta.wall“ hat eine geringe Einbautiefe von nur zehn Zentimetern und ist kompatibel zu führenden Wechselrichterherstellern. Der Handwerker profitiert davon, dass keine externe Verkabelung nötig ist. Produziert wird in Nördlingen, im Juli 2024 startete die Auslieferung des Produktes, so Varta.
Freitag, 15.11.2024