Blauer Strom für die Energiewende

Brennstoffzelle war das Wort auf der Messe ISH in Frankfurt/M. im März. Sogar ein Kongress widmete sich auf der Messe der neuen Technologie für einen Nachmittag. Mit dem Fazit: Die Brennstoffzelle erschließt den Markt für dezentrale KWK-Anwendungen völlig neu.

Mehr noch: Die Brennstoffzelle ist ein wichtiges Element der KWK auf dem Weg in eine regenerative Zukunft und ergänzt darüber hinaus motorische Anwendungen. Zudem öffnet sie neue Anwendungsfelder für Anlagenbetreiber und Energieunternehmen.

Jedoch waren auf der Messe nicht nur positive Signale wahrzunehmen. So vermeldete ein renommierter Hersteller den Rückzug aus seinem Geschäftsfeld. Es sei einfach zu kompliziert in der Anwendung für den Kunden.

Welchen Rat soll ein Heizungsbaumeister nun seinen Kunden geben?

Der B.KWK sieht in den komplizierten rechtlichen Regelungen einen Knackpunkt. Änderungen EEG, KWKG, Stromsteuergesetz, Mieterstromgesetz – es ist für den Anwender einfach zu undurchsichtig, was er alles zu beachten hat. Eine Verein­fachung ist mehr als notwendig, um aktive Teilnehmer an der Energiewende zu gewinnen. Sonst wird die Energiewende am Widerstand der Betroffenen scheitern.

Die Erneuerbaren Energien sind beim Thema Energiewende in aller Munde. Doch hierbei fehlt ein unverzichtbarer Baustein der Energiewende: Die KWK, die Versorgungssicherheit schafft. Was ist, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht? Dunkelflaute?

Auch in diesem Fall muss die Stromversorgung gewährleistet sein. Der Kongress zur Brennstoffzelle kam ebenfalls zu diesem Ergebnis. Doch den meisten Verbrauchern und auch einigen Politikern ist KWK im Zuge der Energiewende gar kein Begriff. KWK-Strom verschwindet als "Graustrom" irgendwo anonym im Netz.

Dieses Vorgehen wird der umweltfreundlichen KWK allerdings nicht gerecht. Die KWK muss in Bevölkerung und Politik sichtbarer werden. Der B.KWK möchte der KWK daher mit der Marke Blauer Strom ein Gesicht geben.

Blauer Strom steht für hocheffi­zient erzeugten KWK-Strom – ohne Atomkraft und Kohle. Daher soll er auch aus dem Graustrom herausgelöst werden und als eigenes Produkt neben den zahlreichen Grünstromprodukten auf der Stromrechnung auftauchen.

Und was hat das nun mit der Energiewende zu tun?

Einiges. Die Frage nach der Rolle der KWK in der künftigen Stromversorgung ist in den Diskussionen stets präsent. Fossile Brennstoffe sind endlich und sollen Schritt für Schritt durch Erneuerbare Energien abgelöst werden.

Ein großer Teil dieses Erneuerbaren Stroms kommt in Zukunft aus Windparks in der Ost- und Nordsee. Deutsch-niederländische und dänische Netzbetreiber planen sogar eine künstliche Insel auf der Doggerbank, um die Infrastruktur für riesige Offshore-Windparks zu realisieren. Doch derzeit bestehen keine Transportkapazitäten, um den dort erzeugten Strom von der Nordsee nach Süddeutschland und in benachbarte Länder zu bringen. Anstelle dessen plant die Branche, Power-to-Gas-Anlagen zu bauen und das vorhandene Gasnetz zu nutzen.

Und hier schließt sich der Kreis: Wer soll das aufwendig erzeugte Wind- und Solarmethan hocheffizient nutzen, wenn nicht die KWK?

Immer dann, wenn wir die als Gas gespeicherte "überschüssige" Energie brauchen, haben wir zu wenig Wind- und Solarstrom.

Genau in solchen Fällen können flexible KWK-Anlagen einspringen und hocheffizienten Strom und Wärme bereitstellen.

Den komplizierten Rechtsrahmen – den die künftige Regierung hoffentlich abbauen wird – beherrschen schon jetzt professionelle Betreiber wie Stadtwerke, Regionalversorger und Contractoren. Und das Handwerk beherrscht die Installation.

Mehr zum Thema Blauer Strom erfahren Sie auch auf unserem B.KWK-Kongress am 15./16. November 2017. Seien Sie unser Gast.

Freitag, 02.06.2017