Um Korrosionsproblemen in Kalt- und Kühlwasserkreisläufen vorzubeugen, gibt die neue VDI-Richtlinie 6044 seit dem 01. April 2023 konkrete Richtwerte für Füll-, Ergänzungs- und Umlaufwasser vor. Dies ist nicht zuletzt auch für Betreiber größerer Change-Over-Anlagen interessant.
Im Gegensatz zu Heizungsanlagen werden viele Kalt- und Kühlwasserkreisläufe faktisch korrosionstechnisch offen ausgeführt, das heißt, je nach Anlagenart tritt zum Umlaufwasser mehr oder weniger Luftsauerstoff hinzu. Durch diesen kontinuierlichen Sauerstoffeintrag kann es in diesen Anlagen zu korrosionsbedingten Schäden und Betriebsstörungen kommen.
Aus diesem Grund machen solche Anlagen höhere Anforderungen an die Wasserqualität erforderlich, die nun in der neuen VDI-Richtlinie 6044 festgelegt wurden. Die seit April geltende Richtlinie basiert auf der BTGA-Regel 3.003 und gilt für geschlossene Kalt- und Kühlwasserkreisläufe mit einer maximalen Umlaufwassertemperatur von < 40 °C und einem Gesamtvolumen > 1.000 Liter (ohne Pufferspeicher). Im Vergleich zur VDI-Richtlinie 2035 wurden in die VDI-Richtlinie 6044 neue Werte aufgenommen, wie für Chlorid, Sulfat und Nitrat sowie auch TOC, Eisen, Zink, Kupfer, Alu und Ammonium. Die generelle Gesamthärtevorgabe von < 8,4 °d ist aufgrund der in größeren Anlagen vorherrschenden geringeren Betriebstemperatur weiter gefasst als in der VDI-Richtlinie 2035. Diese Vorgaben sind künftig in der Planung, im Bau und im Betrieb zu berücksichtigen, um Betriebsstörungen oder Schäden im System zu verhindern.
Sonderfall kombinierte Heiz- und Kühlanlagen
Interessant wird es nun beim Betrieb von kombinierten Heiz- und Kühlanlagen mit einem Gesamtvolumen > 1.000 Liter (ohne Pufferspeicher), so genannten Change-Over-Anlagen, unter die der Großteil der aktuell verbauten Wärmepumpen-Anlagen fällt. Denn diese Ablagen können beides und wechseln zwischen Heizen und Kühlen. Das heißt: Wenn sie im Winter zum Heizen eingesetzt werden, sind Betriebsbedingungen vorhanden, die eine Einstufung nach VDI-Richtlinie 2035 rechtfertigen. Im sommerlichen Kühlfall sind die Betriebsbedingungen wiederum mit denen in Kalt- und Kühlwasserkreisläufen vergleichbar. Aus Sicht des Richtlinienausschusses obliegt es daher dem Planer, im jeweiligen Einzelfall zu entscheiden, inwieweit eine parallele Betrachtung der Richtlinien erforderlich erscheint, auch unter Berücksichtigung der Herstellervorgaben. In Bezug auf die Gesamthärte, die im Heizfall zu Schäden an den Wärmeerzeugern oder anderen Komponenten führen kann, ist es in jedem Fall empfehlenswert, die oftmals strengeren Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 einzuhalten. Was die neu hinzugekommenen Grenzwerte für TOC, Nitrat, Sulfat und Co. anbelangt, sollte wiederum die VDI-Richtlinie 6044 im Auge behalten werden. Idealerweise schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe und setzt auf das "permaLine" Teilstromverfahren, mit dem sich die Vorgaben beider Richtlinien einfach und sicher umsetzen lassen.
Mit dem Teilstromverfahren immer auf der sicheren Seite
Um sowohl im Heizungswasser- als auch im Kalt- und Kühlwasserbereich Korrosionsschäden vorzubeugen, bietet sich das von der VDI-Richtlinie 2035 empfohlene Teilstromverfahren an. Mit den "permaLine"-Anwendungen von perma-trade Wassertechnik kann dieses Verfahren vom Einfamilienhaus bis zum Großobjekt eingesetzt werden und ist auch zur Aufbereitung von Kühl- und Kaltwasserkreisläufen geeinet. "permaLine" bereitet das Anlagenwasser dabei im Umlaufverfahren auf. So lässt sich nicht nur Anlagenwasser bei Bestandsanlagen im laufenden Betrieb einfach und sicher aufbereiten. Auch bei einer Neubefüllung kann die Anlage zunächst mit Trinkwasser befüllt werden, welches dann nach erfolgter Dichtheitsprüfung ebenfalls im Umlaufverfahren aufbereitet wird.
Multi-Talent: Vierfach einsetzbar
Darüber hinaus erhält der Fachhandwerker mit "permaLine" eine Lösung, die sich über vier verschiedene Anwendungsbereiche hinweg nutzen lässt: Die Basis-Anwendung besteht in der Entminersalisierung mit "permasoft". Dabei werden alle gelösten Salze und Härtebildner aus dem Anlagenwasser entfernt und die elektrische Leitfähigkeit gesenkt. Zudem kann eine Anpassung des pH-Wertes durch die Einbindung einer pH-Stabilisator-Einheit vorgenommen werden. Ebenso ist eine Reduzierung des TOC-Wertes mit einer entsprechenden Spezial-Patrone in diesem variablen System möglich. Und nicht zuletzt lässt sich mit der innovativen "OxRed" Patrone sogar eine Sauerstoffzehrung von bis zu 99 % vornehmen. Je nach den individuellen Anforderungen vor Ort wird der passende „Kombi-Partner“ einfach mit "permaLine" verbunden und bereitet das Anlagenwasser im laufenden Betrieb und entsprechend den Vorgaben sicher auf.
"permaLine integral": Zur dauerhaften Sicherung der Anlagenwasserqualität
Mit "permaLine integral" lässt sich das bewährte Verfahren zur Teilstromentsalzung auch dauerhaft in Heiz- und Kühlkreisläufe einbinden. So kann die elektrische Leitfähigkeit in größeren und weit verzweigten Objekten fortlaufend kontrolliert und bei Bedarf im laufenden Betrieb angepasst werden – eine Aufgabe, die "permaLine integral" weitgehend selbstständig regelt. Bei Bestandsanlagen, die auf Grund von erhöhtem Sauerstoffeintrag von Korrosionsproblemen betroffen sind, kann durch die Kombination aus "permaLine integral" und der Sauerstoffzehrpatrone "OxRed" auch auf lange Sicht effizient Abhilfe geschaffen werden.