Die vernetzte Wohnungsstation

Elektronisch geregelte und vernetzte dezentrale Wohnungsstationen bieten viele Vorteile.

Es ist Herbst geworden in Mannheim. Auf der Fahrt zu einem Kunden, dessen alter Gaskessel streikt, ruft Heizungsbauer Andre Kruse aufgewühlt in die Freisprecheinrichtung seines Transporters: "Was, das Duschwasser ist schon wieder zu kalt? Ich habe doch erst am Freitag Ihre Abgleichventile nachgestellt!"

Am anderen Ende der Leitung redet Herr Brandt lautstark auf Andre Kruse ein: Brandt ist vor Kurzem in seine Dachgeschosswohnung in der Marienstraße eingezogen – Neubau, sechs Etagen. Kruse flucht gedanklich. Diese dezentrale Frischwasserstation in der Marienstraße ist zum Verrücktwerden. Was hat der Hersteller da wieder für einen Mist geliefert? Oder hat es der Planer verbockt? Egal, jedenfalls ist diese Anlage wahnsinnig schwer in den Griff zu bekommen. "Ja, Herr Brandt, ich kann nächsten Montag vorbeikommen und schauen, ob ich an der zentralen Umwälzpumpe noch etwas einstellen kann. Ich kann nichts versprechen, aber ich versuche es." […]

Das Internet der Dinge (engl. "Internet of Things" oder kurz "IoT") ist in aller Munde. Es bezeichnet die zunehmende Vernetzung von Maschinen, Geräten und Alltagsgegenständen sowohl untereinander als auch nach außen mit dem Internet, um diese miteinander arbeiten zu lassen und somit unser Leben zu verbessern. Mehr Elektronik, mehr digitale Kommunikation, mehr Software-Intelligenz. Das Frankfurter Zukunftsinstitut nennt die Konnektivität sogar als den "wirkungsmächtigsten Megatrend unserer Zeit"[1]. Viele denken hier nun vielleicht an ihr Smartphone oder selbstfahrende Autos, aber was hat all das mit unserer Heizungstechnik im Hier und Jetzt zu tun? Und erst recht mit Wohnungsstationen? Der folgende Beitrag gibt einen Überblick.

Problematische Anlagen wie bei Herrn Brandt gibt es in der Praxis leider häufig – trotz qualitativ hochwertiger Wohnungsstationen der Hersteller und solide geplanter Systemhydraulik. Besonders die dezentralen, häufig noch rein thermomechanisch geregelten Frischwassersysteme erfordern jedoch einen hohen Planungs- und Installationsaufwand mit äußerster Umsichtigkeit beim hydraulischen Abgleich, der in der Praxis selbst von guten Fachleuten selten erreicht wird.

Kleine Abweichungen bei der Installation oder bei der Auswahl der Systemkomponenten können dann schnell die Wärmeversorgung in einzelnen Wohnungen, bestimmten Zapfsituationen oder ganzen Gebäuden beeinträchtigen. Die Folgen solcher Abweichungen reichen von der Unterversorgung bis zur Energieverschwendung. Manche Experten befürchten sogar, dass herstellerübergreifend weniger als die Hälfte solcher Anlagen wirklich störungsfrei funktionieren.

Wohnungsstationen brauchen elektronische Lösungen

Eine vernetzte Elektronik hingegen kann aufgrund besserer Sensorik die gesamte Anlage ganzheitlich betrachten und verfügt zugleich über entsprechende Stellmöglichkeiten, um schnell und präzise zu agieren. So kann die Versorgungssicherheit des Systems an jeder Zapfstelle erhöht, der Komfort gesteigert und zugleich die Energieeffizienz optimiert werden.

Konkret ermöglicht eine elektronisch geregelte und vernetzte Wohnungsstation diese sechs Vorteile:

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Das Sprungbrett ins Smart Home

Auch der Bewohner selbst stellt inzwischen immer höhere Erwartungen an die Konnektivität in seinem Zuhause. Die Heizung von unterwegs oder von der Couch bequem per Smartphone-App steuern zu können – am besten Raum für Raum –, zählt immer mehr zum Standard.

Über die Heizung hinaus finden zudem immer mehr Automatisierungsfunktionen Einzug in deutsche Haushalte. Diese werden häufig Schritt für Schritt nachgerüstet und wer will dabei schon dauerhaft an einen einzelnen Hersteller für alle Bestandteile eines Smart Homes, wie Sicherheit, Heizung, Licht und Entertainment, gebunden sein? Es ist daher vorteilhaft, auf offene Kommunikationsprotokolle, wie den "Z-Wave"-Funkstandard, zu setzen und somit auf einen Schlag mit 2.400 Produkten von über 700 Herstellern kompatibel und zukunftsoffen zu sein.

Den Handwerker nicht vergessen

Zu guter Letzt bringt die beste Technik nichts, wenn die Installateure sie nicht gerne verbauen. Der Engpass im SHK-Handwerk tut sein Übriges. Daher: unbedingt auf eine zeitsparende und angenehme Installation Wert legen! Vor allem die oft in gekrümmter Zwangshaltung durchgeführte Verkabelung der Zonenregelung ist mühsam. Durch die Verwendung von Steckstatt Schraubklemmen kann diese jedoch deutlich vereinfacht werden.

Weitere Optimierungsmöglichkeiten sind etwa die Verwendung von intuitiven Farbcodes zur korrekten Klemmenzuordnung, der Einsatz von automatischen Press-On-Kabelzugentlastungen oder bewegliche Deckel und Trennwände für mehr Platz im meist engen Klemmraum.

[1] www.zukunftsinstitut.de/dossier/megatrend-konnektivitaet

Weiterführende Informationen: https://sorel.de/

Freitag, 05.04.2019