Wie sieht Ihre Arbeit aus, Herr Nowak? Durch Corona eingeschränkt und Brüssel adé?
Nein, absolut nicht. Von der Menge der Arbeit her ist es nicht weniger geworden. Die Treffen mit der Kommission finden auf allen Ebenen – von der Kommissarin über Abteilungsleiter bis zu den normalen Mitarbeitern – jetzt eben komplett elektronisch statt. In Form von Videokonferenzen und Telefonaten. Das funktioniert und wir bringen auch die Gesetzgebung vorwärts.
Sie sagten, wir bringen die Gesetzgebung vorwärts. Wer ist „wir“?
Die europäische Wärmepumpenindustrie. Ich leite den Europäischen Wärmepumpenverband EHPA. Zusammen mit unseren 140 Mitgliedern arbeiten wir daran, die Wärmepumpentechnologie in allen laufenden Gesetzesvorhaben zum Energie- und Klimaschutz zu verankern. Aber wir treiben auch die Anerkennung der Wärmepumpe als netzdienliche Technologie voran und betonen die Bedeutung der Industrie für Arbeitsplätze und Export. Die Energiewende findet ja global statt.
Global befinden wir uns aber in einer Krise – betrifft das die Wärmepumpenindustrie?
Unsere Branche hat wenig an Schwung verloren. Die Architekten planen weiter Häuser und die werden auch gebaut, die Planer planen und die Installateure installieren Wärmepumpen. Unser Sektor ist, wenn überhaupt, nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen worden wie andere Sektoren. Allerdings sind die Auswirkungen regional unterschiedlich. Südeuropa hat im ersten Halbjahr 2020 mehr gelitten. Mittel- und Nordeuropa weniger. Die ersten Marktzahlen für 2020 kommen jetzt rein und die sind positiv. In Deutschland ist das Förderprogramm der Bundesregierung extrem gut angenommen worden, das Marktwachstum beträgt 40 Prozent.
Förderprogramm erfolgreich
120.000 verkaufte Einheiten im vergangenen Jahr.
Deutschland tritt wirklich als Ausnahmeerscheinung hervor. So stark wächst kein anderer Markt. Das Förderprogramm setzt die richtigen Anreize. Es wird einem extrem schmackhaft gemacht und stark versüßt, eine Ölheizung gegen eine Wärmepumpe zu ersetzen. Die Menschen im Land merken, dass sie etwas für die Umwelt tun können. Das ist ein sehr positiver Effekt.
Wie sieht es außerhalb Deutschlands aus?
Wir haben gegenwärtig acht von 21 Märkten erfasst. Eine erste Abschätzung zeigt ein noch stärkeres Wachstum als 2019. Wenn wir hier richtig liegen, dann kratzen wir 2020 an der Marke von zwei Millionen Wärmepumpen. Der deutsche Markt hat sicher am stärksten zugelegt, gefolgt von Österreich (+ 9 Prozent), Finnland, Portugal und Schweden (jeweils + 4 Prozent). In 2019 waren die Top-3-Märkte Frankreich, Italien und Schweden.
Diese Märkte sind beeindruckend, weil sie trotz des schon installierten Volumens weiter wachsen. Frankreich zeigt jetzt seit 2012 positive Zuwachsraten. So bieten fast alle europäischen Länder noch reichlich Potential nach oben, bevor eine Marktdurchdringung, wie zum Beispiel in der Schweiz, erreicht wird, wo der Anteil der Wärmepumpe heute schon bei fast 75 Prozent der Heizungssysteme liegt.
Na gut, Frankreich lebt von der Atomenergie. Früher war es die „Chauffage electrique direct“, die elektrische Direktheizung, heute das bessere System, die Wärmepumpe.
Genau. Der entscheidende Faktor ist der, dass in Frankreich Elektrizität als Heizenergie eine hohe Akzeptanz hat. Die Wärmepumpe kommt dem besonders entgegen, weil sie gegenüber der „Chauffage electrique direct“ viermal effizienter mit der Elektrizität umgeht und dabei ist es egal, ob das Atomenergie oder erneuerbare Energien sind. Die Franzosen wollen aus der Atomkraft nicht unbedingt raus, aber sie wollen in einem wachsenden Strommarkt keine weiteren Atomkraftwerke dazu bauen. Jedes elektrisch beheizte Haus, das auf eine Wärmepumpe wechselt, setzt genug Strom frei für weitere zwei oder drei Häuser. Mit dem Flexibilitätspotential der Wärmepumpe wird außerdem das Stromnetz stabilisiert und der Auslastungsgrad insbesondere von Windanlagen erhöht.
Wo liegt der Hauptschwerpunkt Ihrer Arbeit, der EHPA? Was erwartet die europäische Wärmepumpenindustrie von Brüssel?
Die Vision, die wir haben, besteht darin, die Wärmepumpe zum bedeutendsten Heizungssystem in Europa zu machen. Das heißt, wir wollen die Position, die in der Vergangenheit die fossilen Heizungssysteme innehatten, übernehmen. Aus der Perspektive von Umweltschutz, Klimaschutz, CO!SUB(2)SUB!-Emissionen, Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz ist die Wärmepumpe das beste System. Ich bin von der Technologie immer noch persönlich fasziniert. Wir stehen jetzt hier am Rhein bei 6 oder 8 °C, es ist erklärtermaßen kühl und trotzdem ist in der Luft um uns herum genug Energie, um ganze Gebäude zu beheizen.
Das ist wirklich für viele nicht verständlich, trotzdem wird es warm. Die Vision, die Wärmepumpe zur Nummer eins zu machen, wie gehen Sie die an?
Indem wir in Brüssel die Gesetzgebung begleiten. Wir beobachten die Vorhaben, die uns berühren. Zum Beispiel die europäische Renovierungswelle. Der „Green Deal“ besteht aus vielen Unterpaketen mit be-stimmten Vorhaben: eine Renovierungsoffensive, die Revision der Richtlinien zur Energieeffizienz, zur Gebäudeeffizienz und zu den erneuerbaren Energien. Auf der Produktebene das Paket aus Ökodesignrichtlinie, den zugehörigen Verordnungen und den Energielabels. Weiter natürlich auch die Kältemittelverordnung sowie übergeordnete Vorhaben wie die Industrialisierungsstrategie und die Richtlinie zur Energiebesteuerung. Wir begleiten diese Vorhaben von A bis Z und stehen im permanenten Austausch mit den entsprechenden Sachbearbeitern, in der Hierarchie von unten bis ganz oben. Heute Nachmittag bin ich Teil einer Delegation, die virtuell Frans Timmermans trifft, geschäftsführender Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz in der Kommission von der Leyen.
Klare Vorgabe
Was ist Ihr Thema?
Wir werden mit ihm über die Bedeutung einer schnelleren und breiteren Elektrifizierung sprechen – wieder spielt hier die Wärmepumpe eine bedeutende Rolle, insbesondere bei der Nachfrageflexibilisierung und Netzstabilisierung und dabei, wie ein Großteil der Gebäude effizient mit Elektrizität beheizt werden kann. Das will auch die Kommission so. In der im Juli 2020 vorgestellten Systemintegrationsstrategie findet man sehr klare Vorgaben für die Elektrifizierung des Gebäudesektors. Bis 2030 sollen 40 Prozent der Wohn- und 65 Prozent der Bürogebäude mit Strom beheizt und gekühlt werden. Da Energieeffizienz eine Kondition bei der Umsetzung ist, sollten hier fast ausschließlich Wärmepumpen mit dem Effizienzfaktor von 3 bis 4 zum Einsatz kommen (und keine direktelektrischen Heizungen mit Effizienzfaktor 1). Dort, wo die elektrische Kompressionswärmepumpe nicht sinnvoll eingesetzt werden kann, hat die Industrie Hybridlösungen und thermisch angetriebene Wärmepumpen im Angebot – beide Lösungen erhöhen die Effizienz um mehr als 20 Prozent.
Sie meinen Gas- und Gasmotor-Wärmepumpen?
Ja. Die Absorptions-Wärmepumpe finden wir heute verstärkt in großen Installationen, vorwiegend in Südeuropa. Ebenso wie bei den Hybridgeräten sind die Stückzahlen aber noch niedrig, sodass es weiteren Wachstums bedarf, um das Beitragspotential zur Energiewende zu erschließen.
Sie erwähnten gerade Frans Timmermans. Der ist Kommissar für Umwelt- und Klimaschutz. Wer ist speziell für Wärmepumpen zuständig?
Da Vizepräsident Timmermans für die Renovierungswelle verantwortlich zeichnet, ist er in diesem bedeutenden Sektor auch für die Wärmepumpe zuständig. Aber die Gesetzesvorhaben werden überwiegend durch die Generaldirektion Energie bearbeitet. Diese ist der Energiekommissarin Kadri Simson zugeordnet.
Ist sie Wärmepumpen-affin?
Ich glaube, das kann man so sagen. Alle Vorhaben, die unter ihrer Leitung entwickelt wurden, zeigen, dass die Vorteile der Wärmepumpe verstanden und gewürdigt werden. Frau Simson kommt aus Estland, ihre Generaldirektorin, Ditte Juul-Jørgensen, aus Dänemark. In beiden Ländern sind Wärmepumpen etabliert und bekannt dafür, dass sie funktionieren. Es sind derartig positive Erfahrungen, die dann auch Auswirkungen auf die Politik haben. Weder Frau Simson noch Frau Jørgensen muss man die Wärmepumpe erklären. Als EHPA sind wir mit beiden im engen Austausch. Wir haben mit Frau Simson zuletzt im Mai gesprochen, da hat sie die Notwendigkeit der Energiewende auch in Gebäuden und im Heizungssektor noch einmal betont. Ich denke, sie tut schon viel, um die Wärmepumpe nach vorne zu bringen.
Aus ihrem Haus jedenfalls bekommen wir sehr gute Vorgaben, was die Zahlen angeht. Die Folgeabschätzungen, die uns vorliegen, zeigen ganz klar, dass die Energiewende machbar ist und dass man mit der Elektrifizierung des Heizungssektors viel zu erreichen hofft.
Mühsamer Weg zur Anerkennung
Elektrifizierung des Heizungssektors – die Gas-Lobby ist stärker.
Die Gas-Seite ist länger da. Man merkt schon, dass lange entwickelte Verbindungen sehr nützlich sind. Wir sind noch nicht ganz so weit. Ich vertrete die Branche seit 13 Jahren. Anfangs mussten wir dafür kämpfen, die Politiker dazu zu bewegen, überhaupt zu akzeptieren, dass die Luft erneuerbare Energie enthält. Wenn ich 10.000 kWh Energie brauche und nur 2.000 bezahle, dann müssen doch die 8.000 irgendwoher kommen. Mit dieser sachlichen Argumentation und der Abstützung unserer Forderungen auf Fakten gelang es uns, die Anerkennung der Wärmepumpe als zuverlässiges System zum Beheizen zu erreichen. Zunächst galt das für den Neubau und für geothermische Wärmepumpen. Es bedurfte weitere sieben bis zehn Jahre intensiver Überzeugungsarbeit, um das Verständnis für die Technologie auch für den Altbau und für Industrieprozesse zu schaffen. Die Vertreter der fossilen Energiesysteme wollten den Status quo erhalten. Das ist ja irgendwie auch verständlich. Wenn in einer Fabrik von 5.000 Mitarbeitern 4.500 traditionelle Heizungsgeräte und 500 Wärmepumpen bauen, ist es für einen verantwortungsvollen Unternehmer nicht einfach zu sagen, ich fokussiere mich ab sofort auf die Wärmepumpe. Aber auch hier ist ein Wandel zu beobachten. Viele etablierte Unternehmen haben in den letzten Jahren Millionen Euro investiert, um ihre Marktführerschaft auch in der „zukunftssicheren Heiztechnologie Wärmepumpe“ zu sichern.
Siemens fährt den Kraftwerksbau herunter und den Windturbinenbau hoch und behauptet, das kostet leider 8.000 Mitarbeitern den Arbeitsplatz, wobei vermutlich der Stellenabbau andere Gründe hat, sich aber so Emotionen senkend begründen lässt.
Ich glaube, Siemens wird auf absehbare Zeit wieder in das Wärmepumpengeschäft einsteigen, besonders in das der größeren Anlagen um oder jenseits einer Kapazität von 1 MW. Wir erleben gerade: Die großen Konzerne, die mit immensen Kapazitäten vorher im Markt fossiler Energieerzeugung unterwegs waren, erkennen, dass sie mit ihrer Kompetenz für Großprojekte im Sektor erneuerbare Energien weiterhin eine ganze Menge machen können. Die Schweizer MAN Energy Solutions, eine 100-prozentige Tochter des VW-Konzerns, nutzt ihre Kompetenz im Turbinengeschäft jetzt für den Bau von Großwärmepumpen für Nahwärmenetze. Das Unternehmen hat gerade den Zuschlag für ein 50-MW-Projekt in Esbjerg in Dänemark erhalten.
Die Kompetenz der Konzerne
Ja, ich habe davon gelesen. Esbjerg liegt an der Nordsee und die Wärmepumpe auf CO!SUB(2)SUB!-Basis nutzt beide Umweltenergien, Hafenwasser und Windstrom, zur Wärmeversorgung von 10.000 Einwohnern. Die Pressemeldung war überschrieben: MAN Energy Solutions ebnet den Weg in eine klimaneutrale Weltwirtschaft.
Nebenbei, MAN Energy Solutions ist Mitglied in der EHPA. Man kann solche Nahwärmenetze auch mit Abwasserwärme beladen. Das geht bis 4 und 5 MW. Dafür brauchen wir die Kompetenz der Konzerne. Die schauen sich jetzt bei Großanlagen auch nach Abnehmern für die Kälte um. Wenn ich ein Rechenzentrum neben ein Nahwärmenetz baue, dann kühlt die Wärmepumpe die Serverräume und die Über-schusswärme aus diesem Prozess wird zum Heizen der umliegenden Gebäude genutzt. Heizen und Kühlen gleichzeitig. Eine Einheit Elektrizität liefert dann sieben oder acht Einheiten Nutzenergie. Dazu braucht man Produktions- und Planungskompetenz. Und natürlich Ansprechpartner für solche Konzepte. Unter anderem arbeiten wir deshalb seit ungefähr drei Jahren verstärkt mit Städten zusammen, so mit „Energy Cities“, dem Zusammenschluss europäischer Gemeinden, die ambitioniert an emissionsfreien Städten und Regionen arbeiten und Wärmepumpen in Quartierslösungen einsetzen werden.
Andere Beispiele, die den Sachverstand von Großunternehmen benötigen und jene Arbeitsplätze wieder schaffen, die bei den überholten Techniken verloren gehen, sind solch innovative Konzepte wie großstädtische Energieringe, in die die einen einspeisen und die anderen über Wärmepumpen ausspeisen. So etwas findet man in Helsinki, Stockholm, Oslo, Göteborg, Malmö, aber auch in Paris. Am Anfang des Systems stehen Großwärmepumpen mit mehreren MW je Aggregat und am Rücklauf hängen kleine Einzelwärmepumpen für die Haushalte. So etwas wird Schule machen. Der nächste Schritt sind dann sogenannte kalte Nahwärmenetze, bei denen das Netz als großer Energiespeicher, allerdings auf dem Temperaturniveau der Umgebung, fungiert und die Wärmepumpe Energie entnimmt, um Gebäude zu heizen und zu kühlen.
Impulse vom Europäischen Bauhaus
Herr Nowak, irgendwann hörte ich Sie von der Idee des Europäischen Bauhauses schwärmen. Was fasziniert Sie daran?
Zunächst fasziniert mich die Geschichte des Bauhauses als eine Institution, die Handwerk und Kunst kombiniert hat und damit eine Ästhetik des Nützlichen geschaffen hat – für Produkte und Gebäude. Ich finde es wichtig, dass man den technischen Aspekt der Energiewende um eine Idee, eine Vision erweitert, die den Nutzer in den Mittelpunkt stellt. Umgesetzt werden soll das neue europäische Bauhaus in verschiedenen Städten Europas. Ich stelle mir vor, dass Gebäude entworfen werden, die nicht nur energieeffizient sind, sondern auch ansprechend und lebenswert. Das könnte man in den oft beschworenen „Reallaboren“ ausprobieren und dann in Quartieren und Städten umsetzen. Zukünftige Städte bestehen dann nicht aus aneinander gereihten Einzelprojekten, sondern sind das Ergebnis einer gesamtsystemischen Betrachtung. Und wahrscheinlich tritt dann die Heiztechnik in den Hintergrund, sie leistet unsichtbar ihre Dienste. Es wird, nur als einfaches Beispiel, mit hoher Wahrscheinlichkeit keines dieser Lufttauschergeräte an der Hauswand kleben. Die Ästhetik wird das nicht gestatten. Da ein Merkmal des Bauhauses seine hohe Energieeffizienz sein soll, wird das Bauhaus von der Wärmepumpe, aber hoffentlich – aus Designperspektive – die Wärmepumpe auch vom Bauhaus profitieren.
In der EHPA sind auch Stromversorger Mitglied. Was versprechen die sich von der Mitgliedschaft?
Sie beteiligen sich am Informationsaustausch und an unseren Aktivitäten, weil sie mit der Wärmepumpe als lastvariables Gerät die Nachfrage steuern können und wollen. Wärmepumpenbasierte Systeme ermöglichen es, den Nutzungsgrad erneuerbarer Energiegeneratoren, also Photovoltaik und Wind, zu erhöhen. Mit der Wärmepumpe, einem thermischen Speicher und der Gebäudehülle lassen sich Nachfrage und Angebot über einen Zeitraum von etwa zwei bis 24 Stunden entkoppeln. Wenn dieser Flexibilität ein Wert gegeben wird, sind ganz neue Geschäftsmodelle und Wertketten denkbar.
Die Zukunft sieht anders aus
Ja, das ist der Vorteil des Warmwasserspeichers, der darf takten. Die Akkumulatoren in einem Batteriespeicher bekämen da Schwierigkeiten.
Sie können mit 400 Liter einen kompletten Wind- oder, bei einer eigenen PV-Anlage auf dem Dach, sonnenlosen Tag überbrücken. Noch arbeiten die Versorger in Deutschland zur Netzstabilisierung überwiegend mit Sperrzeiten und einem speziellen Wärmepumpen-Tarif. Das ist aber die alte Art. Die Zukunft sieht anders aus. Sie sieht so aus, dass man viertelstunden- oder stundenflexibel an das Thema herangeht, eventuell noch die Wärmepumpe mit der Wettervorhersage koppelt. Das räumt der Wärmepumpe die Möglichkeit ein, an einem sonnigen Tag mit extrem viel Photovoltaikstrom zu sagen, okay, ich erhöhe die Speichertemperatur von 60 auf 90 °C. Morgen soll es ja regnen. Das ist vom COP auf der Anlagenebene zwar weniger effizient, aber dieser Nachteil wird auf der Systemebene ausgeglichen: der viele Strom braucht Verbraucher.
Damit wären wir beim Thema Wasserstoff, als Stromverbraucher und für einige Politiker als Heilsbringer. Für die Wärmepumpe dagegen ein Gegenspieler, weil er den anfangs angesprochenen Status quo, die Gasversorgung, erhalten soll. Effizienz 70 Prozent, Wärmepumpe 300 bis 400 Prozent, bezogen auf den Stromeinsatz…
Wir haben uns in Europa Zwischenziele und Ziele für 2025, 2030 und 2050 gesetzt. Wir sollten einmal in Bezug auf die zeitlichen Dimensionen zurück- und nach vorne schauen: In Europa gingen in 2020 nahezu zwei Millionen Wärmepumpen in den Markt. Sie halten damit am Verkauf von Heizgeräten einen Anteil von rund 20 Prozent, im Wärmesektor tragen sie damit bereits erheblich zur Energiewende bei, indem sie den Heizenergiebedarf von Gebäuden und Prozessen um einen Betrag in ähnlicher Höhe reduzieren. Für dieses Ergebnis haben wir die Hochlaufzeit der Wärmepumpe, von sagen wir 1990 bis also 2020, gebraucht. Diese Hochlaufzeit benötigt jede neue Technologie…
Energiewende kann nicht auf Wasserstoff warten
Und mehr, die Brennstoffzelle steckt nach 25 Jahren immer noch in den Kinderschuhen.
Das belegt meine Aussage. Das heißt, die Massentauglichkeit einer Wasserstofftechnologie, wenn sie denn die Akzeptanz schaffen sollte, ist frühestens in den kommenden 2040er-Jahren zu erwarten.
Soll sagen, dass sich das die Energiewende gar nicht erlauben kann?
Sie braucht eine schnelle Marktdurchdringung. Und da ist die Wärmepumpe das ideale System. Wir haben eine Technologie, die funktioniert und die auf einem Niveau verkauft wird, das Kostendegressionseffekte erlaubt. Wenn wir den Markt nur verdoppeln, hat das bereits dramatische Einflüsse auf die Energieeffizienz, aber auch auf die Herstellkosten. Den Effekt kann ich mit einer nagelneuen Technologie, die sich noch im Experimentalstadium befindet, nicht erreichen. Das ist meine Botschaft auch an die Politiker. Sie sollten hinsichtlich der sehr ambitionierten Emissionsreduktionsziele für 2030 und 2050 auf ein Prinzip setzen, das effizient und ausgereift ist. Sie sollten der Wärmepumpentechnologie vertrauen.
Der momentane Wasserstoff-Hype in der Politik wird ohnehin in ein paar Jahren zusammenbrechen. Dann erkennt man das Paradoxon oder bekommt es permanent zu hören, dass es doch wohl nicht sein kann, dass grüner Strom, zu Wasserstoffgas mit hohen Verlusten verwandelt und verschwendet, als Wasserstoffgas mit vielleicht zehn Cent je Kilowattstunde preiswerter sein soll als grüner Strom in der unangetasteten Ursprungsform, der dann vermutlich bei 30 Cent liegen wird. Real müsste erstens die Kilowattstunde aufwändig erzeugten Wasserstoffs doppelt oder erheblich teurer sein als Erdgas – dann hat das Synthesegas allerdings keine Chance in der Hausheizung – und zweitens müsste generell der grüne Haushaltsstrom, da er ja ohne Umwandlungsverluste das Haus erreicht, preiswerter angeboten werden als die Wasserstoff-Kilowattstunde. Es sei denn, die Politik räumt der Gaswirtschaft für grünen Strom zur unsinnigen Wasserstofferzeugung einen Sondertarif ein. Wie will sie das verkaufen? Als „effizient und ausgereift“ beschrieben Sie gerade die Wärmepumpe. Im Großen und Ganzen ja, aber im Detail doch noch verbesserungswürdig, so etwa der Verdichter.
Es muss uns gelingen, den Preis der Wärmepumpe zu halbieren und dadurch den Absatz zu verdoppeln. Das ist der bessere Weg als zu sagen, lass uns versuchen, noch die letzten zehn Prozent Effizienz herauszukitzeln – was das Gerät vermutlich 20 Prozent teurer machen würde. Was die Einzelkomponenten angeht – hier findet kontinuierliche Entwicklungsarbeit statt. Mit den EU-Vorgaben zur Energieeffizienz und zum Einsatz von Kältemitteln musste hier etwas passieren und die Industrie hat geliefert.
Ziel: Banalisierung der Wärmepumpe
Effizienzsteigerung und Absatzsteigerung müssen sich ja nicht gegenüberstehen. Man könnte eine gemeinsame europäische Forschung betreiben.
Das ist ein Thema. Es könnte helfen, die Komponenten in der Wärmepumpe stärker zu standardisieren und die Hersteller könnten sich markenseitig bemühen, mit anderen Attributen als allein mit technischen Vorteilen zu punkten, vielleicht durch ein besonders intelligentes Konfigurationsmenü und die Integration des Geräts in das Gebäude oder sogar das Elektrizitätsnetz. Sicher auch durch eine bestens organisierte Serviceinfrastruktur oder durch ein Produktangebot wie „Wärme als Produkt“. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Zukunft zur Banalisierung der Wärmepumpe kommen wird. Sie wird so normal sein, dass man sich über die Technik selber nicht mehr viel Gedanken macht. Für die Hersteller ist das Wärmepumpenaggregat nur mehr Teil eines übergeordneten Produkts. So, wie das beim E-Auto ist: Wärmepumpen sind Teil des Produkts. Sie erhöhen die Reichweite durch intelligentes Temperaturmanagement, sowohl für die Batterie als auch für den Innenraum.
„Wärme als Produkt“, das klingt gut, als Bioprodukt. Der Architekt: So, die nachhaltigen Baustoffe für Ihr Haus haben wir jetzt durchgesprochen, kommen wir zur Wärme. Wie wollen Sie die, klimaschonend oder klimabelastend? Für oder gegen die Wärmepumpe ist damit eine Gewissensfrage, keine Technologiefrage. Und wer will schon kein Gewissen haben. Nochmal zur europäischen Forschung, Herr Nowak: Gibt es denn Ansätze?
Es gibt immer wieder Projekte. Einen effektiven Ansatz, wie etwa die Batterie-Allianz, wo die namhaften Hersteller und Institute gemeinsam Grundlagenforschung betreiben, gibt es nicht. Noch nicht, wir sprechen darüber, und zwar mit der Generaldirektion Industrie unter Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen. Nach unserer Ansicht hat die Wärmepumpe für Europa eine ähnlich hohe Relevanz wie die Batterie für den Transportsektor. Wenn wir mit dieser Ansicht durchdringen, muss es nicht eine Wärmepumpen-Allianz sein. Das, was wir dann zusammenbauen würden, darf auch eine Heizungs-Allianz werden, weil wir natürlich möchten, dass die Wärmepumpe zum Beispiel mit dem Photovoltaikmodul kommuniziert oder sich über flexible Stromtarife systemdienlich ins Stromnetz einbringt. Als Verband agieren wir in diese Richtung. Wir sprechen darüber mit den Stromversorgungsunternehmen, wir gehen auf die Windenergie-, die Photovoltaikindustrie und, wie vorhin bereits besprochen, auf die Städte zu. Wir holen sie ins Boot, um gemeinsam die Kommissare zu überzeugen.
Heizungs-Allianz im Blick
Denn eine Heizungs-Allianz, ähnlich der Batterie-Allianz, würde uns – wie soll ich es formulieren – adeln. Wenn Frau Simson und Herr Breton so etwas aus der Taufe heben würden, hätte dies Symbolkraft und wäre ein Zeichen, dass Brüssel den europäischen Heizungssektor in seiner Systemperspektive anerkennen würde. Dass nicht nur die Sachbearbeiter- und Abteilungsleiterebene, sondern auch die Regierungsebene die Relevanz der Wärmepumpe für erneuerbare Energien und Energieeffizienz erkennen. Ihre Bedeutung für die Integration des Strom- und Heizungs-/Kühlungssektors könnte auch ein Signal und Symbol für die weitere Integration des EU-Binnenmarktes sein. Solche Signale und Symbolik benötigen wir.
Favorisiert die EHPA oder auch Brüssel aus Gründen der Preisdegression eine bestimmte Wärmepumpentechnologie?
Nein. Die verschiedenen Wärmepumpentechnologien sind per se hocheffizient. Dies wird durch den Effizienzwert Eta(s) belegt. Er dient zum Vergleich und zur Tabellierung der Primärenergieeffizienz verschiedener funktionsäquivalenten Technologien. Die Wärmepumpe steht hier ganz oben, an erster Stelle eine gute geothermische Wärmepumpe, sehr eng gefolgt von sehr guten luftbasierten Systemen. Wärmepumpen dürfen nicht auf den Markt gebracht werden, wenn sie bei 55 °C nicht mindestens einen Effizienzwert Eta(s) von 115 erreichen. Es gibt keine Bevorzugung, aber es gibt eine klare Aussage, was energetisch besser ist als anderes.
Lassen Sie uns noch einmal auf die Preissituation zu sprechen kommen. Wie beurteilen Sie die?
Heute sind Wärmepumpen noch teurer als fossile Heizungen, zumindest wenn ich den direkten Austausch eines alten Kessels mit einem neuen System betrachte. Mit steigendem Absatz werden Skaleneffekte die Situation verbessern. Mit einer Verdopplung der installierten Menge sinken die Kosten leicht um 20 Prozent. Wenn wir den Markt vielleicht bis 2025 verdoppeln, was nicht unrealistisch ist, und dann noch einmal bis 2030, hätten wir in der Herstellung einen Degressionseffekt von 36 Prozent. Nun arbeitet die Industrie auch an kompakteren und damit weniger materialintensiven Produkten. Und dann lassen sich diese Systeme auch schneller einbauen. Es könnte also auch ein stärkerer Effekt werden. Dann muss man bei einem Kostenvergleich sehen, dass die fossilen Heizungstechnologien besser abschneiden, weil ihr Energieträger seine Folgekosten nicht bezahlt. In Deutschland ändert sich das gerade mit der CO!SUB(2)SUB!-Bepreisung. In anderen Ländern ist das noch nicht soweit. Sieht man die Gesamtkostenperspektive, liegt die Wärmepumpe schon heute auf dem Niveau fossiler Heizungssysteme.
Für alle leistbar
Leider geben die persönlichen Investitionskosten und nicht die sozialisierten Schadensbeseitigungskosten den Ausschlag. Selbst das Argument, mit der Wärmepumpe kaufst du schon für die nächsten 20 Jahre 80 Prozent deiner Energie, hilft nicht weiter, wenn der Häuslebauer 10.000 Euro mehr auf den Tisch legen muss. Eine nachhaltige Wärmeversorgung muss ihm leider ein persönliches Anliegen sein.
Anders als in Belgien und Dänemark müssen Sie in Deutschland für das effizienteste System, das Sie kaufen, am Ende noch mehr bezahlen. In vielen Ländern genügt eine Effizienz von drei bis dreieinhalb, um brennstoffseitig pari mit den Fossilen zu sein. In Deutschland müssen sie weit über vier erreichen. Das war übrigens vor zehn Jahren noch anders. Da lag der Strompreis weit unter dem heutigen Niveau und die Einsparungen trugen über die Laufzeit die höheren Investitionskosten, beziehungsweise hätten sie getragen, wäre der Preis stabil geblieben. Tatsächlich steht der leider im Vordergrund. Ich gebe Ihnen aber Recht, kaum ein Mensch macht sich die gleichen Gedanken, wenn er ein Bad oder eine Küche kauft. Trotzdem: Umweltfreundlichkeit muss für alle leistbar sein. Einem Haushalt, der das Geld nicht hat, muss der Staat helfen. Die Bundesförderung geht bereits in die richtige Richtung. Hinzukommen sollten Programme zur Heizungsmodernisierung im sozialen Wohnungsbau. Die öffentliche Hand trägt ja hier oft die Heizkosten. Jetzt, wo Geld günstig verfügbar ist, könnte sie die Situation nachhaltig verbessern und damit langfristig ihre Energiekosten senken.
Die deutschen und die europäischen Hersteller müssen sich bei einem prosperierenden europäischen Wärmepumpenmarkt vor zu erwartenden Offensiven aus Fernost wappnen. Die EHPA ist aber kein Speer dagegen, wie aus ihrer Mitgliederliste hervorgeht. Darin findet man auch Japaner.
Unsere Mitglieder müssen in Europa registriert sein, das ist Voraussetzung, weil sie so zeigen, dass sie sich für den europäischen Markt interessieren. Und dann ist es meist so, dass hier nicht nur ein Büro existiert, sondern auch Verwaltung und Fertigung. Kann man wirklich behaupten, dass ein Unternehmen, das seinen europäischen Hauptsitz im belgischen Oostende und Fertigungsstätten in der Tschechischen Republik, in Italien, in der Türkei und in Deutschland hat, nicht europäisch ist? Wenn Sie sich eine Standard-Wärmepumpe anschauen, dann sprechen wir sowieso von einer globalen Wertkette.
Von größerer Relevanz
Aber der Installateur ist lokal und profitiert von steigender Nachfrage. Eine in Europa stark engagierte Marke kann ihre Installateure besser bei Planung, Einbau und Wartung unterstützen, was letztendlich auch zu einer höheren Qualität führt. Ein kompetenter Installateur, der in einem starken Netzwerk arbeitet, hat auf die reibungslose Funktion der Wärmepumpe einen größeren Einfluss als die Herkunft des Produkts.
Wir sind trotzdem nicht blind gegenüber der weltweiten Entwicklung. In China etwa werden massiv Öl- und Kohleheizungen gegen Luft-Wärmepumpen getauscht. Das generiert lokale Märkte, von denen aber ein weltweiter Sektor profitiert. Ich würde sagen, im Moment findet ein gesunder Wettbewerb zwischen verschiedenen Kontinenten um die Marktführerschaft und die Kostenführerschaft statt. Den sehe ich auf keinen Fall negativ, was die Technologie und die globale Zusammenarbeit angeht. Wenn der Wettbewerb dazu führt, dass er die Produkte in Europa besser macht, gewinnen wir doch alle.
Sie schauen auf die Uhr. Ja, ich weiß, Sie müssen zum Online-Meeting mit Herrn Timmermans…
Etwas Zeit haben wir noch.
Dann für diesen Punkt. Wir haben über die Kompetenz des Installateurs gesprochen. Darüber wird in der Branche am meisten diskutiert, nicht über die qualitative, über die quantitative Kompetenz der Zunft. Nur ein paar Tausend von fast 50.000 kümmern sich intensiv um die Wärmepumpe. Einige Statistiken sprechen zwar von 25.000 Wärmepumpen-Experten, die listen aber auch jene auf, die ein- oder zweimal im Jahr damit konfrontiert werden. Ich bin da skeptisch, dass die der Wärmepumpenverbreitung gut tun. Der Hemmschuh einer noch voluminöseren Absatzsteigerung dürfte das Handwerk sein. Das montiert nun mal lieber Gaskessel. Das beherrscht es und damit verdient es gutes Geld. Wie können Sie das für den Wärmepumpenverkauf animieren?
Wir müssen ganz anders an diesen Punkt herangehen. Was wollen wir denn? Wollen wir, dass der Installateur Wärmepumpen-Verkäufer ist oder wollen wir, dass er Heizungssysteme installiert?
Wir wollen beides.
Das ist vielleicht zu viel verlangt. Überfordere ich den Installateur nicht, wenn ich will, dass er meine Produkte vermarktet und installiert? Ich sehe die Vermarktung noch stärker, auf Seiten des Herstellers anzusiedeln, vielleicht auch bei ganz anderen Marktteilnehmern, wie etwa Stromversorgern, Projektentwicklungsgesellschaften und anderen Dienstleistern, die mit den potentiellen Bauherren in Kontakt kommen. Damit wäre der Installateur als Verkäufer aus dem Schneider. Wie man ihn finanziell beteiligt, dafür wird es Lösungen geben. Tatsache ist doch, dass er immer nur verkauft, wenn er gerufen wird. So funktioniert ein Handelsgeschäft aber generell nicht, das baut auf Nachfrage auf. Der Wärmepumpenmarkt steigt ja nicht, weil da mehr Installateure sind, sondern der Absatz nimmt zu, weil die Endkunden nachfragen.
Fehlende politische Anerkennung
Daran ändern die genannten Aggregatoren, wie Stromversorger, ebenfalls im Moment wenig.
Weil es lange an etwas ganz anderem gemangelt hat. Die Wärmepumpe war eben nicht als die Lösung der Energiewende anerkannt. Mit ihren Vorteilen aus der Nutzung erneuerbarer Energie und der damit verbundenen CO!SUB(2)SUB!-Emissionsfreiheit (jedenfalls fast) ist sie das beste System für die Energiewende. Marktverfügbar und zuverlässig. Es fehlt auf der politischen Ebene die Betonung des Umweltnutzens. Am Beispiel Deutschland sieht man, was möglich ist, wenn sich das ändert: Das Geschäft boomt. Und die Handwerker bilden sich fort und bauen die Systeme ein. Für einen emissionsfreien Gebäudesektor geht nichts an der Wärmepumpe vorbei. Jeder Energieminister sollte laut sagen, wir sind den Pariser Verträgen verpflichtet, wir wollen Energieeffizienz mit erneuerbaren Energien nach vorne treiben und ein Königsweg für die Heizung ist die Wärmepumpe. Auch für den Bestand und für die Industrie. Deshalb legen wir jetzt beispielgebend Hand an die öffentlichen Gebäude an.
Wärmepumpe im historischen Rathaus in der stark frequentierten Altstadt von Düsseldorf.
Natürlich. Das weckt die Leute für Nachhaltigkeit auf. Wir haben genug Beispiele dieser Art. Das schafft Aufmerksamkeit. Mit der Folge, dass die Bürger, die so etwas ebenfalls wollen, auf den Energieminister zugingen und der Schwierigkeiten hätte, überzeugend zu begründen, warum für solch eine nachhaltige, Klimastabilisierende Technologie der Strom so teuer sein muss beziehungsweise er von den Abgaben nichts abstreichen kann. Das hätte Symbolik und damit einen enormen Verbreitungseffekt.
Es darf natürlich nichts schief gehen und das Rathaus zerreißen, wie damals in Urach.
Daraus haben wir ja gelernt. Aber wir brauchen solche Symbolik, solche Vorbilder, um eine kontinuierliche Nachfragesteigerung von 30 oder mehr Prozent im Jahr zu erzeugen. Nur dann erreichen wir unsere Klimaziele. Das kann aber langfristig nur über die Aktivierung privater Investitionen funktionieren. Und dazu müssen die Rahmenbedingungen so verändert werden, dass es sich für den Einzelnen lohnt, in das effizienteste und umweltfreundlichste Heizsystem zu investieren. Alles andere konterkariert das Bemühen, die Wärmepumpe zur Nummer eins im Heizungskeller zu machen.