Der österreichische Hersteller M-TEC macht aus seinen Wärmepumpen intelligente Zentralen für das ganzheitliche Energiemanagement. Das in den hauseigenen Luft- und Erdwärmepumpen integrierte Energiemanagementsystem maximiert den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms und regelt sämtliche elektrische Erzeuger und Verbraucher – dazu können neben den Wärmepumpen auch Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), Batteriespeicher und Ladesteuerungen für Elektrofahrzeuge zählen.
Egal, ob man morgens die Waschmaschine anstellt, mittags kocht, abends sein Wohnzimmer beheizt oder nachts sein Elektroauto lädt: Das Energiemanagementsystem „E-Smart“ der M-TEC GmbH steuert und regelt die Energieflüsse und teilt den selbst erzeugten Strom auf die hauseigenen Verbraucher auf. Ziel ist ein hoher Eigenverbrauch und eine maximale Energieunabhängigkeit.
Deshalb sorgt das System dafür, dass möglichst wenig Strom ins Netz eingespeist oder von dort bezogen werden muss. Weil „E-Smart“ sowohl die Heizung als auch die Kühlung und die Warmwasserbereitung in das Gesamtkonzept einbindet, kann man mit dem System den Eigenverbrauch, laut M-TEC, auf bis zu 80 Prozent steigern und den Autarkiegrad auf 70 bis 80 Prozent erhöhen.
Wird einmal zu wenig Strom produziert, findet das ausgeklügelte Energiemanagementsystem zukünftig auch den günstigsten Stromtarif und bezieht diesen Energieanteil aus dem Netz.
Überschüssige Wärme speichert entweder der Brauchwarmwasserspeicher, ein Pufferspeicher oder die Estrichmasse der Flächenheizung. Überschüssiger Sonnenstrom wird entweder in der Batterie gespeichert, in Wärme umgewandelt oder für das Laden von Elektrofahrzeugen genutzt. Dabei lassen sich mehrere E-Ladestationen in das Gesamtsystem einbinden. Weil man den Strom mittels der integrierten „OCPP“-Schnittstellen (= Open Charge Point Protocol) individuell abrechnen kann, ist das System auch für Mehrparteienhäuser oder Firmen interessant. „E-Smart“ verfügt darüber hinaus über ein integriertes Lastmanagement, mit dem das Stromnetz vor Überlastungen geschützt werden kann. Je nach Bedarf begrenzt das System auch den Ladestrom für die E-Autos.
Flexibel bleiben
M-TEC liefert die modular erweiterbaren Wärmepumpen mit Leistungen zwischen 2 und 280 kW aus. Als Wärmequellen eignen sich sowohl CO!SUB(2)SUB!- und Sole-Tiefensonden als auch Grundwasser oder Luft. Für die anderen Komponenten des Energiesystems hat das österreichische Unternehmen die Produkte zahlreicher Hersteller bereits in dem Energiemanagementsystem voreingestellt: Dazu zählen Wechselrichter von Fronius, Kostal, SolarEdge und SMA, Stromspeicher von BYD, E3DC (Hager Energy), Varta und BlueSky Energy sowie Ladestationen von KEBA und Mennekes. Bei entsprechender Nachfrage bindet M-TEC die Komponenten zusätzlicher Anbieter in das Gesamtsystem ein. Auch die gängigen Kommunikationsprotokolle der Hersteller sind bereits integriert.
Ob Einspeisezähler, Heizstab, Ladestation, Batterie, Wechselrichter oder Wärmepumpe – die Komponenten müssen nur noch mit dem mitgelieferten Router verbunden werden. Dabei lässt sich „E-Smart“ schnell sowohl über das integrierte Touchpad als auch per Smartphone, Tablet oder PC konfigurieren – nach Angaben von M-TEC werden hierfür keine Programmierkenntnisse benötigt. Mit der zweiten, bereits integrierten Steuerungseinheit lassen sich weitere Verbraucher und Erzeuger auch zu einem späteren Zeitpunkt miteinander vernetzen.
Neben den einzelnen Komponenten bietet M-TEC vorkonfigurierte Systempakete an: Je nach Kundenwunsch enthalten die Lösungen Luft- oder Erdwärmepumpen, Wechselrichter, Batteriespeicher, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und regelbare E-Heizstäbe. Auf Basis der Hydraulikschemen gibt der Onlineshop des Wärmepumpen-Spezialisten nach wenigen Mausklicks fertige Bestelllisten aus.
Überblick behalten
„E-Smart“ lässt sich per Smartphone, über die Weboberfläche oder am Display bedienen. Damit der Anwender stets den Überblick behält, macht das System alle Energieverläufe im Haus sichtbar und zeichnet sie auf: Vom Stromnetz über die PV-Anlage, den Batteriespeicher und die Ladestation bis zur Wärmepumpe und zum Heizstab. Die Werte werden wahlweise als Tages-, Monats- oder Jahreswerte dargestellt. Außerdem gewährt das Display Einblicke in den Gesamtenergieertrag, den Ladestatus der Batterie, den Netzbezug und den aktuellen Verbrauch.
Künftig können die Nutzer ihr Energiesystem mit „E-Smart“ auch in einen virtuellen Kraftwerks-Pool einbinden und am Regelenergiemarkt teilnehmen. Denn das Energiemanagementsystem kann Strom innerhalb kürzester Zeit aufnehmen oder abgeben, um Schwankungen bei der Stromerzeugung und dem Verbrauch auszugleichen.
Mit Energieversorgern bereitet M-TEC bereits entsprechende Kooperationen vor. Die neue Funktionalität will das Unternehmen spätestens 2022 in sein Energiemanagementsystem integrieren.