EQtherm: Betonkern- und Flächentemperierung mit Köpfchen

Einer, der den Markt der Flächenheizung kennt "wie seine Westentasche" und sich seit etwa 16 Jahren intensiv mit dieser Thematik beschäftigt, ist Klaus-Jürgen Ehlgen. Als Geschäftsführer der noch jungen EQtherm GmbH denkt er aber nicht nur an Fußbodenheizungen und Komponenten, sondern vor allem an zukunftsfähige Gebäudetechnik aus einem Guss.

Mit niedrigen Systemtemperaturen kann ein Flächentemperiersystem in Boden, Wand und Decke günstige, das heißt, behagliche raumklimatische Bedingungen schaffen. Bis zu zwölf Prozent Energieeinsparung können derartige Systeme gegenüber einem klassischen Radiatorsystem realisieren. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser wird so bereits mehr als jeder zweite Neubau mit einer Flächenheizung ausgestattet, wobei hier vor allem auf die Fußbodenheizung gesetzt wird. In Summe ist die Flächenheizung längst angekommen im Fachhandwerk, bei den Planern und Architekten sowie bei den Bauherren. Mehr noch: Sie ist heute anerkannte und geschätzte Technik!

Jeder, der in der Berufsschule ein bisschen aufgepasst hat, weiß: Eine Fußbodenheizung, die arbeitet mit niedrigen Vorlauftemperaturen von etwa 33 bis 40 °C. Das reduziert gegenüber der Standard-Radiatorheizung, mit Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C, die Wärmeverluste auf Erzeuger- und Verteilungsseite ungemein.

Und – wir erinnern uns: Die Raumlufttemperatur kann, bei gleichem Temperaturempfinden aufgrund der großflächig abgegebenen Strahlungswärme, gegenüber dem Standard-Radiatorsystem um bis zu 2 Kelvin abgesenkt werden. In Summe, so die Berufsschul-Theorie, sind bei Einsatz einer Flächenheizung Energieeinsparungen von zehn bis zwölf Prozent drin. 

Das hat – nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch und messbar – auch die Endverbraucher, die Nutzer und die investierenden Bauherren überzeugt. Der Absatz von wassergeführten Flächenheizungen ist in Deutschland seit dem Jahr 2005 um über 70 Prozent gewachsen (der unermüdlichen Informationsarbeit der einschlägigen Hersteller und Verbände sei Dank!).

So wird, nach Informationen des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V., im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser bereits mehr als jeder zweite Neubau mit einer Flächenheizung ausgestattet. Über 80 Prozent werden davon als reine Fußbodenheizung ausgeführt. Der Rest nutzt die Raumumschließungsflächen Wand und Decke – alleine aber auch in Kombination mit dem Fußboden.

Etwa 90 Prozent des Umsatzes der Flächenheizungs-Branche werden im Neubau-Segment erwirtschaftet. Nur 10 Prozent des Umsatzes sind demnach mit Modernisierungsprojekten gekoppelt. Kurz gesagt: Modernisierung, Renovierung und Sanierung spielen im Flächenheizungsgeschäft die zweite Geige.

Wird sich hieran in naher Zukunft etwas ändern?

Eine klare und unverblümt-direkte Antwort auf diese Frage erhält man von Klaus-Jürgen Ehlgen, Geschäftsführer des Westerwälder Unternehmens EQtherm Flächenheizungen: "Für die Sanierung gibt es noch nicht die Lösung. Das wissen alle!"

Nicht ganz ohne Selbstkritik, diese Aussage – ist Ehlgen doch "in der Heizungstechnik zuhause" und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Materie Flächenheizung. Den "heiligen Gral" hat aber auch er bisher noch nicht gefunden.

Verständlicherweise, denn der Einbau von Systemen der Flächenheizung (und Flächenkühlung) in bestehende Gebäude ist bedeutend komplexer als die Integration der Technik im Neubau. Hier ist der Einsatz – die genannten Zahlen sind eindeutig – etabliert und vor allem in den Bau­ablauf integriert. Auf gut deutsch: "Jeder weiß in der Regel, wo er hinlangen muss!"

Bei Sanierungsvorhaben, der Praktiker kennt das, sieht die Sache oft ganz anders aus. Hier sieht man sich mit den unterschiedlichsten Anforderungen und Voraussetzungen konfrontiert, wenig bis nichts ist zu standardisieren, hier zählen in erster Linie zwei Dinge: Fingerspitzengefühl und Erfahrung – die eine oder andere Überraschung gibt es sowieso.  

Sicherlich sind Produkte und Systeme zur Errichtung von hydraulischen und elektrischen Flächenheizungen im Bestand verfügbar – etliche große und kleine Hersteller tummeln sich auf diesem Gebiet. Es sind Nass- und Trockenbausysteme erhältlich, die diffizilsten Produkte für Boden, Wand und Decke. Jedoch: Man entdeckt Praktikables und Nicht-Praktikables, ab­solut Ausgereiftes, aber leider auch unglaublich Unausgegorenes!

Beispiel gefällig? Kontrovers werden in der Branche schon seit einiger Zeit Fußbodenheizungssysteme diskutiert, die über das Einschneiden von Rohrführungen in den bestehenden Estrich eingebracht werden – man kann sich vorstellen, dass es hier ein paar "Spielregeln" zu beachten gibt. Ehlgen, ein Mann klarer Worte, hat hierzu eine eindeutige Meinung: "Diese ganzen Geschichten halte ich für nicht praktikabel und für nicht zu Ende gedacht."

Der Blick auf die Gegenwart:  "Im Neubau spielt die Musik!" 

Was ist also der Rat? Bei Sanierungsprojekten Finger weg von der Flächentemperierung? Blödsinn! Das ginge doch deutlich zu weit!

Hier gilt es eben noch viel stärker als bei Neubauvorhaben, mehrdimensional zu denken. Schnittstellen müssen noch genauer koordiniert werden, eben weil es im Regelfall kein in allen Punkten passendes System gibt. In Abstimmung mit der Bauherrschaft und dem Architekten/Architektin müssen also maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet werden – das kostet natürlich vor allem eines, nämlich Zeit! 

Zeit, das ist wiederum Ehlgen’s Thema, der mit seinem Unternehmen seit nunmehr fast sechs Jahren am Markt aktiv ist: Denn Zeit ist besonders bei preissensiblen Neubauprojekten das Maß der Dinge. "Hier muss es einfach laufen", betont er.

Um seinen Kunden – dazu gehören natürlich Heizungsbauer, aber auch Bauträger, Generalunternehmer, Massiv- und Fertighausfirmen, Systemhaushersteller sowie der Großhandel – diesen unterbrechungsfreien und gewinnbringenden Workflow zu sichern, deckt EQtherm von der Herstellung einzelner Komponenten bis hin zur Montage kompletter Flächenheizungssysteme alles ab. "Wir haben ein durchgängiges Konzept", unterstreicht Klaus-Jürgen Ehlgen: "Das schätzen unsere Kunden!"

Das Unternehmen versteht sich demnach als Systemanbieter und bietet vollständige Flächenheizungssysteme aus einer Hand an: Angefangen bei der Wärme- und Trittschalldämmung über das Rohrmaterial und die Rohrbefestigung bis hin zu Heizkreisverteilern und den zugehörigen Regelungen.

Nimmt man die Komponenten und Produkte, zum Beispiel das auch bei Kälte flexible 5-Schichten-PE-RT-Installationsrohr "EQ PROtec 5" mit ­innenliegender (geschützter) Sauerstoff-Sperrschicht, die Noppenplatte "Duo Combi" mit optimierter Dämmung gegen Trittschall und soliden, schaumgefüllten Noppen oder den hydraulisch optimierten Heizkreisverteiler "Memory", näher in Augenschein, hört man Ehlgen und Vertriebsleiter Dipl.-Ing. (FH) David Schappert über selbige philosophieren, dann spürt man: Hier sind Menschen mit Herzblut und Köpfchen bei der Sache.

"»EQ« steht eben für Ehlgen-Qualität", schmunzelt der Geschäftsführer und betont nicht ohne Stolz: "Die Innovationen kommen aus den eigenen Reihen." Über die Preisschiene sei man noch nie gefahren. Im Gegenteil, man produziere immer mehr selbst und verkaufe direkt an die Kunden aus Fachhandwerk und dem Feld der Bauträger, Generalunternehmer sowie Massiv- und Fertighausfirmen – große Projekte (von denen EQtherm schon einige realisieren konnte) würden sowieso nur selten über den Großhandel laufen.

Zum "durchgängigen Konzept" des derzeit etwa 38 Mann und Frau starken Unternehmens EQtherm gehört seit Anfang Mai 2012 auch die EQ Planung + Montage GmbH. Wie der Name schon deutlich zu erkennen gibt, kümmert sich dieser Geschäftsbereich um die gewissenhafte Arbeitsvorbereitung und die sach- und fachgerechte Einbringung der "EQ"-Flächentemperierungssysteme.

"Unkomplizierter Service hat hier oberste Priorität", so David Schappert. Will heißen: Die "EQ"-Planer berechnen und koordinieren die jeweiligen Flächenheizungsprojekte individuell und die "EQ"-Monteure verlegen ab Verteiler schnell, preiswert und zertifiziert, auf Wunsch inklusive Estrich.  

"Viele der etwa 400 Heizungsbauer, die heute zu unserem Kundenstamm gehören, nehmen unsere »Planung und Montage«-Dienstleistung positiv auf und gerne an. Hintergrund? Die Zeit! Unsere Leute sind spezialisiert und unheimlich schnell", freut sich Schappert.

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In Summe hält die Mannschaft der EQ Planung + Montage also dem überlasteten Heizungsbauer mit einer kompletten Projekt- und Prozessplanung, Mengenberechnung, Terminplanung und Logistik, abschließender Druckprüfung sowie einem Verlegeprotokoll und einer Dokumentation des Montageprozesses – sprichwörtlich – "den Rücken frei". So entlastet kann er sich wieder in Ruhe ­seinen eigentlichen unternehmerischen Tätigkeiten widmen – Arbeitsabläufe werden planbar, Projekte können termingerecht abgeschlossen werden.

Aber nicht nur das installierende Fachhandwerk nimmt diese Dienstleistung gerne in Anspruch. Auch große Bauträger greifen auf die Kompetenz und das Konzept des Westerwälder Unternehmens zurück. Und gerade für diese Zielgruppe dürfte ein "Produkt" höchst interessant sein, das EQtherm 2013 in sein Lieferprogramm aufgenommen hat: Betonkerntemperierung.

Denn gerade in Büro- und Verwaltungsgebäuden erfreut sich die thermische Nutzung der Gebäudemasse durch bauteilintegrierte wasserführende Rohrregister, die damit in die Klimatisierung der Räumlichkeiten einbezogen werden, wachsender Beliebtheit. Aufgrund der hier entstehenden sehr großen Übertragungsflächen können die Vorlauftemperaturen im winterlichen Heizfall sehr niedrig gewählt werden, im sommerlichen Kühlfall dürfen die Vorlauftemperaturen entsprechend höher sein.

In großen Bürogebäuden kommt die Betonkerntemperierung beziehungsweise die thermische Bauteilaktivierung auch in Kombination mit einer Flächenheizung zum Einsatz. So können Lastspitzen bei der Heizung oder Kühlung vermieden werden. Dass dies förderlich ist für den Einsatz erneuerbarer Energien, versteht sich ja fast schon von selbst!

Der Blick in die Zukunft: "Es reizt die Technik im Niedrigstenergie-Gebäude!"

Und genau an diesem Punkt schließt sich der Kreis des "EQ"-Konzepts: "Warum sollten wir denn immer nur von Flächenheizungen reden?", so Klaus-Jürgen ­Ehlgen. "Wir sprechen heute doch von Gebäudetechnik."

Richtig! Vor dem Hintergrund der Anforderungen des in der EU-Gebäuderichtlinie beschriebenen "Nearly-Zero-Energy-Buildings" – auf Deutsch: Niedrigstenergie-Gebäude – werden deutliche Veränderungen der bisherigen Anlagentechnik notwendig: Der Einsatz regenerativer Energien wird "step-by-step" zu einer weitgehenden Verdrängung der fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas führen. Die Heizlasten werden weiter sinken. Die Optimierung des Gesamtsystems Gebäude erfordert einen Informationsverbund von Heizung, Kühlung und Lüftung sowie der elektrotechnischen Systeme.

Kurz gesagt: Die Anforderungen an das Zusammenspiel von Wärmeerzeugung und Wärmeübergabe wachsen kontinuierlich. Und genau aus diesem Grund ist bei der vertrieblich zweistufig aufgestellten EQtherm GmbH eben nicht nur von Flächenheizung die Rede.

Fest zum Produktportfolio gehören auch die Bereiche Wärmepumpe und kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL). Klar: Treiber des Schaffens ist die energieeffiziente Gebäudetechnik! "Je weniger technische und vertriebliche Schnittstellen, desto besser. Das schätzen die Bauherren und Bauträger", bringt es Vertriebsleiter David Schappert auf den Punkt.

Die Wärmepumpensysteme von EQtherm nutzen entweder über Flächenkollektoren die im Erdreich enthaltene Energie (Typ: "EARTH") oder die Energie der Umgebungsluft (Typ: "AIR" und "AIR compact"), um daraus Wärme auf einem nutzbaren Temperaturniveau zu gewinnen. EQtherm gibt die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Baureihe "AIR" mit >3,8, die JAZ der Baureihe "EARTH" mit >4,3 an.

Aus der Kombination von Flächenheizung (wir erinnern uns: niedrige Vorlauftemperaturen) und Wärmepumpe können sich also für den Nutzer sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile ergeben. Wohlgemerkt: "können". Denn bei der Errichtung von Wärmepumpenanlagen gibt es – ähnlich wie bei der Verlegung von Flächenheizungen in Neubau und Sanierung – wiederum einige Spielregeln zu beachten. Werden diese nicht beherzigt, so weicht die theoretische Effizienz auf dem Papier von der gemessenen Realität ab. Das kann den Bauherrn, Nutzer und Investor natürlich nicht erfreuen.

"Mit unseren Angeboten aus dem Wärmepumpenbereich sprechen wir tendenziell die erfahreneren Heizungsbauunternehmen an, die mehr als zehn Wärmepumpenanlagen pro Jahr errichten", räumt Schappert ein. Die "schnelle Mark" wolle man nicht verdienen, vielmehr ist EQtherm daran interessiert, dauerhaft funktionstüchtige und sichere Gebäudetechnik aus einem Guss zu liefern beziehungsweise einzubauen. Schon aus diesem Grund erfolgt zum Beispiel die Inbetriebnahme der Wärmepumpenanlage durch eigenes Personal.

Fazit

Das noch junge Unternehmen EQtherm hat in den letzten fünf, sechs Jahren eine stolze Entwicklung hingelegt. Mit einem Geschäftsführer an der Spitze, der weiß, was er will (und nicht will), werden die Produktbereiche Flächen- und Betonkerntemperierung, Wärmepumpe und Wohnraumlüftung sowie die Dienstleistung "Planung + Montage" sicherlich nicht die letzten gebäudetechnischen "Baustellen" sein, an welchen das Team zielstrebig arbeitet.

Weiterführende Informationen: http://www.eqtherm.de/

Montag, 31.03.2014