"Eta!?", ruft der Professor laut durch den Vorlesungssaal. Vor Schreck zucken die lauschenden Studierenden zusammen und brüten über ihrem Sankey-Diagramm: Was war das gleich noch für eine Größe? Das Verhältnis von Nutzen zu Aufwand oder doch andersherum – das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen? In jedem Falle hat das alles mit Wirkungsgrad zu tun!
Bingo! Das kleine Eta hat es ganz schön in sich. Versteckt sich hinter dem griechischen Buchstaben doch eine ganze Menge. In der Technik steht das Zeichen in der Tat fast immer für den Wirkungsgrad – also dem Verhältnis von Nutzen zu Aufwand.
Sprich: Erzielt jemand einen bekannten Nutzen, investiert dafür aber rein gar nichts, so ist der Wirkungsgrad – rein mathematisch – unendlich groß.
Auf anderen Gebieten der Wissenschaft hat Eta wiederum ganz andere Bedeutungen: So bezeichnet Eta zum Beispiel in den Wirtschaftswissenschaften die Elastizität, die Strömungslehre nutzt den Begriff, um die Viskosität, d.h., die Zähigkeit bzw. Fließfähigkeit eines Fluids, zu beschreiben.
Seit 1998 bei der Biomasse-Heizung dabei
Eta, das sollte man sich merken, ist – summa summarum – ganz einfach eine enorm wandelbare und vielseitige Größe! Dieser Facettenreichtum hat es mit Sicherheit auch Geschäftsführer Dipl.-Ing. Ferdinand Tischler angetan, als er Ende des Jahres 1998 das Unternehmen Eta Heiztechnik gründete. Verkaufstaktisch ist die Namensgebung jedenfalls auch äußerst trickreich, schwingt in den drei Buchstaben doch sehr viel mit – Assoziationen wie Effizienz, Spezialisierung und Hightech treten ganz automatisch auf, streng nach dem Motto: "Ein Kessel, der den Wirkungsgrad gleich auf die Frontverkleidung holt, muss ja gut sein."
Den Beweis, dass Eta-Kessel gut sind, zuverlässig arbeiten und die versprochenen Wirkungsgrade liefern, führen Ferdinand Tischler und seine Mannschaft seit nunmehr 15 Jahren sehr erfolgreich. "Das Ganze startete damals als One-Man-Show mit einem Stückholzkessel. Heute arbeiten über 200 Menschen bei Eta und auch das Produktportfolio ist entsprechend gewachsen", zieht Tischler schmunzelnd Bilanz.
Eine beeindruckende Entwicklung – auch angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen pro Jahr etwa 12.000 Kessel verkauft und 2013 einen Umsatz von 113 Millionen Euro erwirtschaftete.
Absolut nicht zu vergessen ist das Betriebsgelände im oberösterreichischen Hofkirchen an der Trattnach mit einer Produktionsfläche von in Summe 25.000 m². Direkt an einer Bundesstraße liegend, präsentiert es sich den Besuchern offen, großzügig und einladend.
Direkt fällt einem ein üppiger Carport auf, dessen Dach eine PV-Anlage beherbergt – darunter Elektroautos für die Mitarbeiter. Daneben, selbstverständlich, in einer gigantischen Vitrine: Das komplette Eta-Biomassekessel-Spektrum.
Konstante 1: Kontinuität und Wertschätzung
Woher kommt diese wirtschaftliche Dynamik? Kontinuität ist mal wieder das Stichwort! Kontinuität nicht nur auf der Ebene der Geschäftsführung, sondern auch unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Schulungswesen. Wertschätzung ist ein weiterer Eckpfeiler der Unternehmensphilosophie.
Ferdinand Tischler lebt das vor: Er selbst ist ein wuseliger Vollblut-Vertriebler, der jedoch seine Leute nicht mit der Peitsche antreibt, sondern ihnen Wertschätzung entgegenbringt, auf der Basis von Vertrauen und Kommunikation. Es herrscht – ganz einfach – eine positive Grundstimmung.
Sicherlich: "Friede, Freude, Eierkuchen" herrscht bei Eta auch nicht alle Tage vor. Denn nach 2013, dem erfolgreichsten Jahr der Unternehmensgeschichte, hat das Jahr 2014 ein bisschen Gas rausgenommen – nicht nur aus dem Markt der Biomasse-Heizung, sondern generell aus dem Heiztechnikmarkt. "2014 war ein bescheidenes Jahr", so Tischler etwas enttäuscht. "Hustet Deutschland, dann bekommen die österreichischen Biomassekesselhersteller eine Erkältung!"
Die Frage ist: Wie mit einer solchen Erkältung umgehen? Verkriechen oder rausschwitzen?
Es gibt hier für die Biomassekesselhersteller nicht wirklich eine Alternative: Rausschwitzen muss das Mittel der Wahl sein. Sprich: Auf Innovationskraft sowie Anpassungsfähigkeit, Schnelligkeit und Flexibilität setzen!
Das heißt unter Umständen auch: Überstunden schieben in der Entwicklung. Denn genau das hat sich für Eta in der Vergangenheit auch schon ausgezahlt – zum Beispiel nach dem dramatischen Umsatzeinbruch in 2007. Tischler weiß, der deutsche Biomassemarkt ist sowohl kurz- als auch langfristig sehr interessant, da hier noch großes Potential schlummert: Im Bereich der Pelletkessel sowie im Segment der Stück- und Hackgutanlagen. Letzterer Bereich besitzt eben den Charme, deutlich konstanter zu sein.
Konstante 2: Entwicklungs-Know-how
Die Pelletkessel sind bekanntermaßen eng mit dem Markt der Modernisierung verknüpft. Bleiben Modernisierungsinvestitionen aus – beispielsweise aufgrund von fadenscheinigen Ausreden wie "milder Winter" oder "moderater Ölpreis" –, so schwächelt der Umsatz in diesem Bereich.
Es gilt, entsprechend elastisch zu sein. Wir erinnern uns: Der griechische Buchstabe Eta ist dafür ein beschreibendes Maß. Also: flexibel sein, elastisch bleiben und ja nicht zäh verhärten. Die Markthemmnisse wollen möglichst geschmeidig umflossen werden. Stabilisierend kann sich hierbei ein weiterer Eckpfeiler der Unternehmensphilosophie auswirken, nämlich der Verzicht auf Fertigungstiefe. Will heißen: Eta konzentriert sich auf das Know-how-trächtige Engineering. Die Komponenten fertigen feste Zulieferer nach Vorgabe. So sei es möglich, für jedes Kesselteil den idealen Werkstoff bzw. die optimale Fertigungstechnologie zu nutzen. Montage, Funktionsprüfung und Abnahme erfolgen dann wieder in Hofkirchen an der Trattnach.
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So ist Ferdinand Tischler auch schon sehr früh in Märkte vorgedrungen, die nicht unbedingt "Biomasse-Land" sind. Stichwort: Neubau. "Unser Unternehmen hat sich diesem Thema explizit angenommen und mit der »PelletsUnit« eine spezielle Kesseltype entwickelt, um besser im Neubaubereich Fuß fassen zu können", betont er. "Diese kommt installationstechnisch komplett und kompakt daher, mit Leistungen von 7, 11 und 15 kW." Ein eigener Heizraum sei zur Aufstellung dieses kleinen Pelletkessels (1.048 x 583 x 1.067, B x T x H in mm) nicht unbedingt notwendig: Durch ansprechende Fronten ("Metall eisgrau", "Metall anthrazit", "Holz dunkel" oder "Leder schwarz") kann man sich das Gerät auch fast im Wohnzimmer vorstellen.
Der Biomassekessel Eta-"Hack 350"
Definitiv nichts fürs Wohnzimmer, sondern definitiv etwas fürs regenerative Kesselhaus ist dagegen der Vorschubrostkessel Eta-"Hack 350" – eine Biomasse-Heizlösung mit einer Nennwärmeleistung von bis zu 350 kW für Unternehmen, Industrie und Kommunen, welche die Brennstoffe Hackgut, Pellets und Miscanthus verwerten kann.
Um dem Betreiber ein hohes Maß an Betriebssicherheit zu bieten, werden die gesamte Kesselregelung und deren Meldungen auf einem Touchscreen visualisiert, was die Parametrierung und generell auch die Bedienung vereinfacht.
Ortsunabhängig, mit allen internetfähigen Geräten wie PC und Smartphone, kann problemlos auf diese Visualisierung mit der Eta-Kommunikationsplattform www.meineta.at zugegriffen werden. Hierfür ist lediglich eine Verbindung zwischen dem Internet und der Kesselregelung erforderlich. Die Internetplattform ist weiter mit einem Benachrichtigungssystem ausgestattet, welches individuell einstellbare Meldungen an eine oder mehrere E-Mail-Adressen weiterleitet.
Betriebs- und Rückbrandsicherheit garantiert außerdem der Einsatz der patentierten Einkammer-Zellradschleuse: Mit einer Positionsüberwachung (Zellradsensor) ausgestattet, wird der Rotor nur im Stillstand befüllt. Im intermittierenden Betrieb wird die Brennstoffmenge an die geforderte Leistung angepasst, hierbei wird der Rotor aber nie komplett befüllt. Diese Funktion ermöglicht es, dass ein Großteil des Hackguts ohne Berührung der Schneidkanten durchgesetzt wird. Das eingebaute Hartmetallmesser kommt lediglich bei längeren Teilen im Hackgut zum Einsatz.
Konstante 3: Gute Beziehungen zum Fachhandwerk
"Eine effiziente und betriebssichere Anlage steht und fällt aber mit der fachgerechten Installation. Der beste Kessel läuft nicht zur Zufriedenheit des Kunden, wenn die Installation mangelhaft ausgeführt ist. Somit ist es enorm wichtig, geschultes und fachkundiges Personal im Fachhandwerk zu haben", unterstreicht Ferdinand Tischler die Bedeutung der Heizungsbaubetriebe und ist stolz darauf, pro Jahr etwa 4.000 Personen im Eta-Schulungszentrum begrüßen zu dürfen. Hier – in den Schulungs- und Praxisräumen – geht es fast schon familiär zu. Hier ist die besagte positive Grundstimmung am deutlichsten zu spüren.
Man erkennt, dass Eta es verinnerlicht hat, dass ein enger Kontakt zum Fachhandwerk das A und O für wirtschaftlichen Erfolg in der Heizungsbranche ist. So mancher Hersteller kann sich hiervon eine Scheibe abschneiden.