Unser Blick ins Archiv führt uns diese Woche in die Oktober-Ausgabe des Jahres 1976. Thema des vorgestellten Artikels ist die Altbausanierung durch den Einbau einer Etagen-Zentralheizung. Wie sah die Modernisierung eines Heizungssystems in den 70ern aus?
Das Objekt
Das sanierungsbedürftige Gebäude steht in Hamm-Bockum-Hövel. Hier bekamen 245 Wohnungen, die vorher mit Einzelraum-Kohleöfen beheizt wurden, eine Etagen-Zentralheizung.
Die Installation
Damals wie heute ist eine unaufwändige Installation von großer Bedeutung bei der Auswahl einer Heizungsanlage:
"Das gewählte Heizsystem erlaubt eine einfache Leitungsführung, die dem Grundriß
der Wohnung problemlos angepaßt werden kann. Da die Gesamtlänge der nötigen Leitungen kürzer ist, als bei anderen Heizsystemen, entstehen beachtliche Materialersparnisse. Nur ein Rohr ist zu verlegen. Die Leitungen nehmen daher nur sehr wenig Platz in Anspruch. Aufwendige Baunebenarbeiten werden daher weitgehend vermieden."
Das Heizsystem
Auch von großer Bedeutung bei der Modernisierung ist der gesteigerte Komfort für die Bewohner:
"Das Heizkörperventil ist ein wichtiger Bestandteil des Systems. Es ist auf dem Verteiler-Mischer-Prinzip gebaut. Das heißt: Der Heizkörper benötigt nur einen Anschluß. Dieses sehr präzise arbeitende Ventil erlaubt eine hohe Regelgenauigkeit, die dem Benutzer einfach mehr Komfort bringt."
Ebenso spielte die Ästhetik 1976 eine genauso wichtige Rolle wie heute, denn die Heizkörper sollten auch optisch keine störenden Fremdkörper in den Räumen sein:
"Die verwendeten Flachheizkörper eignen sich optimal für den nachträglichen Einbau in Altbauwohnungen. Diese modernen Heizkörper mit geringem Wasserinhalt sorgen für schnelle Wärmeabgabe. Sie lassen sich durch ihre geringe Bautiefe problemlos überall anbringen. Nischen sind nicht nötig. Durch ihre moderne, flache Form stellen diese Heizkörper echte Gestaltungselemente dar, die sich in jede Wohnung harmonisch eingliedern lassen."
Die Wärmeerzeugung musste damals schon kompakt unterzubringen sein und durfte nicht mehr Raum einnehmen als nötig:
"Als Wärmeerzeuger empfehlen sich Gas-Umlaufheizer. Moderne Gasgeräte
bieten wichtige Vorzüge für den nachträglichen Einbau in Altbauwohnungen. Wichtige Funktionsteile, z.B. Pumpe, Ausdehnungsgefäß, Entlüfter usw. sind im Heizgerät direkt eingebaut. Durch Wandmontage beschränkt sich der Platzbedarf eines solchen Gerätes auf ein Minimum."
Fazit
Heute kommen bei der Altbausanierung zwar andere Systeme wie Fußbodenheizungen zum Einsatz, die grundlegenden Ansprüche - schnelle und einfache Installation, ansprechendes Aussehen und geringer Platzverbrauch - sind allerdings die selben, egal ob 1976 oder 2017.