Erneut öffnet sich unser Archiv: In diesem Artikel aus der Dezember-Ausgabe 1981 des HeizungsJournals geht es um Chancen und Aussichten dezentraler Energieversorgungslösungen.
Energieeinsparungen durch Einbindung von Stadterneuerung und Siedlungsplanung in örtliche Energieversorgungskonzepte
Erneut öffnet sich unser Archiv: In diesem Artikel aus der Dezember-Ausgabe 1981 des HeizungsJournals geht es um Chancen und Aussichten dezentraler Energieversorgungslösungen.
"Durch örtliche und regional gezielte Energieversorgungskonzepte läßt sich mehr Energie und insbesondere Heizöl einsparen als bisher vermutet werden konnte. [...] Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Dr. Dietrich Sperling, stellte [im Jahr 1981] entsprechende Energiestudien vor. [...]"
Die Erkenntnis, dass die regionale Versorgung bei der Einsparung von Energie helfen kann, ist offensichtlich nicht neu - bereits vor 36 nahm sich die Politik dieses Themas an.
Allerdings lag ein Hauptaugenmerk damals noch darauf, erst eine geeignete Infrastruktur für die Fernwärme zu schaffen, denn:
"[i]n der Bundesrepublik Deutschland werden noch 8 Millionen Wohnungen mit Heizöfen (Einzelöfen) beheizt. In absehbarer Zeit werden etwa 10 Millionen Wohnungen im Bundesgebiet in den Bereich der Sanierung oder Modernisierung kommen. Dies ist fast die Hälfte des gesamten Wohnungsbestandes. Der größte Teil dieser Wohnungen liegt in Gemeindegebieten, die für zentrale Wärmeversorgungssysteme besonders geeignet sind. Daher müssen Stadterneuerung, Energiemodernisierung und allgemeine Wohnungsmodernisierung eng aufeinander abgestimmt werden. Gerade der energiepolitisch notwendige Ausbau der Fernwärme [...] setzt Zentralheizungen voraus. Von daher ist eine Konzentration von Fördermitteln der Energie- und der Modernisierungspolitik auf diese Gebiete erforderlich, um den ölverdrängenden und umweltfreundlichen Fernwärmeausbau wirtschaftlich voranzutreiben. [...] Von den Gemeinden und Regionen erarbeitete Energieversorgungskonzepte seien die beste Basis, den Grundsatz der Bündelung von Energieversorgung und Stadterneuerung in die Praxis umzusetzen. [...]"
Aber auch heute verbreitete Konzepte mit Wärmepumpen und BHKWs wurden bereits als Lösung vorgeschlagen:
"Da sowohl der Neuprozeß als auch der Prozeß der Stadterneuerung kleinräumig und kleinteilig ablaufe, komme es in Zukunft stärker als bisher auf dezentrale Lösungen in der Energieversorgung an. Man könne in städtebaulich geeigneten Gebieten z.B. mit einer Fernheizung aus einer Großwärmepumpe oder aus einem Blockheizkraftwerk für 50 Wohnungen beginnen. Die "Fernwärme-Inseln" könnten dann schrittweise zu einem Netz zusammenwachsen. Im Endausbau könnten auch Großkraftwerke zur Wärmeversorgung herangezogen werden."
Inzwischen entschließen sich viele Bauherren und Gemeinden für solche dezentralen Lösungen, über die auch wir immer wieder berichten.
Dezentrale Energielösungen vor Ort haben sich in der Zeit seit unserem Artikel immer öfter als geeignete Lösung zur Umsetzung der Energiewende erwiesen.
Allerdings bleibt eine Sache damals wie heute gleich - die Gemeinden müssen genug Kompetenzen haben, um diese Projekte durchzusetzen:
"Eine solche dezentrale Investitionsstrategie "von unten" erfordere aber eine Verstärkung der kommunalpolitischen und regionalpolitischen Kompetenzen auf dem Gebiet der Energieversorgung. [...] Die Federführung bei der Erstellung örtlicher und regionaler Energieversorgungskonzepte müsse bei den Gemeinden und Regionen liegen. [...]"
Dienstag, 07.11.2017