Die Vorteile liegen damit bereits auf der Hand. Deshalb beschäftigen wir uns gleich mit dem häufigsten Einwand der technischen Gebäudeausrüster: Ein anschlussfertiger Verteiler von PEWO ist viel teurer als der Einkauf aller Einzelkomponenten im Großhandel. Das stimmt nicht. Als Industriepartner geben wir die Einkaufsvorteile an den Handwerker weiter und sparen ihnen vor allem die Stunden, die niemand sieht und die schon gar kein Bauherr bezahlt. Dazu gleich mehr.
Schauen wir zunächst die Aufgabe eines Heizungsverteilers an. Er ist die hydraulische Schnittstelle zwischen Wärmeerzeugung (oder Fernwärmeauskopplung) und den Verbrauchern. Zuverlässige hydraulische Wärmeverteilung in der Heizzentrale ist die Grunderwartung.
Im Laufe der Zeit sind weitere Anforderungen dazugekommen: Heizkeller sind heute kleiner oder entfallen zugunsten von Tiefgaragen. Mit anderen Worten: Es ist kaum noch Platz für Haustechnik. Gleichzeitig gehört sie – vorgeschrieben nach EnEV – vollständig eingepackt in eine gute Wärmedämmung.
Pumpengruppen werden schon lange nicht mehr nur anhand des maximalen Volumenstromes geplant. Hocheffiziente Komponenten entfalten ihre Wirkung dort richtig, wo sie MSR-technisch sauber eingebunden sind. Die Energieeffizienz eines ganzen Heizhauses kann mit dem Regler auf dem Verteiler verbessert oder zunichte gemacht werden.
Mit anderen Worten: Rohr anbohren und Abzweig anschweißen, das war gestern. Heute geht es um weitaus mehr. Das gilt auch für die ganz praktische Betrachtung der Aufgabe.
Installieren ohne Muffensausen
In einem berühmten Cartoon ruft immer jemand nach "Werner!", wenn auf der Baustelle etwas fehlt. In der leider weniger lustigen Praxis sind das genau die Minuten, die sich in einer Woche zu stundenlangem Leerlauf summieren können.
Sehen wir uns dafür das Leistungsverzeichnis eines typischen Heizungsverteilers für die Energiezentrale einer Klinik in Nordrhein-Westfalen an:
3,32 MW und DN 150 sind eine ganz typische Dimension. Insgesamt waren zehn gemischte und ungemischte Heizkreise anzuschließen.
Für einen einzigen ungemischten Heizkreis sind neun Komponenten von der Pumpe bis zum Absperrventil und sechs hydraulische Verbindungen vorgesehen. Ein Passstück für einen optischen Wärmemengenzähler (vorbereitet für ein bestimmtes Fabrikat) ist soweit nichts Besonderes – aber wehe dem, der es vergisst.
Die PEWO-Planer und Konstrukteure machen aus dieser Vorgabe nicht nur eine detaillierte Stückliste mit Einzelpositionen, sondern auch eine 3D-Zeichnung. So geht es in die Fertigung. Für die Herstellung eines solchen Verteilers auf der Baustelle müssen Fachhandwerker eben diese Teile vollständig dabeihaben. Das heißt, entweder bis zur letzten Muffe peinlich genau planen und kontrollieren oder mit dem "Muffensausen" leben – das sind die eiligen Fahrten zum Fachgroßhandel, um fehlende Teile zu holen.
Schon in der Angebotsphase spart ein industriell gefertigter Verteiler wertvolle Zeit und Nerven. Handwerker können ihn genau wie jeden Kessel über den Großhandel anfragen, selbst dann, wenn sehr komplexe und individuelle Kundenwünsche zu berücksichtigen sind.
Das reicht von der Auswahl des Pumpenfabrikats durch den Bauherrn bis hin zu den seitenlangen Vorgaben aus den Technischen Anschlussbedingungen (TAB) des Energieversorgers in Fernwärmenetzen.
Selbst wenn der Auftrag erledigt ist, bleiben Verpflichtungen. Für Service und im Gewährleistungsfall gibt es einen anstatt vieler Ansprechpartner. Handwerksbetriebe, die Heizungsverteiler auf der Baustelle anfertigen, riskieren später, jedem Stellantrieb einzeln hinterherzulaufen, falls etwas nicht funktioniert wie vorgesehen.
Es ist ein wenig wie beim Heizkessel, bei dem die Branche schon wesentlich länger auf Lösungen aus einer Hand vertraut. Niemand käme heute mehr auf die Idee, Brenner, Kessel und Regelung separat zu bestellen. Elektriker und Ölfeuerungsmonteur neben dem Heizungsbauer extra auf die Baustelle zu holen, das war in den 70ern. Der Verteiler mit möglichst vielen integrierten Funktionen ist so gesehen die konsequente Fortschreibung dieses Trends zur Integration von Funktionsgruppen.
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Knackpunkte entschärfen
Man könnte es so sagen: Das einzige, was parallel zur Ausführungsplanung wirklich geprüft werden muss, ist die Zeichnung – und die kommt in 3D. Zwei technische Aspekte sind dabei zu nennen. Da sind zum einen die konstruktiven Vorteile und die Regelung bzw. deren Einbindung in das Heiz- oder Kühlsystem.
Betrachten wir zunächst die Einbausituation. Großzügige Heizkeller waren gestern. Heute sind auch Energiezentralen platzoptimiert, was allein schon das Hantieren auf der Baustelle erschwert. Bei jedem Projekt – selbst bei einfachen Frischwasserstationen für die Wohnung – fragen wir die Einbaumaße und Anschlusslagen ab. Mit einer detaillierten Aufstellplanung in 3D ist es möglich, den Kälte- oder Wärmeverteiler optimal im Raum anzuordnen. Passen die benötigten Abgänge und Aufbauten nicht in eine Reihe, werden die Module in L- oder U-Form angeordnet. Das geht bei sehr großen Anlagen auch auf mehreren Ebenen.
Bei Verteilern mit 8, 10, 12 oder noch mehr Anschlüssen oder in Anlagen mit großen Rohrdurchmessern oder ungewöhnlichen Stichmaßen sind Kollisionspunkte ein häufiges Problem. Mit der 3D-Ausführungsplanung lassen sich unpraktische Einbausituationen vermeiden. Eine wartungsfreundliche Aufstellung ist übrigens immer dort gegeben, wo die Verteilermodule auf Standrahmen so angeordnet werden können, dass dahinter noch ausreichend Bewegungsspielraum für den Monteur bleibt.
Die Wärmedämmung beziehungsweise Kälteisolierung wird bereits im Werk angebracht, wobei PEWO Heizungsverteiler meist mit dem beliebtesten Dämmmaterial der Fernwärmeversorger liefert, nämlich einem besonders hitzebeständigen und hocheffizienten PUR-Schaum.
Die einzelnen Module können auf der Baustelle auf unterschiedliche Weise zusammengefügt und mit den Anschlüssen verbunden werden. Pressfittinge und das "Victaulic"-System sorgen für eine schnelle und sichere Verbindung. Die Module sind nach Druckgeräterichtlinie geprüft. Bei komplexen Anlagen erfolgt vor der Verladung eine Aufstellprüfung im Werk. Die Lieferung erfolgt mit Standard-LKW, in der Regel mit vollständig vormontierten Komponenten.
Plug & Heat
Obwohl steckerfertige Systeme möglich sind, erleben wir immer wieder Baustellen, auf denen nach der Einbringung Tage und Wochen vergehen, bis mit dem Aufheizen begonnen werden kann. Der Grund: Erst nach der hydraulischen Verbindung werden Drähte gezogen, Schaltschränke angebracht, Regler montiert und Schnittstellen zur Leittechnik programmiert.
Der TGA-Fachbetrieb koordiniert und verantwortet gegebenenfalls betriebsfremde Elektriker und Spezialisten für Gebäudeleittechnik. Das ist nicht nur zeitaufwändig, sondern eine typische Fehlerquelle, die sich mit Komplettsystemen vermeiden lässt.
Reglerfabrikate und Schnittstellen zur Leittechnik sind dabei vollständig variabel und werden auf Wunsch entsprechend der zu erwartenden Fahrweise programmiert. Bei bauseitiger Gebäudeleittechnik (Siemens, Sauter, Kieback+Peter etc.) bietet PEWO diverse Schnittstellen (Modbus, BACnet) an und klärt die Datenpunkte mit den Mitarbeitern der Gebäudeautomation direkt ab.
Im laufenden Betrieb kann ein internetbasiertes Monitoring Schwachstellen erkennen und die Regelung kann bis hinunter zum Stellantrieb per Mausklick feinjustiert werden.
Im Übrigen hat die Einbringung fertig verdrahteter und programmierter Verteiler, Übergabestationen und Erzeugermodule einen fast schon banalen Vorteil: Wenn andere Gewerke fertig sind, reduziert sich das Risiko von Beschädigungen. Fertige Module aufzustellen, ist einfach sauberer und kann buchstäblich nach dem letzten Pinselstrich in der Heizzentrale erfolgen. Der Fertigstellungstermin ist gleich Liefertermin.
Zusammenfassung
Heizungs- und Kälteverteiler haben sich vom Rohr mit Löchern zu kompakten Energieverteilsystemen weiterentwickelt. Neben ihrer Aufgabe, die Energie aus der Zentrale zu den Verbrauchern zu bringen, lösen sie eine ganze Reihe von Problemen auf der Baustelle und im Regelbetrieb.
Neben der Platzoptimierung sind die Zeitersparnis von bis zu 85 Prozent für den gesamten Installationsprozess und die fertige elektrische Verdrahtung mit bereits programmierten Reglern zu nennen. Der hohe administrative Aufwand für den Verteilerbau entfällt fast vollständig.
PEWO liefert Verteiler grundsätzlich mit Ausstattungen (Pumpen, Armaturen, Regler) nach Kundenwunsch. Für den Installateur reduziert sich der Aufwand auf kontrollieren, einbringen und anschließen. Die Lieferung erfolgt innerhalb von drei bis vier Wochen nach vollständiger technischer Klärung und die Gewährleistung liegt im Übrigen vollständig in einer Hand – bei der PEWO Energietechnik GmbH.