Im Interview: Tim Debus, Geschäftsführer Technik und Sonderbau, heizkurier GmbH

Das Heizungs-Journal sprach mit ihm nicht nur über die "klassischen Wärmethemen", sondern vor allem über die Sparte "Klima und Kälte".

Tim Debus ist seit gut zwei Jahren als Geschäftsführer mit den Schwerpunkten Technik und Sonderbau bei der Heizkurier GmbH tätig. Bundesweit managen er und sein Team mittlerweile 700 mobile Heiz- und Kühlzentralen mit Leistungen von 10 bis 5.000 kW sowie insgesamt über 1.200 vermietbare Geräte.

Herr Debus, Heizkurier hat nicht nur sein Logo verändert, sondern in letzter Zeit eine dynamische Transformation in Richtung "Kühlung, Klimatisierung und Prozesskälte" gezeigt. Wie schaffen Sie es, auch vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels, immer wieder neue Mitarbeiter für neue Geschäftsfelder zu gewinnen?

Tatsächlich befindet sich Heizkurier als eines der führenden Unternehmen für Vermietung und Verkauf mobiler Wärme- und Kältelösungen seit einigen Jahren auf einem dynamischen Expansionskurs. Zuletzt erhielten wir sogar die Auszeichnung "Focus Wachstums-Champion 2020". Selbst in der anhaltenden Corona-Krise können wir diesen Kurs weiter fortsetzen und sind auch in personeller Hinsicht stark gewachsen. Inzwischen arbeiten über 80 Mitarbeiter an bundesweit sechs Standorten bei Heizkurier. Allein im August haben fünf neue Mitarbeiter bei uns angefangen, davon drei Auszubildende und zwei neue Fachberater. Damit haben wir unsere Präsenz im kundennahen Außendienst vor Ort weiter gesteigert.

Vom ehemals inhabergeführten Familienbetrieb hat sich Heizkurier also in den letzten zwei Jahren zu einem modernen, managementgeführten Unternehmen entwickelt. Wir wissen, dass dieser Erfolg der Erfolg einer engagierten Belegschaft ist! Das vermitteln wir auch nach außen und erhalten entsprechenden Zuspruch von Bewerbern.

Schwenken wir thematisch zu Ihrem "Steckenpferd", der Technik: Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich aus Ihrer Sicht durch den Verbund von mobilen Wärme- und Kältelösungen?

Unser Mietanlagenpark umfasst bundesweit über 700 mobile Heiz- und Kühlzentralen mit Leistungen von 10 bis 5.000 kW und insgesamt über 1.200 vermietbare Geräte. Durch die Bandbreite unserer Leistungspalette haben wir für jede Aufgabe die richtigen Fachleute im Haus und können Wärme- und Kältelösungen, ob im Verbund oder getrennt, aus einer Hand anbieten. Für viele Kunden ist das von erheblichem Vorteil. Denn so können beispielsweise Lüftungsgeräte in Zelten oder Hallen über das ganze Jahr stehen bleiben und werden im Sommer einfach an mobile Kälteanlagen und im Winter an mobile Heizzentralen angeschlossen. Vor allem für eine effiziente Versorgung mit Prozesswärme und Prozesskühlung in der Industrie eröffnen sich durch den Verbund vielfältige Möglichkeiten. Daneben spielen mobile Wärme- und Kühlanlagen eine wichtige Rolle, wenn es zum Beispiel um Notfälle, Sanierungen oder Instandsetzungen geht.

Was sind Ihrer Meinung nach weitere wichtige Trends im Bereich der mobilen Wärme und Kälte?

Die Digitalisierung wird zunehmend wichtiger. Hier haben wir schon vor zwei Jahren als einer der ersten Anbieter eine interaktive Online-Regelung für mobile Heizzentralen in den Markt gebracht. Damit können Kunden die Anlagen nicht nur überwachen, sondern in Echtzeit auch von jedem beliebigen Ort regeln. Gerade in der Corona-Zeit lassen sich so viele Fahrten einsparen. Auch unsere mobile Kühltechnik werden wir mit dieser Technik ausstatten.

Ein wichtiger Trend liegt weiterhin in der Energieeffizienz der Wärmeversorgung: Hier bieten wir vielfältige Einsparoptionen mit individuellen dezentralen Energieräumen und unseren Standardanlagen, insbesondere für Energieversorger, Immobilienverwaltungen und Planer. Gerade Energieversorger haben inzwischen die Vorteile mobiler Heizzentralen für die Sicherung ihrer Wärmelieferverpflichtungen erkannt. Wir erleben an dieser Stelle eine verstärkte Nachfrage. Sehr wichtig ist zudem das Thema "Service", angefangen bei der Beratung in Bezug auf eine energie- und kostensparende Dimensionierung der Anlagen bis hin zum kompletten Anlagenparkmanagement. In Sachen "Service" entwickeln wir ständig neue Angebote.

Die Einsatzgebiete mobiler Wärme- und Kältelösungen sind äußerst facettenreich und wachsen kontinuierlich. Welchen Einfluss hat dies auf die Kundenstruktur von Heizkurier?

Wir haben ja nicht nur unser Anlagenspektrum um den Bereich Kälte erweitert, sondern auch unseren Anlagenpark insgesamt weiter ausgebaut. Zudem haben wir unsere Belegschaft in den letzten zwei Jahren mehr als verdreifacht. Heizkurier ist heute deutlich größer und besser ausgestattet. Damit stehen wir auch im Fokus großer Unternehmen aus dem Energie-, Bau- und Immobiliensektor sowie bei Industrieunternehmen, die einen potenten und zuverlässigen Partner suchen.

Eine wichtige Säule bleibt das SHK-Handwerk, dem wir stark verbunden sind. Für diese Zielgruppe arbeiten wir ständig an Lösungen, die auch dazu geeignet sind, dort Wachstum und neue Geschäftsfelder zu fördern. Mit unseren Kältelösungen haben wir dafür neue Ansätze geschaffen.

Aus dem "Nähkästchen" geplaudert: An welchen spannenden Bau-/Infrastruktur-Projekten ist Heizkurier aktuell mit seinen Systemen beteiligt?

Besonders packend ist gerade unser Neubau, mit dem wir unsere Firmenzentrale zum zweiten Mal erweitern. Ein echtes "Großprojekt", welches wir kürzlich realisieren konnten, war ein dezentraler Heizraum, bestehend aus drei verbundenen Containern mit einer Leistung von 1.300 kW, für die Rasenheizung eines Stadions im Frankfurter Raum. Dabei bestand die Herausforderung in der Systemtrennung zwischen Kesselanlage und Rasenheizung. Generell ist aber jedes Projekt immer wieder aufs Neue spannend.

Zum Schluss: Aktuell sind bekanntlich alle Lebens- und Arbeitsbereiche von den Konsequenzen aus dem Umgang mit dem Corona-Virus betroffen. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Ihr Unternehmen?

Um Mitarbeiter und Kunden vor dem Corona-Virus zu schützen und um eine weiterhin hohe Service- und Dienstleistungsqualität zu gewährleisten, haben wir umfassende Maßnahmen ergriffen. Bei Auslieferung und Services vor Ort folgen alle Heizkurier-Mitarbeiter den aktuellen Hygieneempfehlungen, halten etwa zwei Meter Mindestabstand und meiden Körperkontakt. Unsere Außendienstmitarbeiter besuchen Kunden derzeit so wenig wie möglich vor Ort. Zum Schutz unserer Mitarbeiter in der Produktion haben wir bereits frühzeitig auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt. Mit diesem vorausschauenden Backup-System sichern wir unsere Lieferfähigkeit. Alle Anlagen sind dementsprechend auch weiterhin sofort lieferbar.

Weiterführende Informationen: https://www.heizkurier.de/

Montag, 28.12.2020