Das Ziel des neuen Logistikzentrums von Elting waren weniger Energiekosten. Das erreichte der Fachgroßhändler auch: durch Wärmepumpen und eine Industriebodenheizung.
Objekt-Report-Special - Folge 12
Das Ziel des neuen Logistikzentrums von Elting waren weniger Energiekosten. Das erreichte der Fachgroßhändler auch: durch Wärmepumpen und eine Industriebodenheizung.
Der große blaue Schriftzug mit dem prägnanten gelben i-Punkt zeigt es an der Hallenaußenwand von weitem gut sichtbar an: Hier steht das neue Logistikzentrum von Elting, Fachgroßhändler für Sanitär, Heizung, Klima und Erneuerbare Energien. Am Unternehmenshauptsitz in Dülmen bietet das fast 5.000 m² umfassende Objekt unter anderem Platz für rund 15.500 Artikel, etwa 3.500 Europaletten-Stellplätze und verfügt zudem über 14 Laderampen, die eine reibungslose An- und Auslieferung garantieren.
Vor dem gut acht Monate dauernden Bau des freistehenden Logistikzentrums wurde vom ersten Planungsschritt an das Ziel klar abgesteckt – und auch bei der Umsetzung in keiner Phase aus den Augen verloren: Stichwort "Energieeffizienz". Eine Reduzierung der Energiekosten – um diese nachhaltig zu realisieren, hat Elting das Troisdorfer Unternehmen KAN-therm ins Boot geholt, das wassergeführte Flächenheizungs- und -kühlungssysteme für viele Anwendungsbereiche, vom Eigenheim über denkmalgeschützte Gebäude bis hin zur Industriebodenheizung im Hallenbereich, anbietet.
"Mit unserem System können wir eine sehr niedrige Vorlauftemperatur realisieren, was sich günstig auf die Wärmeverluste auswirkt und damit auf die Betriebskosten", so Nicolai Ebert, Leiter Technik bei der KAN-therm GmbH.
Die Faktenlage in Dülmen: Bei einer Durchschnittshöhe des Logistikzentrums von 9 m ergibt sich ein Raumvolumen von über 42.000 m³. Die Heizlast nach DIN EN 12831 beträgt etwa 300 kW – ein Wert, der der Heizlast einer kleinen Siedlung mit 60 bis 70 neuen Einfamilienhäusern entspricht. Um den Primärenergiebedarf gegenüber der konventionellen Beheizung des Gebäudes drastisch zu reduzieren, fiel die Entscheidung für den Einsatz eines Luft/Wasser-Wärmepumpensystems: Verwendet wurden hier zwei Dimplex-Großwärmepumpen. Im Bereich der Wärmeübergabe bzw. -verteilung verwendete KAN-therm für die Industriebodenheizung 32 km Systemrohr (20 x 2 mm), das an die hauseigenen Industrieverteiler mit insgesamt 534 Abgängen angeschlossen ist.
"Die Zusammenarbeit mit KAN-therm war sehr konstruktiv und technisch auf einem hohen Niveau, es gab einen kontinuierlichen und effektiven Gedankenaustausch. Obwohl die Investitionskosten größer waren als bei einer konventionellen Beheizung, amortisiert sich die Anlagenkonzeption aus Industriebodenheizung und Luft/Wasser-Wärmepumpe innerhalb weniger Jahre", zieht Alfred Malkemper, Leiter des Projekts bei Elting, Bilanz und fügt hinzu: "Wir hatten das Ziel, sowohl dem Umweltschutz Genüge zu tun als auch die Betriebskosten niedrig zu halten."
Dieses Ziel sei erreicht worden – die ersten beiden Jahresbilanzen hätten dies gezeigt. Zudem ergibt sich durch die Verwendung der Wärmepumpe in Kombination mit der Industriebodenheizung eine weitere Option: die Kühlung des Gebäudes bei Bedarf – und zwar ohne Mehrkosten.
Die 32 Mitarbeiter des Elting-Logistikzentrums fühlen sich in ihrem neuen "Reich" auf jeden Fall wohl. Die gleichmäßige Temperaturverteilung durch die KAN-therm-Industriebodenheizung wird als angenehm empfunden. Ebenfalls positiv für das Wohlbefinden: Es findet keine Luftkonvektion statt. Die Wärme wird von der Bodenheizung durch Strahlung abgegeben, somit wird kein Staub aufgewirbelt.
Donnerstag, 03.09.2015