Das Logistikzentrum bietet viele praktische Vorteile wie das automatische Kleinteilelager und multifunktionale Arbeitsplätze.
Das Logistikzentrum bietet viele praktische Vorteile wie das automatische Kleinteilelager und multifunktionale Arbeitsplätze.
Der Brand des Zentrallagers im Jahr 2014 hatte das Unternehmen vor eine große Aufgabe gestellt: Um die Lieferprozesse aufrecht zu erhalten, wurden externe Lagerhallen angemietet und am Standort in Böblingen alle Ressourcen ausgenutzt. Bei der Planung des neuen Logistikzentrallagers wurde nach effizienten und modernen Lösungen gesucht. 2016 erfolgte der Spatenstich, bereits im Sommer 2018 war der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Dabei wurden 1.200 Fertigteile und 2.100 Tonnen Betonstahl verarbeitet. Zwischenzeitlich ist auch der zweite Bauabschnitt fertiggestellt und sämtliche Logistikflächen sind in Betrieb genommen. Daneben wurden im fünfstöckigen verwaltungstechnischen Gebäudeteil das Versandbüro, die Disposition sowie Sanitär- und Schulungsräume eingerichtet.
38.000 Quadratmeter ist der Gebäudekomplex groß, der aus mehreren Lagerbereichen besteht. Herzstück ist das automatische Kleinteilelager: Zwei Drittel der Gesamtartikel lagern hier an den 114.000 Behälterplätzen, vom Dichtungsring bis zur Armatur. Ob Einlagerung oder Kommissionierung: Die weitestgehend automatisierten Abläufe sorgen für eine sichere Auftragsabwicklung und kurze Reaktionszeiten. 25 systemgesteuerte Shuttles bewegen sich über die Förderstrecken in fünf Gassen auf jeweils 38 Ebenen, bringen und holen die Waren vom und zum Lagerplatz. Ob Warenein- oder ausgang: Die Mitarbeiter an den 16 multifunktionalen Arbeitsplätzen haben digitale Zugriffsmöglichkeiten und kommunizieren mit der Anlage per Touchscreen.
Modernste Lagertechnik und SAP-gestützte IT-Infrastruktur sorgen für hocheffiziente Abläufe. So auch im Langgutlager: Was länger als 1,50 Meter ist, findet hier seinen richtigen Platz – momentan rund 600 Artikel, davon primär Rohre. In Kassetten wird die Ware aufbewahrt, jede davon ist 6,70 Meter lang und kann mit bis zu drei Tonnen belastet werden.
Aus dem Zentrallager heraus werden alle Niederlassungen versorgt, über den Nachtsprung ist es sogar machbar, dass bis 18 Uhr eingegangene Bestellungen schon am nächsten Tag um 5.30 Uhr an den Kunden ausgeliefert werden. Auch der Grad der Warenverfügbarkeit wurde im Rahmen der Logistikprozesse erhöht. Versorgungsartikel liegen nun auf Lager und die vielfältige Erweiterung im Artikelspektrum ist jederzeit möglich.
Die Neuerungen und der hohe technische Standard genau wie die zeitgemäßen Anlagen und komfortablen Bedingungen kommen auch den 120 Mitarbeitern im Logistikzentrallager zugute: Vorher mussten bestimmte Abschnitte noch draußen erledigt werden – bei jedem Wetter. Nun wird komplett in temperierten Hallen gearbeitet – inklusive Fußbodenheizung, ergonomischen Arbeitsplätzen und LED-Licht. Die langen Märsche zu Fuß durch die Gänge des manuellen Lagers sind Geschichte: Heute kommissionieren die Mitarbeiter mit elektrischen Kommissionierfahrzeugen in bis zu fünf Metern Höhe und über längere Strecken. Die technischen Helfer sind zu optimalen "Arbeitskollegen" geworden. Wo früher die Logistikmitarbeiter noch mit Pickzetteln los liefen und mit dem Kugelschreiber einen Haken auf dem Formular setzten, wird heute gänzlich papierlos und nur noch digital gearbeitet. Mobile Scanner sind im Einsatz, die wie alle technischen Hilfsmittel an das SAP-Lagerverwaltungssystem angegliedert sind.
Weiterführende Informationen: https://www.reisser.de/
Montag, 14.09.2020