Spannende Innovationen der Hersteller von Messgeräten und Werkzeugen auf der ISH 2019 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Spannende Innovationen der Hersteller von Messgeräten und Werkzeugen auf der ISH 2019 (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
In der Messtechnik ist die Digitalisierung klarer Entwicklungstreiber: Abgasmessung, Druckmessung, Lecksuche, Störungsdiagnose und weitere Optionen werden mit immer intelligenteren Geräten bewerkstelligt. Die Bedienung wird intuitiver und der Datenexport eröffnet viele neue Möglichkeiten. Aber auch bei den Werkzeugen für Installations- und Wartungsaufgaben gibt es interessante neue Entwicklungen zu berichten. Unsere Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und berücksichtigt auch ausgewählte Neuheiten, die nicht auf der ISH präsentiert wurden. Los geht es mit Stippvisiten bei den Messtechnik-Anbietern:
Die Dräger MSI GmbH aus Hagen stellte auf der ISH ihre neue App "Dräger mCon" für alle neuen Abgas- und Druckmessgeräte vor. Mittels "Bluetooth LE"-Technologie können damit ausgestattete Geräte die Messdaten als PDF-Datei oder Messprotokoll an das Büro bzw. an den Endkunden übermitteln. Eine Ablage der Daten in eine Cloud ist ebenfalls möglich. Die App verwaltet neben den Messprotokollen auch Kommentare und Fotos. "Wir bekommen sehr viele positive Rückmeldungen zu der App", berichtete Yvonne Lohoff aus der Marketingabteilung. Unter anderem ersparten sich die Handwerker dadurch viele Ausdrucke und Fahrten zum Büro. Nach dem Herunterladen aus "Google Play" oder dem "App Store" könne man Kundendaten importieren bzw. neu anlegen. Anschließend beginne man den Messvorgang und die gestartete App stellt automatisch die Verbindung zum Messgerät her. Dräger ermögliche mit der mobilen Messdatenverwaltung seinen Kunden praktisch das "Büro to go". Das neue Angebot eigne sich für mit "Bluetooth LE" ausgestattete Messgeräte der Typen "Dräger FG7000", "Dräger FG4200", "Dräger P7-TD/TDX" sowie "Dräger P4000".
Interessante Neuheiten gab es auch bei dem Messgerätehersteller ecom GmbH aus Iserlohn: Marketingchefin Alexandra Bramkamp stellte zusammen mit Geschäftsführer Frank Binz das Druckprüfgerät "DP3" vor, welches die Vorgaben der neuen TRGI 2018 erfüllt. Einer der Vorteile sei der automatische Ablauf des Messvorganges, was die Arbeit mit dem Gerät stark vereinfache. Bramkamp riet Heizungsmonteuren, die Druckprüfungen nicht zu vernachlässigen, stellten sie doch ein gutes Mitnahmegeschäft dar. Auch das vor nicht allzu langer Zeit eingeführte Abgasanalysegerät "CL 2" habe aufgrund seiner kompakten Bauform und dem handlichen Alukoffer viele überzeugte Nutzer gefunden. Neben einer optischen Überarbeitung bestehender Produkte wurde die firmeneigene App überarbeitet, die nun auch WLAN- und Bluetooth-fähig ist. Der Fokus von ecom liegt auf der portablen Messtechnik für Abgasanalyse und Druckmessung: "Wir beschäftigen uns aber auch sehr stark mit der Digitalisierung, smarter Technik sowie stationärer Messtechnik für größere Brennerkessel und BHKW", berichtete Geschäftsführer Frank Binz dem HeizungsJournal. Der Markt entwickle sich im In- und Ausland positiv. Das Unternehmen mit 90 Mitarbeitern und 35 weiteren bei Töchtern ist in Deutschland, Frankreich und den USA vertreten und kooperiert in weiteren Ländern mit lokalen Distributoren. In China unterhält es ein eigenes Vertriebsbüro.
Kurz nach und unabhängig von der ISH vermeldete die Flir Systems GmbH aus Virginia/USA mit Vertretung in Frankfurt am Main die Präsentation des neuen Mehrzweck-Umweltmessgerätes "EM54" für HLK-Systeme. Als Einsatzzwecke werden das Überprüfen von Luftkanalsystemen, Elektromotoren, thermischen Anlagen und anderen Systembauteilen in Wohngebäuden, Gewerbeeinrichtungen und industriellen Anlagen angegeben. Zur Ausstattung gehören ein hochauflösendes externes Flügelrad-Anemometer für Luftstromgeschwindigkeitsmessungen, ein integriertes Hygrometer und ein mitgelieferter Typ-K-Kontakt-Temperaturmessfühler. Außerdem berechne das "EM54" die Feuchtkugel- und Taupunkttemperatur. Zur Ausstattung gehörten ferner unter anderem ein Multifunktionsdisplay und eine programmierbare automatische Abschaltung.
Die Gann Mess- u. Regeltechnik GmbH aus Gerlingen im Landkreis Ludwigsburg führt ein neues Universalfeuchtemessgerät im Sortiment: Die "Hydromette CH 17" ist nach Unternehmensangaben dabei ein "echter Allrounder im Bereich der elektronischen Feuchtigkeitsmessung". Sie ermögliche die Ermittlung von Baufeuchte, Holzfeuchte, Luftfeuchte, Temperatur sowie die Luftgeschwindigkeitsmessung. Auch zwei gleichzeitige Messungen sind mit dem Gerät realisierbar: Dies bietet die Möglichkeit, "völlig neue Bewertungen der Messungen" zu erhalten. Im Display können zusätzlich weitere berechnete Messgrößen wie absolute Feuchte, Taupunkt, Holzfeuchte-Gleichgewicht und Weiteres angezeigt werden. Mittels einer grafischen Kurvenfunktion ist aufgrund der Entwicklung der Messwerte im Bohrloch der vermutliche Endwert vorauszusagen. Die Datenlogger-Funktion ermöglicht es, Messwerte über einen Zeitraum von bis zu 31 Tagen aufzuzeichnen und abzuspeichern. Das Messgerät bietet außerdem Listenmessungen, Rastermessung, Mittelwert-Berechnung und optional eine Screenshot-Funktion. Eine im Lieferumfang enthaltene Software ermöglicht es zudem, die bei den Messungen gewonnenen Daten auf einen PC zu übertragen. Bei Einführung neuer Baustoffe können deren neue Kennlinien ebenfalls optional aufgespielt werden. Gann hält außerdem ein umfangreiches Sortiment an Messelektroden bereit, welche die Produktneuheit ergänzen könnten.
Am Stand der MRU Messgeräte für Rauchgase und Umweltschutz GmbH aus Neckarsulm-Obereisesheim wurde über die gesamte Produktpalette informiert, zu der auch der neue Multifunktions-Leckage-Detektor "400GD" zählt, der dank eines Sensor-Wechselsystems die Funktionen Lecksuchgerät und Rückstaumelder vereint. Das Gerät ist modular aufgebaut und kann innerhalb von kürzester Zeit vom Gasspürer zu einem Rückstaumelder oder Kältemitteldetektor umgerüstet werden. Zusätzliche Messgrößen, wie etwa Umgebungsfeuchte, sind laut Unternehmen in Vorbereitung. Das Sensor-Wechselsystem wurde auf Basis einer automatischen Funktionserkennung entwickelt. Das Grundgerät, kombiniert mit mehreren Sensoren, biete die Möglichkeit einer kompakten, kostengünstigen Lösung. Auf dem 1,8"-Farbdisplay wird neben dem Messergebnis in ppm, % und %UEG gleichzeitig auch eine grafische Mess-Verlaufskurve angezeigt. Das Gehäuse (B 50 x H 135 x T 25 mm) aus glasfaserverstärktem Kunststoff ermögliche eine einfache und robuste Handhabung und der Lithium-Ionen-Akku langes, netzunabhängiges Arbeiten. Alarme werden optisch an Gerät und Sensor angezeigt, das Gerät vibriert gleichzeitig und die Alarmschwelle ist individuell einzustellen.
Bei dem Messtechnik-Spezialisten Testo SE & Co. KGaA aus Lenzkirch stand unter anderem das neue Universal-Klimamessgerät "testo 400" im Mittelpunkt des Messeauftrittes. "Man sieht gut daran, dass die Messtechnik immer digitaler wird", so Marketingdirektorin Petra Toischer. Dies ermögliche die sofortige Weiterverarbeitung von gewonnenen Messwerten. "Somit spart man Zeit und Fehler werden reduziert." Das neue Produkt ist ein wahrer Alleskönner, denn es misst Strömung, Temperatur, Feuchte, Druck, Beleuchtungsstärke, Strahlungswärme, Turbulenzgrad, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid. Eine intuitive Benutzerführung über eine große berührungssensible Anzeige ("Touch-Display") sowie eine Vielzahl von angebotenen Sensoren ermöglichen ein optimales Messergebnis. Weitere Neuheiten waren das Klimamessgerät "testo 440", das mit "Bluetooth"-fähigen Sonden ausgestattet wer-den kann, sowie das Abgasanalysegerät "testo 300" mit einem großen Touch-Display, einem robusten Kunststoffgehäuse, intuitiven Menüs und einem Protokollversand via E-Mail. Petra Toischer registriert, dass auch kompakte Messgeräte, bei denen das Smartphone als Display genutzt wird (sogenannte "Smart Probes"), vor allem bei der jüngeren Generation des Fachhandwerks an Akzeptanz gewinnen. "Auch die Verbreitung dieser Geräte wird nun sehr schnell vorangehen", so ihre Prognose.
Etliche Neuheiten fanden sich auch bei der Wöhler Technik GmbH aus Bad Wünnenberg, von denen Pressereferentin Christine Blumenthal berichtete: Das Videoinspektionssystem Wöhler-"VIS 700" bietet Bilder in HD-Qualität sowie etliche nützliche Funktionen, wie einen dreh- und schwenkbaren Kamerakopf sowie eine manuelle Fokussiereinrichtung. Das System ist in einem kompakten Koffer mit einem 30-m-Kabel untergebracht. "Wir richten uns mit diesem Produkt an Leckorter ebenso wie an Gutachter und Fachhandwerker", so Blumenthal. Für Inspektionsarbeiten leistet künftig das Videoskop Wöhler-"VE 400" wertvolle Dienste, welches Fotos, Videos und Ton überträgt und eine HD-Inspektion selbst durch kleinste Öffnungen ermöglicht. Die Kamera ist klein und leicht und mit unterschiedlichen Sonden ab 3,9 mm Durchmesser zu haben. Noch nicht lange im Programm ist auch das Blower-Door-Messgerät "BC 600", welches jetzt über App auf dem Tablet oder Smartphone zu bedienen ist. Die dazugehörige App zur Steuerung biete viel mehr Möglichkeiten, wie Checklisten zur Hausabdichtung inklusive Normen für unterschiedliche Länder. Viel Interesse fand am Stand ebenso das Abgasmessgerät Wöhler-"A 450". Es ist klein, leicht und robust und zeigt alle 14 Messwerte auf einen Blick. Die Übersichtlichkeit auf dem 5“-Display sei für den Fachhandwerker entscheidend. Das Gerät biete neben der Abgasanalyse auch eigene Menüs für spezielle Messungen wie die QA-Mittelwert-Messung, aber auch Wartungsarbeiten wie die Brennereinstellung. Zu den nachrüstbaren Sensoren zähle auch der NO-Sensor, der künftig zur Messung der Stickoxide an Bedeutung gewinnen werde.
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Aus dem Bereich der Werkzeuge für Installations- und Wartungsaufgaben stachen Presszangen und -maschinen, Vakuumpumpen und Rohrreinigungsmaschinen hervor, die wir nachfolgend zur Abrundung vorstellen – auch diese Auswahl selbstverständlich ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ein echtes Kraftpaket ist die Rems-"Akku-Press 22 V ACC", welche der Pressgerätehersteller Rems GmbH & Co KG aus Waiblingen auf der ISH vorstellte: Das Gerät kann Rohre universell bis 110 mm Durchmesser miteinander dauerhaft verbinden. Es besitzt dabei einen Zwangsablauf, ein Pressdruck-Monitoring sowie ein Anti-Vibrations-System. "Damit können Sie sekundenschnell und sicher pressen", so ein Mitarbeiter am Stand. Die Maschine sei besonders klein. So sei sie als Standard-Pressmaschine nur 4,5 cm länger als die Rems-"Mini"-Pressmaschine und somit so groß wie Mini-Maschinen der Mitbewerber. Die Presszange verriegelt automatisch. Dank der Li-Ion 22-V-Technologie seien 50 Prozent mehr Pressungen möglich als mit 14,4-V-Li-Ion-Akkus. Das universelle, handliche Elektrowerkzeug ermögliche Pressverbindungen von allen gängigen Pressfitting-Systemen in Durchmessern zwischen 10 und 108 (110) mm oder 3/8 bis 4“. Neben einem Akkubetrieb sei auch der Netzbetrieb möglich. Für das Gerät sei das komplette Sortiment an Rems-Presszangen und -Pressringen für alle gängigen Pressfitting-Systeme lieferbar.
Für die Rothenberger Werkzeuge GmbH aus Kelkheim bei Frankfurt am Main bildete die ISH den passenden Auftakt, um das 70-jährige Bestehen des Unternehmens zu feiern. Hierzu präsentierte man einen ganzen Strauß an Neuheiten und Auszügen des Portfolios: Zu den Neuheiten zählt die Vakuumpumpe "ROAIRVAC R32 1.5". Sie kommt vor allem bei kleinen Kälteanlagen und Wärmepumpen zum Einsatz, in denen Kältemittel der Klassen A1, A2L und A2 verwendet werden. Für mittelgroße und große Anlagen stehen zwei weitere Vakuumpumpen zur Verfügung. Dem Schutz des Klimas hat man sich beim neuen Einfriersystem "ROFROST Turbo R290" verschrieben: Als erstes System seiner Art arbeite es mit dem Kältemittel R290, das ein wesentlich geringeres Treibhauspotential als Standardprodukte besitze. Bei den Rohrreinigungsmaschinen stellte Rothenberger auf der Messe die Vorzüge von Koffer- und Trommelmaschinen gegenüber. Zudem zeigte man die Rohrreinigungsmaschine "ROSPIMATIC CL", welche sich mit jedem fachhandelsüblichen Akkuschrauber betreiben lasse. Das Gerät besitzt eine Freilaufkupplung. Dadurch kann die Spirale sanft anlaufen und anhalten und das Gerät liegt beim Starten und Stoppen ruhig in der Hand.
Mittwoch, 10.07.2019