Solarenergie gekonnt nutzen - Teil 2

Markt­bericht von der ISH 2019 und darüber hinaus mit Neuheiten von Speichern, Armaturen und Steuerungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Solares Heizen boomt – dabei werden zwar immer mehr Heizungen mit Photovoltaik-betriebenen Heizstäben versorgt, doch besteht weiterhin Nachfrage nach solarthermisch gespeisten Speichern – gerade das erste Quartal 2019 ist für einige Anbieter wieder positiver verlaufen. Die Hersteller reagieren auf die Herausforderungen mit Innovationen, etwa für mehr Energieeffizienz. Aber auch ausgeklügeltere Technologien der Einschichtung kommen auf den Markt. Im Gewerbe- und Industriebereich indes werden immer größere Volumina nachgefragt.

Zortea präsentiert neue Energiezentrale

Im Mittelpunkt der Zortea Gebäudetechnik GmbH aus dem österreichischen Hohenems stand die innovative Sammel- und Verteiltechnologie "Zortström". Zu den vorgestellten Neuheiten zählten die "Zortström MH1000"-Energiezentrale für Ein- und Zweifamilienhäuser, der autarke Unterverteiler "Zortström Multi H/K SD" für ein bedarfsoptimiertes und wirtschaftlich effektives Energiemanagement sowie die hydraulische Weiche mit Temperaturtrennung "Zort-S". Die "Zortström MH1000"-Energiezentrale ermögliche eine einfache und sichere Anbindung von Wärmepumpen und die Kombination mit weiteren Wärmequellen.

Technikleiter Christian Zortea-Soshko: "Durch die ausgezeichnete Temperaturtrennung kann auch der Ertrag von thermischen Solaranlagen deutlich gesteigert werden." Der autarke Unterverteiler "Zortström Multi H/K SD" reduziert nicht nur den Pumpenstrom der Umwälzpumpen um bis zu 80 Prozent, sondern garantiert tiefe Rücklauftemperaturen in Wärme- und Kältenetzen sowie eine einfache Montage und Inbetriebnahme durch die optional lieferbare Regelung, so das Unternehmen.

PAW zeigte zahlreiche Neuheiten

Beim Armaturenhersteller PAW GmbH & Co. KG aus Hameln drehte sich alles um das neue Leitthema "Konnektivität". Dies präsentierte man anhand smarter Systemtechnik für die Bereiche "moderne Heizung, Solarthermie, Frischwassertechnik sowie Wohnungsstationen". Unter den zahlreichen Neuheiten präsentierte Anna Urbanek als Leiterin für technische Dokumentation die neuen Regler an den Solarstationen der "SolarBloC"- Familie, welche in den Nennweiten 20, 25 und 32 erhältlich sind.

Sailer mit neu entwickelter Systemtrennung

Unabhängig von der ISH stellte die Sailer GmbH aus Ehingen, Spezialist für Frischwasserstationen, Wärmerückgewinnung, Wärmepumpenspeicher und Kältespeicher, die neue Sailer-Systemtrennung vor. Das flexible System biete die Möglichkeit, zwei Kreisläufe mit gleichen oder unterschiedlichen Fluiden mittels effizienter Plattenwärmeübertrager voneinander zu trennen. "Dies kann unter anderem bei der Trennung von Kessel- und Speicherkreisläufen von Interesse sein", berichtete Fabian Neth, der Leiter für Entwicklung und Produktmanagement.

Technische Alternative feiert Firmenjubiläum

Die Technische Alternative RT GmbH aus dem österreichischen Amaliendorf feierte auf der ISH 2019 ihr 30-jähriges Jubiläum. Geschäftsführer Andreas Schneider konnte zudem den neuen, frei programmierbaren Universalregler "UVR610" vorstellen. Auch auf den Heizstab "Aton" setzt man große Erwartungen, da bald viele Solarstromanlagen aus der Förderung herausfielen und dann Eigenverbrauch angesagt sei: Die Power-to-Heat-Lösung erhält vom mitgelieferten Energiezähler überschüssige PV-Erträge über Funk gemeldet, damit sie in einem Leistungsbereich von 50 W bis 3 kW stufenlos in einen Warmwasserspeicher eingebracht werden können. Neu sei auch eine Erweiterung für die eigene Planungssoftware "TAPPS2", so Schneider.

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Resol ist für das "Heizen mit Strom" gerüstet

Bei der Resol – Elektronische Regelungen GmbH aus Hattingen herrschte Optimismus: "Wir sind insgesamt positiv gestimmt. In den nächsten Monaten wird sich herausstellen, ob es mit der Solarthermie weiter so gut vorangeht wie es im ersten Quartal 2019 begonnen hat. Auf jeden Fall läuft der Bereich Frischwasserheizung mit Photovoltaik, also das Heizen mit Strom", so Geschäftsführer Marcel Pfeil gegenüber dem HeizungsJournal. Neuheiten von Resol sind der Wärmemengenzähler "WMZ Plus", ein Wärmepumpenmanager sowie ein Reglerkonzept für Fernwärmestationen. Außerdem wurde das Resol-Internetportal für mobile Endgeräte optimiert und bietet die Möglichkeit, Anlagendaten informativ zu visualisieren.

my-PV steht für Warmwasser und Heizung mit Solarstrom

my-PV, österreichischer Spezialist für solar-elektrische Wärmeerzeugung, war auf der Messe zwar nicht mit eigenem Stand vertreten, die Produkte waren aber unter anderem bei IVT, Reflex oder Tuxhorn zu sehen. Unabhängig davon gab das Unternehmen die aktuellen Entwicklungen rund um den Leistungssteller "AC•THOR" bekannt – ein Gerät, das neben Heizstäben zur Warmwasserbereitung auch elektrische Fußbodenheizungen, Infrarotpaneele und Speicher-Radiatoren regeln kann. So präsentierte man ein aktuelles Wärmeprojekt aus einer Wohnanlage in Wien, bei welcher der Solarstrom einer 47-kW-Anlage für eine stufenlose Warmwasserbereitung verwendet wird. Der Vorteil von solar-elektrischer Heizenergie, so das Unternehmen, bestehe darin, dass die Installation und Bedienung weitaus einfacher sei als bei der Solarthermie und dies bei "erheblich weniger Materialverbrauch".

Sonnenkraft bietet Lösungen für Power-to-Heat

Bei der Sonnenkraft GmbH aus dem österreichischen St. Veit/Glan stand neben weiteren Innovationen die Kombination von Solarstrom mit thermischen Speichern im Mittelpunkt. Durch "Power2Heat" könne überschüssiger Solarstrom im Frischwasser-Systemspeicher bevorratet werden, um den Eigenverbrauch des Kunden zu erhöhen. "Besonders komfortabel: Der Frischwasser-Systemspeicher liefert hygienisch frisches Trinkwasser dank patentierter Frischwasserstation", so Marketing-Chefin Iris Kunz.

ratiotherm stellt Hochtemperatur-Wärmepumpe vor

Der Wärme- und Speichertechnologiespezialist ratiotherm Heizung + Solartechnik GmbH & Co. KG aus dem oberbayrischen Dollnstein setzt im Frühjahr 2019 Akzente mit seiner neuen Hochtemperatur-Wärmepumpe "WP Grid-HiQ CF 06". Diese vereint die komplette Energiezentrale eines Hauses in einem kompakten Gerät. So besitzt die Neuheit einen integrierten 200 l Pufferspeicher und ein zusätzliches Frischwassermodul zur hygienischen Trinkwarmwasserbereitung. Die Wärmepumpe lässt sich, nach Unternehmensangaben, unkompliziert in nahezu jeden Keller einbringen, da sie in zwei Einzelmodule aufgeteilt ist und eine flexible Anordnung des Pufferspeichers ermöglicht. Als Einsatzzwecke werden Nahwärmenetze und kalte Nahwärmenetze genannt. Auch ist sie als Einzelanlage an einem Grundwasser- oder Sole-Kreislauf denkbar.

Donnerstag, 03.10.2019