In einem Entwurf zum nächsten Klimaschutz-Sofortprogramm kündigt die Bundesregierung für 2023 eine Wärmepumpen-Offensive an.
In einem Entwurf zum nächsten Klimaschutz-Sofortprogramm kündigt die Bundesregierung für 2023 eine Wärmepumpen-Offensive an.
Gezielte Förderungen sollen Eigentümer motivieren, Bestandsgebäude zu sanieren und dabei im besten Fall ihre Heizung von fossilen Energieträgern auf eine Wärmepumpe umzustellen. Das Fachhandwerk erhält ebenso Förderungen, um sich hierfür das erforderliche Know-how anzueignen, da eine Wärmepumpe immer mit der Heizlast und damit mit der zugehörenden Wärmeverteilung zusammen gedacht werden muss. Vor allem, wenn über Sanierungsvorhaben gesprochen wird. Viega unterstützt die Wärmepumpen-Offensive mit variablen technischen Lösungen für die Flächentemperierung im Bestand sowie Schulungen für deren Auslegung und Montage.
Die Bundesregierung fokussiert im Gebäudesektor die klimapolitischen Maßnahmen auf die energetische Sanierung von Altbauten. So lassen sich die Ankündigungen des überarbeiteten Klimaschutz-Sofortprogramms zusammenfassen. Die wichtigsten Eckpunkte sind: Durch eine Anpassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) soll ab 2024 jede neu installierte Heizung verpflichtend den Wärmebedarf mindestens zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien decken. Nur wenn ein zugelassener Sachverständiger erklärt, dass dieses Ziel technisch nicht möglich oder unzumutbar ist, werden Ausnahmen zugelassen. Zudem wird der Neubaustandard angehoben: 2023 soll das Effizienzhaus (EH) 55 der gesetzliche Mindeststandard sein; ab 2025 ist es sogar das EH 40.
Dementsprechend ändern sich die Konditionen der Bundesförderungen für effiziente Gebäude (BEG). Die Mittel werden künftig gezielter für die Sanierung von Altbauten eingesetzt. Denn je gezahltem Euro an Förderung, lässt sich hier im Vergleich zur Neubauförderung das Zehnfache an Treibhausgas-Emissionen einsparen, so die Rechnung der Bundesregierung. Als Konsequenz gibt es schon jetzt nur noch eine Neubauförderung für das EH 40, wenn es zusätzlich die Kriterien für nachhaltiges Bauen erfüllt. Dafür ist eine formelle Zertifizierung mit dem „Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erforderlich.
Mit diesem Paket an Anreizen und gesetzlichen Vorgaben forciert die Bundesregierung den Umstieg von Gas- und Ölheizungen auf Wärmepumpen. Denn so lässt sich der Deckungsanteil des Gebäudewärmebedarfs von 65 Prozent erneuerbarer Energien sicher erfüllen. Voraussetzung sind allerdings geeignete Systeme und eine qualifizierte Auslegung. Über das „Aufbauprogramm und Qualifikationsoffensive Wärmepumpe“ erhalten daher Fachhandwerker und -planer künftig Förderungen, wenn sie sich entsprechend qualifizieren. Die Einzelheiten sind zwar noch in der Abstimmung, doch bereits jetzt ist klar: Außer den reinen Schulungskosten soll auch der Verdienstausfall für die Zeit der Weiterbildung durch direkte Beihilfen oder steuerliche Abschreibungen kompensiert werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Wärmepumpen-Offensive sind Schulungen „für den Wärmepumpeneinbau im Bestand mit Blick auf Niedertemperaturfähigkeit und unter Berücksichtigung der Peripherie inklusive qualitativer Beurteilung der Heizverteilung, Heizkörper und Heizlastberechnung“, heißt es in dem Regierungsentwurf zum kommenden Klimaschutz-Sofortprogramm.
Dass die Wärmepumpen-Offensive der Regierung einen fachlichen Schwerpunkt auf die Heizungsverteilung legt, ist folgerichtig: Sie bestimmt maßgeblich die benötigte Vorlauftemperatur und damit die Effizienz der Wärmepumpe. Die niedrige Vorlauftemperatur einer Flächentemperierung machen diese Heizungsverteilung daher zur besten Lösung. Viega hat das Produktprogramm „Fonterra“ entsprechend breit aufgestellt. Neben günstigen Systemen für den Neubau spielen kreative Lösungen eine große Rolle, um ausreichend Heizflächen auch in Bestandsgebäude zu bringen. Darüber hinaus bietet Viega Seminare für die Heizlastberechnung und Planung von Heizkreisen per Software-Tools sowie für die optimale Montage an. !PAGEBREAK()PAGEBREAK!
Gebäude stellen gerade bei der Bestandssanierung sehr unterschiedliche bauliche Anforderungen an die Installation von Flächentemperierungen. Zwei Herausforderungen stechen heraus: die verfügbare Bodenaufbauhöhe und je nach Grundriss und Heizlast eine ausreichend große Heizfläche in den Raum zu bringen. Entsprechend variabel ist das Produktprogramm „Fonterra“ von Viega für die Verlegung von Kunststoffrohren (allgemein) oder flexiblen PB-Rohren von 12 bis 17 mm bzw. PE-RT- und PE-Xc-Rohren 17 bis 20 mm. Und zwar in Varianten, die zusätzlich zum Boden auch Wände und Decken für die Raumtemperierung nutzen.
Ist ein üblicher Bodenaufbau aus Fließ- und Zementestrich möglich, empfiehlt sich das Noppenplattensystem „Fonterra Base“. Hierauf sind bei größeren Bodenflächen die Heizkreise sehr schnell zu verlegen. Eine Variante bei geringen Bodenhöhen in der Sanierung ist „Fonterra Base Flat 12“ – ein extrem dünnes Estrich-Sondersystem ab 35 mm in Verbindung mit der „Fonterra Base 12/15“ Noppenplatte. Für verwinkelte Raumgeometrien bietet das System „Fonterra Tacker“ die Vorteile flexibler Zuschnitte der Trägerplatten und angepasster Verlegeabstände der Heizkreise in drei Rohrdimensionen: von 15 x 1,5 mm über 17 x 2,0 mm bis 20 x 2,0 mm. Lässt ein Renovierungsvorhaben nur sehr niedrige Aufbauhöhen des Fußbodens zu, sollte „Fonterra Reno“ installiert werden: Das Trocken-Fußbodenheizungssystem besteht aus 18 mm starken Gipsfaserplatten mit mäanderförmigen Fräsungen. Darin lassen sich Heizrohre in der Dimension 12 x 1,3 mm verlegen und direkt verfliesen oder vergießen.
Um in Altbauten zusätzliche Heizflächen vorzusehen, wie es gerade bei der Umstellung auf Wärmepumpen als alleiniger Wärmequelle häufig notwendig ist, hat Viega drei Systeme im Programm: „Fonterra Side 12“ ist ein Wandheizungs- beziehungsweise Kühlsystem für den trockenen Innenausbau. Hier ist ein PB-Rohr 12 x 1,3 mm in Wandelementen aus Gipsfaserplatten integriert. Nach dem gleichen Prinzip wurde das System „Fonterra Top 12“ für die Deckenmontage konzipiert. Als Alternative ermöglicht „Fonterra Side 12 Clip“ die Integration der Heizrohre in handelsübliche Innenputze. Dazu werden Klemmschienen an die Wand geschraubt und anschließend ein PB-Rohr 12 x 1,3 mm eingeclipst.
Der Einbau einer Flächentemperierung in Verbindung mit einer Wärmepumpe zählt zu den förderfähigen Kosten gemäß der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Im Verlauf des Jahres 2022 hat es hier allerdings viele Veränderungen gegeben. Doch sie betreffen ausschließlich die Neubauförderung. Beihilfen für die Heizungsmodernisierung und Sanierung laufen unverändert weiter.
Dazu gehören unter anderem einzelne Vorhaben in bestehenden Wohngebäuden. Die Förderung hierfür ist in der BEG-Richtlinie für Einzelmaßnahmen (BEG EM) geregelt und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu beantragen. Beispiele für förderfähige Einzelmaßnahmen sind der hydraulische Abgleich von Heizungs- und Trinkwasserverteilungen, der Heizungstausch mit Anpassung der Wärmeverteilung oder Digitalisierungsmaßnahmen, die der Effizienzsteigerung dienen, wie beispielsweise die Nachrüstung von Einzelraumregelungen.
Für Flächentemperierungen hat die Einzelraumregelung „Fonterra Smart Control“ von Viega ein neues Level der Energieeffizienz erschlossen. Bis zu 20 Prozent an Heizenergie lassen sich durch das System pro Heizkreisverteiler beziehungsweise Wohneinheit sparen. Und so funktioniert das innovative Regelprinzip: Außer der Sollwert-Vorgabe des Nutzers und dem Abgleich mit der tatsächlichen Raumtemperatur misst „Fonterra Smart Control“ die Vorlauf- und zusätzlich die Rücklauftemperatur jedes Heizkreises plus eine Kontrolltemperatur. Aus diesen Werten wird der tatsächlich benötigte Durchfluss je Heizkreis ermittelt und jeweils zur Verfügung gestellt. So entsteht automatisch ein hydraulischer Abgleich aller Heizkreise. Ein zusätzlicher Effekt von „Fonterra Smart Control“ ist, im Vergleich zu Standardregelungen, die deutlich schnellere Reaktion auf Temperaturveränderungen im Raum und damit eine gleichmäßigere Temperaturhaltung.
Die Sollwert-Vorgabe kann der Nutzer nicht nur manuell an Raumthermostaten einstellen, sondern beispielsweise auch per Amazon Alexa*-Sprachsteuerung oder per App im Haus und von unterwegs. Als „Plug-and-Play“-Regelung lässt sich „Fonterra Smart Control“ in jedem Heizkreisverteiler nachträglich installieren. Die Verbindung zu Raumthermostaten erfolgt dabei per Funk; die Nachrüstung ist also äußerst einfach. Durch ein entsprechendes Zusatzmodul kann im Übrigen sogar passiv gewissermaßen auf Knopfdruck über eine reversible Wärmepumpe gekühlt werden.
Diese Regelung ist damit ein typisches Beispiel für die Zielsetzung der BEG: Effizienzsteigerung durch Digitalisierung im Bestand. Der Zuschuss laut BEG EM beträgt hierfür 20 Prozent und kann bei einer Haussanierung in vollem Umfang den förderfähigen Kosten zugerechnet werden.
Die Förderquoten der BEG EM für den Heizungstausch sind im Wesentlichen davon abhängig, wie hoch der Einsatz erneuerbarer Energien ist. Hausbesitzer, die beispielsweise eine Wärmepumpe einbauen, erhalten im Rahmen der BEG EM einen Zuschuss von 35 Prozent der Kosten. Wird dadurch eine Ölheizung stillgelegt, gibt es nochmals eine Prämie von 10 Prozent. Ist die Maßnahme Teil eines geförderten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) kommt ein weiterer Bonus von 5 Prozent hinzu. In diesem Förderbeispiel übernimmt der Staat also 50 Prozent der Kosten – bis zu einer Höchstgrenze von 60.000 Euro pro Wohneinheit. Das schließt nicht nur den Wärmeerzeuger ein, sondern auch die Wärmeverteilung. Denn für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe sind niedrige Vorlauftemperaturen und damit eine Flächenheizung wie „Fonterra“ fast schon zwingend.
Umfangreiche Sanierungsvorhaben werden gemäß der BEG-Richtlinie für Wohngebäude gefördert (BEG WG). Die KfW-Bank bietet hierfür einen zinsverbilligten Kredit mit Tilgungszuschuss oder einen Investitionszuschuss in gleicher Höhe, wenn kein Kredit in Anspruch genommen wird. Die Förderquote richtet sich nach zwei Kriterien: der durch die Sanierung erzielten Effizienzhaus-Stufe, und ob die Klasse „Erneuerbare Energien“ (EE-Klasse) erreicht wird. Die EE-Klasse ist erfüllt, wenn mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs eines Gebäudes mit erneuerbaren Energien gedeckt wird. Das ist mit einer Wärmepumpe problemlos möglich, wenn sie in Kombination mit den niedrigen Vorlauftemperaturen einer Flächenheizung optimal effizient arbeitet. Luft-/Wasser-Wärmepumpen decken so den Wärmebedarf mindestens zu 70 Prozent mit Umweltwärme. Geothermie-Wärmepumpen sind sogar noch effizienter. Mit der EE-Klasse erhöht sich die maximale Höhe des Förderkredits von 120.000 auf 150.000 Euro und der Tilgungszuschuss steigt um fünf Prozentpunkte.
Die Versorgung von Gebäuden mit Raumwärme und Warmwasser ist durch die jüngsten staatlichen Initiativen von einem Rand- zu einem Schwerpunktthema des Bausektors geworden. Auch aus Bauherrensicht muss die Anlagentechnik also künftig nicht nur den Ansprüchen des Komforts gerecht werden, sondern genauso einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die aktuelle Entwicklung auf dem Energiemarkt treibt das Umdenken zusätzlich voran. Damit gewinnt die Umstellung der Wärmeerzeugung und -verteilung in Bestandsobjekten eine ganz neue Dimension – und wird zwangsläufig zum verstärkten Einsatz von Flächentemperiersystemen wie „Fonterra“ führen, die aufgrund ihrer niedrigen Vorlauftemperatur perfekt zu Wärmepumpen passen. Hohe Förderungen und der technische Fortschritt bei der Installation von Flächenheizungen machen diese Variante der komfortablen Wärmeverteilung zudem noch attraktiver.
Weiterführende Informationen: https://www.viega.de/de/homepage.html
Dienstag, 23.08.2022