Die Handelshof Bautzen GmbH will Energie sparen, Ressourcen schonen und Emissionen mindern. Und das schafft sie: mit Gas-Brennwert-Heizung und PV-Anlage. Die Wärme überträgt eine Fußbodenheizung. Unser Objekt-Report gibt detaillierte Informationen zum neuen Haustechnik-Konzept des Fachmarkts - und zu seiner Fußbodenheizung.
Der Fachmarkt
Breite Gänge, flache Regale und über 60.000 Artikel im Sortiment: Die Handelshof Bautzen GmbH, Lieferant des regionalen Handwerks und der Industrie, hat in den Neubau ihrer vierten Filiale investiert. Seit August 2015 ist der Fachmarkt in Dresden-Klotzsche für Kunden geöffnet. Die Handelshof Bautzen GmbH vereint vier Fachgroßhandlungen unter einem Dach: Heizung und Sanitär, Elektrotechnik, Stahl und Werkstoffe sowie Bau- und Werkzeugtechnik. Das Unternehmen gehört zur Partner für Technik Gruppe und betreibt neben seinem Hauptsitz in Bautzen seit 1995 Zweigstellen in Görlitz und Kamenz. Um Wachstum für die Zukunft zu sichern, errichtete das Unternehmen 2015 eine weitere Filiale in Dresden. Auf einem 6.500 m² großen Grundstück entstanden zwei neue Gebäude: eine massive Halle für den Fachmarkt mit einer Grundfläche von 1.200 m² und eine Stahlhalle mit 600 m² Fläche, um Flachbleche und Langprodukte wie Stabstahl und Rohre zu lagern.
Besonderen Wert legte der Bauherr auf die Einsparung von Energie und eine angenehme Verkaufsatmosphäre. Empur rüstete die rund 1.200 m² große Halle mit einem Fußbodenheizsystem und mehreren, individuell für das Bauvorhaben vorkonfektionierten "Geniax"-Komplettverteilern aus.
Energie sparen, Ressourcen schonen, Emissionen mindern
Beim Haustechnikkonzept ging es um geringeren Energieverbrauch, Ressourcenschonung und reduzierte Emissionen. "Die Beteiligung am Klimaschutz ist ein wichtiger Bestandteil zur Ausrichtung unseres Unternehmens", so Torsten Hahn, Verkaufsleiter bei der Handelshof Bautzen GmbH. "Als Fachhandel für Gebäudetechnik sehen wir uns in der Pflicht, unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten."
Die gesamte Haustechnik des neuen Fachmarkts in Dresden ist genauso effektiv wie einfach gelöst: Zu den Hauptkomponenten zählen eine moderne Gas-Brennwert-Heizung und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die gemäß EnEV 2014 bzw. EEWärmeG den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil erneuerbarer Energien produziert. Der PV-Strom dient dem Eigenverbrauch und deckt im Wesentlichen den Energiebedarf zur Beleuchtung des Gebäudes und für den Betrieb der Krananlage. Die Warmwasserbereitung in Küche und WC-Bereichen erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer.
Bei der Wärmeübergabe setzte der Bauherr von Anfang an auf eine Fußbodenheizung und entschied sich für das "PUR-THERM"-Tackersystem seines Industriepartners Empur. "Das System ermöglicht eine große Heizfläche mit niedrigen Vorlauftemperaturen in der Halle", erläutert Torsten Hahn. Letztlich sei die Wahl auf Empur gefallen, weil das Unternehmen geprüfte Qualität durch seine Eigenfertigung bieten könne. Auch seien die Komponenten des Herstellers hervorragend aufeinander abgestimmt - von der robusten Dämmplatte über das "KLIMAPEX" PE-RT 5-Schicht-Heizrohr bis hin zum Verteiler. Spezielle Werkzeuge des Herstellers wie der Systemtacker tragen zu einer zügigen Verlegung der Kunststoffheizungsrohre bei. Immerhin mussten mehr als 950 m² Grundfläche mit einer Fußbodenheizung versehen werden. Darüber hinaus bieten Fußbodenheizungen einen architektonischen Vorteil: Es gibt keine sichtbaren Heizungsinstallationen, Gestaltung und Einrichtung können somit frei erfolgen. "Wesentlich ist jedoch die thermische Behaglichkeit, die sich in einem Hallengebäude nur durch Strahlungswärme erreichen lässt", betont Empur-Fachberater Thomas Bierstedt. "Dabei ist es energetisch von Vorteil, wenn die Wärme dort bereitgestellt wird, wo sie benötigt wird - also in Bodennähe, wo sich Personen aufhalten."
Der Boden im Bereich des Fachmarkts ist hohen Belastungen ausgesetzt. Das Planungsbüro "EM-plan", eine hundertprozentige Tochter von Empur, berücksichtigte deshalb bei der Heizlast- und Rohrnetzberechnung wichtige bauliche und nutzungsrelevante Anforderungen und übernahm die Konzeption des Wärmeverteilsystems. Damit keine Verluste bei der Wärmeübertragung entstehen, erfolgte zunächst der vollflächige Einbau einer 50 mm starken Zusatz-Unterdämmung in Wärmeleitstufe 032. Darauf wurde die 20 mm starke Verbundplatte "Kompakt 20" verlegt. Diese hauseigene Verbundplatte ist druckfest und hält hohen Verkehrslasten? 100 kPa dauerhaft stand. Außerdem verfügt sie über eine aufkaschierte, hochreißfeste Mehrschicht-Verbundfolie, auf der die Tackernadeln auch bei enger Rohrführung einen sicheren Halt finden.
Das anschließend im "PUR-THERM"-Tackerverfahren verlegte Heizungsrohr "KLIMAPEX" PE-RT 20 x 2,0 mm befand sich nach Abschluss der Verlegearbeiten in exakter Position. Die Verlegung der Kunststoffheizungsrohre erfolgte bifilar (schneckenförmig). Durch die jeweils abwechselnde Lage von Vor- und Rücklauf nebeneinander ergeben sich gleichmäßige Fußboden-Oberflächentemperaturen in der gesamten Halle. Die Montage samt Estricheinbau verlief reibungslos und ging zügig vonstatten.
Verteilertechnik mit bis zu 20 Prozent Heizenergieeinsparung
Bei der Wärmeverteilung fiel die Wahl des Bauherrn bewusst auf den "Geniax"-Komplettverteiler. Diese Verteilertechnik ermöglicht die exakte Ausrichtung am Wärmebedarf. Möglich ist dies durch die Kombination aus softwaregesteuerter Temperaturregelung und dezentralen, hocheffizienten Nassläufer-Pumpen an allen Heizkreisen. Jede einzelne Pumpe versorgt ihre entsprechende Wärmeübertragungsfläche genau mit der Wärme, die gerade benötigt wird.
Vernetzt durch "Geniax"-Bus
Alle elektronischen Komponenten sind durch den "Geniax"-Bus miteinander vernetzt. Die Belegung der Heizkreise ist im zentralen Steuerelement, dem "Geniax"-Server, hinterlegt. Die Heiz-/Betriebszeiten legt der Bauherr temperatur- und zeitgesteuert fest - entweder softwaregestützt oder über das zentrale Bediengerät. Zusätzlich können Mitarbeiter in den Büros die Einzelraumregler mit integriertem Fühler bedienen. All diese detaillierten Vorgaben werden an den Server übermittelt.
Er misst und vergleicht die sich ändernden Ist- und Soll-Temperaturwerte fortlaufend und steuert die Pumpen entsprechend an. Auf diese Weise wird der Fachmarkt nur während der Öffnungszeiten beheizt. Büros und temporär genutzte Nebenräume sind punktgenau warm, wenn sie von Mitarbeitern genutzt werden.
Der "Geniax"-Server kann aber noch mehr: Er überprüft sämtliche hydraulische Funktionen und nimmt dabei Einfluss auf die Vorlauftemperatur der Gas-Brennwert-Anlage. Das Ergebnis überzeugt den Bauherrn schon wärend der ersten Heizperiode 2015/2016: Die ausgeglichenen Raumtemperaturen empfinden Mitarbeiter und Kunden als angenehm. Zudem könne sich der Verbrauch an Heizenergie gegenüber einer Fußbodenheizung mit konventionellen Verteilern nach Angabe des Herstellers um 15 bis 20 Prozent reduzieren.