Auf der IFH/Intherm 2024 in Nürnberg boten Hersteller aus dem Bereich Speicher- und Solartechnik wieder eine breite Auswahl an Neu- und Besonderheiten.
Speicher- und Solartechnik auf der IFH/Intherm in Nürnberg
Auf der IFH/Intherm 2024 in Nürnberg boten Hersteller aus dem Bereich Speicher- und Solartechnik wieder eine breite Auswahl an Neu- und Besonderheiten.
Die Anwendungen der Speichertechnik richten sich zwar vermehrt auf Wärmepumpensysteme aus, doch die Kombination mit Solarthermienutzung bleibt ein wesentlicher Teil technologieoffener Heizungskonzepte. Das HeizungsJournal präsentiert im folgenden Beitrag ausgewählte Produkte aus den Bereichen Kollektoren, Speicher und Regelungen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
ThermoSolar präsentierte seine Hochleistungs-Flachkollektoren sowie den „weltweit einzigen Vakuum-Flachkollektor“. Mit Nutzungsgraden von 80 Prozent und mehr sind sie besonders für eine Kombination mit Wärmepumpen geeignet, so das Unternehmen. Herkömmliche Flachkollektoren sind in verschiedenen Ausführungen als Flach- oder Querkollektoren im Sortiment. Die verstärkten Kollektoren, Dachrahmen und fertigen Solarpakete seien bevorzugt für Regionen mit besonders hohen Schneelasten ausgelegt. „Beim Betrieb von Solewärmepumpen wird über die Heizperiode hinweg dem Erdreich Energie entzogen, bis hin zur Vereisung. Mit unserem Vakuumkollektor kann das Erdreich energetisch regeneriert werden. Das geht nur mit dem »TS400«, da dieser bei diesen kalten Temperaturen kondensatfrei arbeitet“, erklärte Vertriebsleiter Markus Beslmeisl einen der Vorzüge. Die Technologie werde stark nachgefragt, unter anderem, da man so zum Teil mit der Hälfte an Erdbohrungen auskomme, was Pro-jekte kostengünstiger gestalte.
Bei der Caleffi Armaturen GmbH aus Mühlheim am Main war der neue Pufferspeicher mit hydraulischer Weiche der „Serie 5485“ zu sehen. Er dient der Speicherung von Überschusswärme in Wärmepumpensystemen. Durch die Edelstahlverwendung werde ein wichtiger Beitrag zur Sauberhaltung der Heizungsanlage geleistet. Verkaufsleiter Andreas Meisen betonte, die neue Serie übernehme in Wärme-pumpenanlagen die Funktion der hydraulischen Weiche und der Heizkreisverteilung. Aufgrund einer PPE-Isolierung des Korpus aus hochwertigem Edelstahl sei ein besonders effizienter Betrieb der Wär-mepumpe möglich. Die quadratische Geometrie mache das flexibel montierbare Gerät kompakt und op-tisch ansprechend. Erhältlich ist es in einer Version mit 15-30 Liter Fassungsvermögen (1” IG ISO 228-1 Anschluss) und mit 50 Liter (Anschluss 1 1/4“ IG). Als Betriebsmedien sind Wasser und Glykollösungen mit einem maximalen Glykolgehalt von 30 Prozent möglich. Der maximale Betriebsdruck liegt bei 4 bar, der Temperaturbereich zwischen -10 und 95 °C.
Die CitrinSolar GmbH Energie- und Umwelttechnik aus dem oberbayrischen Moosburg an der Isar zeigte den neuen Schichtspeicher „SPS eFlexx“, der universell für jeden Wärmeerzeuger einsetzbar und insbesondere für Wärmepumpen geeignet ist. Auch eine flexible Um- und Nachrüstung einer Wärmepumpe sei damit möglich, informierte der Leiter für Technik und Konstruktion, Dr.-Ing. Daniel Beckenbauer. Eine Trennscheibe sorge für eine saubere Schichtung des Wassers. Fünf statt vier Anschlüsse pro Seite ermöglichten, die Wärmepumpe auf zwei Ebenen einzubinden, was ihre Effizienz erhöhe. Erhältlich ist das Produkt in der 650, 825 und 1.000 Liter-Version. Zusätzlich wurde die „EOS“-Schichteinrichtung für Elektrodirektheizung vorgestellt, die die Wärme im oberen Bereich früher nutzbar macht. Die patentierte Wärmeverteilung sei selbstregulierend und ist optional für verschiedene Speichermodelle erhältlich. Ebenfalls neu ist der Wärmespeicher „WP Fresh Ecoline“ (500 l), der vor allem für Einfamilienhäuser mit Wärmepumpenheizung geeignet ist. Geschäftsführer Christian Götz und Vertriebsleiter Michael Kinzel zeigten sich mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden, auch die Webinare zur Heizungsförderung seien stark nachgefragt.
Der Nahwärmespezialist Enerpipe GmbH aus dem fränkischen Hilpoltstein präsentierte sein Leistungs-spektrum rund um Wärmenetze inklusive der Möglichkeiten des Einsatzes von Nahwär-me-Pufferspeichern im ländlichen Bereich. „Die Speicherung ermöglicht, Netze trotz geringer Wärme-dichte optimal zu nutzen“, erklärte Christoph Bachmann, technischer Vertriebsleiter bei Enerpipe. Durch den Einsatz des Pufferspeichers reduziere sich die Spitzenlast um bis zu 30 Prozent. Somit könnten die Anschlussleistungen reduziert werden, was kleinere und günstigere Rohrdurchmesser ermögliche. Enerpipe liefert bundesweit Gesamtkonzepte und Technikkomponenten für Wärmeanwendungen. Pro Jahr realisierten die 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 40 bis 50 Großprojekte, wobei eines im Durchschnitt mehr als 100 Gebäude umfasse. Neben der Projektsteuerung hat man Rohr- und Verbin-dungstechnik, Pufferspeicher und Übergabetechnik, die Steuerung und Visualisierung für das Heiz-haus, Power-to-Heat-Lösungen sowie Verteileranlagen im Sortiment.
Der Speicherhersteller LINK3 GmbH aus Puch bei Hallein im Salzburger Land bietet Schichtenspeicher mit einer Gegenstromtauscher-Technik, eine effiziente Weiterentwicklung ohne Pumpen, Ventile, elektrische Hilfskraft sowie konventionelle Rohrwendeln und Plattenwärmeübertrager. Die Konstruktion ermögliche, mittels thermodynamischer Strömung in separierten Kanälen eine stabile Schichtung zu erreichen, erklärte Joachim Oppold, Geschäftsführer der 2024 gegründeten LINK3 Deutschland GmbH in Elchingen bei Neu-Ulm. Einige der Speicher ermöglichen neben der Solarspeicherung auch die kombinierte Nutzung von Heizen und Kühlen. Das Sortiment umfasst 500, 750 und 900-Liter-Speicher. Der Schichten-speicher „Ecolink-New“ mit 500 Liter Nennvolumen bietet die Möglichkeit, Warmwasser für bis zu zwei Haushalte zu liefern. Er sei wahlweise zusammen mit Wärmepumpen bis etwa 12 kW oder mit anderen Wärmeerzeugern bis 30 kW einzusetzen. Beim Einsatz mit Wärmepumpen sei eine bis zu 30 Prozent höhere Effizienz im Vergleich zu herkömmlichen Speichern möglich, rechnet das Unternehmen vor.
Mit ihren beiden Neuheiten „Storatherm Mini V“ und „H“ bietet Reflex aus Ahlen im westfälischen Münsterland Speicherlösungen für Wärmepumpenanwendungen. Sie ermöglichten eine deutlich reduzierte Taktung der Wärmepumpe, was ihre Lebensdauer merklich verlängern und gleichzeitig ihre Effizienz steigern könne. Den „Storatherm Heat Mini H“ gibt es in fünf Größen von 25 bis 200 Litern, den „Storatherm Heat Mini V“ in vier Versionen von 25 bis 100 Liter Volumen. Die 1 ½-Zoll-Anschlüsse wurden explizit für den Bedarf einer Wärmepumpe konzipiert. Wahlweise gibt es zu den Speichern umfangreiches Zubehör, wie Diffusorrohre oder zusätzliche Elektroeinschraubheizkörper. Reflex hat zudem jüngst an seinem Firmensitz eine 3-MW-Freiflächen-Photovoltaikanlage errichtet, die etwa 30 Prozent des Stromeigenbedarfs decken kann. Eine Erweiterung der Photovoltaikflächen sowie die Errichtung einer 4,5-MW-Windenergieanlage seien zudem am Standort geplant.
Die Sailer GmbH aus Ehingen an der Donau hat Puffer-, Kälte- und Schichtenspeicher von 100 bis 100.000 Liter und Frischwasserstationen von 30 bis 800 Liter/min. in ihrem Sortiment. Vertriebsleiter Matthias Ruff präsentierte anhand eines real betriebenen Speichermodells die Funktionsweise der Sailer-Schichtladeeinrichtung. Diese ermöglicht es, Wärme von oben absteigend in den Speicher einzulagern. Dabei wird das Wasser mittels sogenannter Schichtkegel immer in den Bereich mit der passenden Temperatur und Dichte eingeleitet, was Verwirbelungen vermeidet und so die Effizienz des Speichers erhöht. Dies geschieht ohne mechanisch bewegliche oder elektrische Hilfsmittel, so das Unternehmen. Mittels Lebensmittelfarbe wurde das kalte Wasser blau und das warme Wasser rot eingefärbt, was den Prozess für die Messebesucher live erlebbar machte. Am Stand wurden außerdem die Nahwärme-Übergabestation „NAWASTA“ sowie Wärmepumpenspeicher gezeigt.
Bei der Taconova GmbH aus Singen am Hohentwiel, Teil der Taco Family of Companies, war der neue Schichtenpufferspeicher „TacoTherm Store“ zu sehen: Erhältlich in vier Varianten von 500 bis 1.500 Liter Volumen. Ein zentrales Merkmal dieses Schichtenpufferspeichers ist das integrierte Schichttrennblech, das eine optimale Schichtung im Speicher gewährleistet. Durch die präzise Platzierung dieses Trennblechs wird eine effiziente Trennung der Wärmeschichten erreicht, was zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit und Energieeinsparung führt. Darüber hinaus ist der Schichtenpufferspeicher mit einem Fühlerkernrohr ausgestattet, das eine genaue Überwachung und Steuerung der Schichtung im Speicher ermöglicht. Mit einem Innengewinde von zwei Zoll bietet er eine robuste Konstruktion und es besteht die Möglichkeit, nachträglich eine 1½-Zoll-E-Patrone einzubringen. Der Leiter des Projektgeschäftes, Patrick Freudenreich, präsentierte am Stand auch das neue hydraulisch geregelte Gasthermenaustauschgerät „TacoTherm Fresh Nano2“, eine kompakte Wärmeübergabestation für Sanierungen.
Die Thermo-Fresh-Heizsysteme GmbH stellte – auf einem gelungenen Gemeinschaftsstand zusammen mit TTO Thermotechnik und Strasshofer – ihre kompakten und schnell zu montierenden Lösungen vor: Den „ThermoSafe-MINNI“ gibt es in 120, 200 und 300 Liter-Größen als preisgünstige Alternative zu klassischen Boilern. Der modulare und zukunftsoffene „ThermoSafe Hybrid“ wird in Volumina mit 550, 850 und 1.000 Liter angeboten. Er besteht aus vormontierter Frischwasserstation, wahlweise ein oder zwei Heizkreisen inkl. Magnetitabscheider und einer Systemtrennung für entweder Solarthermie oder zum Beispiel Fernwärme. Eine Systemregelung gibt es auch – falls gewünscht.
Der sinnhafte Einsatz der Frischwasserstation ermögliche, bedarfsgerecht und hygienisch Warmwasser zu erzeugen. „Wir erleben großes Interesse, gerade von Kunden mit Ein- und Zweifamilienhäusern“, berichtete Geschäftsführer Heinrich Spaun, der das Programm zusammen mit seinem Sohn, Nils Spaun, präsentierte. Für die Einfachheit ihrer Produkte steht beispielsweise, dass der „ThermoSafe Hybrid“ ohne Wendeln auskommt. Eine Reduktion des Volumenstroms sowie die daraus resultierende stabile Schichtung werde durch Querschnittserweiterung beim Einströmen erzielt. SHK-Fachhandwerker schätzten den sehr hohen Vormontagegrad der Komponenten sowie die Technologieoffenheit und Herstellerneutralität des Konzeptes.
Vor allem im Zusammenhang mit Wärmepumpen gibt es infolge der niedrigeren Vorlauftemperaturen mehr Lufteinschlüsse in Heizsystemen. Die Marke Flamco zeigte auf der IFH/Intherm hierfür ihren neuen Entgaser „VacuStream“, der für kleinere Anlagen bis 500 Liter ausgelegt ist. „Das Gerät sorgt dafür, dass die Heizung effizienter arbeitet, erhöht den Komfort und senkt die Heizkosten“, erklärte Bernhard Schwarz, Regionalvertriebsleiter für Süddeutschland bei Aalberts hydronic flow control, der Flamco zugehörig ist. Aufgrund der schlanken Bauform sei das Gerät praktisch überall einzubauen. Es erzeugt über einen elektrisch betriebenen Kolben einen Unterdruck, mit dem die gebundene Luft komprimiert und dann abgeführt wird. Die Betriebszeit von zwölf Stunden lasse sich frei voreinstellen. Mit maximal 42 dB(A) sei das Produkt geräuscharm und der große Temperaturbereich von -5 bis 65 °C ermögliche den Einsatz beim Heizen und Kühlen.
Bei der Hexonic Deutschland GmbH aus Köln standen Neuheiten ihrer innovativen Plattenwärmeübertrager im Zentrum der Präsentation: Die geschraubten Produkte der „JAG F“-Serie überzeugen durch eine erweiterte Wärmeübertragungsfläche. Dies wird erzielt unter anderem durch ein gezacktes Kanalmuster und weitere Konstruktionslösungen. Wo eine Vermischung der Arbeitsmedien bei einer internen Leckage unbedingt zu vermeiden ist, sei der neue „SafePLATE“-Wärmeübertrager das passende Produkt. Darüber hinaus zeigte am Stand Christian Huhn, Geschäftsführer der Hexonic Deutschland, mit dem „LF700“ den größten gelöteten Plattenwärmeübertrager der Welt.
Die my-PV GmbH aus dem österreichischen Neuzeug plant weiter zu expandieren: „Wir wollen interna-tionaler werden“, so Tobias Fuchslechner. Ziel sei, über die angestammte DACH-Region hinaus aktiv zu werden. Das Unternehmen ist für seine Lösungen bekannt, die Photovoltaikanlagen mit dem Wärmebe-reich verbinden. Hierzu zählen der Heizstab „AC ELWA 2“, aber auch der von 0-3 kW stufenlos geregelte Photovoltaik-Power-Manager „AC THOR“, der „AC THOR 9s“ (0-9 kW) und das 2-kW-Photovoltaik-Warmwasserbereitungsgerät „ELWA“. Man bilde neue Vertriebskanäle und habe mit der Marketing- und Salesexpertin Alice Kramolišová, die elf Sprachen beherrsche, die ideale Mitarbeiterin dafür gewonnen. Inzwischen seien die eigenen Produkte mit 70 Herstellern kompatibel und die Lieferzeiten hätten sich wieder normalisiert.
Der Spezialist für Solarregelungen, RESOL – Elektronische Regelungen GmbH aus Hattingen, präsentierte seine Frischwasser-Plattform „DeltaSol Fresh“ sowie das Reglerkonzept für Wohnungsübergabe-stationen „DeltaTherm HIU“. „Wir entwickeln und fertigen den passenden OEM-Regler für unsere Kun-den“, so Geschäftsführer Marcel Pfeil. Das Internetportal für den einfachen und sicheren Zugriff auf An-lagendaten „VBus.net“ zählte ebenso zur Messepräsentation. Als Neuheit wurde der umfangreiche Systemregler und Netzwerkprofi „DeltaSol MX Plus“ vorgestellt. Ein integrierter Web-Server ermöglicht Konfiguration, Funktionskontrolle und den Zugang zu „VBus.net“ über beliebige Endgeräte. Die Steuerung „DeltaTherm PV MAX“ vereint Power-to-Heat mit der Heizungsregelung, indem sie überschüssigen PV-Strom modulierend auf bis zu drei Heizstäbe mit einer Gesamtleistung von 9 kW verteilt. Nach Bedarf werden eine SG-ready-Wärmepumpe und eine Ladestation für ein Elektroauto freigegeben. „Mit Erweiterungsmodulen lassen sich zahlreiche Wahlfunktionen aktivieren und gemischte Heizkreise ansteuern“, so Pfeil.
Beim Spezialisten für intelligente Regelungstechnik, Technische Alternative RT GmbH aus Amaliendorf in Niederösterreich, gab es das neue Heizkörper-Thermostatventil zu sehen, das über Kabel oder Funk auf der „Cora“-Schiene bedient werden kann. Ebenso lasse sich die neue Pumpenmischergruppe ansteuern, informierte Beraterin Tina Miedler. Die Gruppe sei vormontiert, frei programmierbar und in Kürze auch mit Volumenstrommessung zur Wärmemengenzählung verfügbar. Einen neuen Raumsensor werde man zudem Ende 2024 vorstellen. Die Nachfrage nach den weiteren Produkten aus dem Unternehmenssortiment, wie dem Heizstab „Aton“ als Power-to-Heat-Lösung für PV-Überschussstrom, erfreuten sich weiterhin großer Beliebtheit, so Miedler.
Dienstag, 20.08.2024