Wärmepumpenbranche feiert Rekordabsatz

Marktbericht SHK/IFH - Teil 1

Wärmepumpen waren ein dominierendes Thema auf den diesjährigen Frühjahresmessen SHK Essen und IFH/Intherm Nürnberg. Dank effizienter Heiztechnik liegen sie bei Verbrauchern besonders im Neubausektor im Trend. Der Absatz konnte im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 78.000 Heizungswärmepumpen gesteigert werden – ein neues Rekordjahr. So ließ man sich diesmal die gute Stimmung auch nicht durch die F-Gase-Verordnung trüben. Dennoch rückt bei den Herstellern die Frage nach dem eingesetzten Kältemittel zunehmend ins Bewusstsein.

Die Ausdauer der Hersteller von Heizungswärmepumpen hat sich gelohnt. Nach Jahren des Auf und Ab entwickelt sich der Markt in Deutschland zuletzt stetig. Nach dem Rekord von 2016 (in dem Jahr wurden 66.500 Heizungswärmepumpen verkauft, was einem Anteil von 9,6 Prozent am gesamten Wärmerzeuger-Markt entsprach), konnten 2017 mit einem Marktwachstum von 17 Prozent zum ersten Mal rund 78.000 Heizungswärmepumpen verkauft werden – ein neues Rekordjahr, berichtet der BWP (Bundesverband Wärmepumpe). Mit einem Marktanteil bei den Wärmeerzeugern von elf Prozent konnte zudem, nach zuletzt 2008, nun auch wieder die 10-Prozent-Schwelle überschritten werden.

Den größten Zuwachs konnte man bei Luftwärmepumpen verzeichnen: Insgesamt wurden 55.000 Stück abgesetzt, eine Steigerung von 20 Prozent zum Vorjahr. Dabei waren insbesondere Monoblockgeräte (31.000 Stück) gefragt, vor Splitgeräten (24.000 Stück). Erdgekoppelte Systeme legten mit 23.000 Geräten um elf Prozent zu. Davon profitierten vor allem Solegeräte (18.000 Stück), während Grundwasseranlagen Einbußen verzeichneten (5.000 Stück). Insgesamt sind in Deutschland nun rund 800.000 Heizungswärmepumpen installiert, konstatiert Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des BWP. "17 Prozent Plus sind ein hervorragendes Ergebnis für unsere Branche."

Eine Premiere wurde auch bei den 2017 genehmigten Wohngebäuden verzeichnet. Mit einem Anteil von knapp 43 Prozent waren Wärmepumpen erstmals das beliebteste Heizungssystem (etwa acht Prozent davon nutzten Erdwärme, rund 35 Prozent Umweltwärme aus Luft oder Grundwasser). Wärmepumpen lagen damit erstmals knapp vor den Gas-Heizungen, die 42 Prozent der Bauherren in ihrem neuen Wohngebäude einsetzten. Als Quelle der Zahlen nennt der BWP das Statistische Bundesamt.

"Der positive Effekt der neuen Energieeinsparverordnung trägt sicher zu dieser Entwicklung bei, auch die Förderung von KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) hilft natürlich", erläutert Sabel. "Die Wärmepumpe wird von Bauherren, Planern und Fachhandwerkern mehr und mehr als das Standardheizsystem für den Neubau anerkannt. Die großen Fortschritte bei Geräteeffizienz, Nutzerfreundlichkeit und Design führen zu wachsender Nachfrage. Wir erwarten, dass der Anteil weiter deutlich steigen wird."

Die Branche setzt weiterhin auf ein gesundes, nachhaltiges Wachstum. So rechnet der Verband für das laufende Jahr mit stabilen Verkaufszahlen. Wie Sabel einräumt, gebe es aber auch bereits Anzeichen, dass der Neubausektor nicht mehr so stark wächst wie in jüngster Vergangenheit.

Damit sich die Wärmepumpe auch in der Modernisierung durchsetzen kann und damit auch Projekte im größeren Stil (Großwärmepumpen, Wärmenetze, Quartierslösungen) umgesetzt werden können, seien zum einen die nachhaltige Aufklärung der Hausbesitzer, Architekten und Planer über die Vorteile eines erneuerbaren Heizsystems und zum anderen die Motivation und Entwicklung des Fachhandwerks entscheidend.

An dem passenden Marktangebot mangelt es jedenfalls nicht. Allein im BWP sind derzeit über 60 Wärmepumpenhersteller organisiert. Sie haben in den vergangenen Jahren die Wärmepumpentechnik weiterentwickelt (beispielsweise in Bezug auf Effizienz oder Schallschutz) und ihr Produktportfolio kontinuierlich ausgebaut.

Auf den Frühjahresmessen SHK Essen und IFH/Intherm Nürnberg traf man unter der Großzahl an Wärmepumpenherstellern angesichts des Absatzrekords des vergangenen Jahres denn auch insgesamt auf eine nach außen gezeigte gute Stimmung. Doch es rumort im Hintergrund. Grund sind die verwendeten Kältemittel.

Noch stehen bei den meisten der aktuell angebotenen Produkte die bekannten, in der Regel treibhausgaswirksamen Kältemittel klar im Vordergrund. Dabei handelt es sich um teilfluorierte Kohlenwasserstoffe, deren Treibhausgaspotential das von CO!SUB(2)SUB! teilweise um das bis zu 4.000-fache übersteigt, informiert das UBA (Umweltbundesamt). "Daher ist es geboten, durch sorgsamen Umgang mit diesen Kältemitteln ein Entweichen in die Atmosphäre zu verhindern. Besser ist es, klimafreundliche Alternativen zu verwenden."

Wie auf den Messen auf Nachfrage allseits betont wurde, würde man Szenarien in Richtung alternative, sprich CO!SUB(2)SUB!-neutrale Kältemittel prüfen. Dabei drängt die Zeit. Das Thema an sich ist auch nicht neu. Schon 2006 gab es die europäische F-Gase-Verordnung (842/2006) über fluorierte Treibhausgase (F-Gase). Deutlichen Handlungsbedarf ergibt sich nun durch die am 1. Januar 2015 in Kraft getretene neue F-Gase-Verordnung (517/2014).

Um die Emissionen des Industriesektors an F-Gasen bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, wurden die Anforderungen erweitert. Insbesondere soll ein Anreiz zur Verwendung von Alternativen geschaffen werden.

Eine wesentliche Maßnahme dazu ist die schrittweise Beschränkung (Phase-down) der in der EU in Verkehr gebrachten Gesamtmenge an teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) bis zum Jahr 2030 auf ein Fünftel (21 Prozent) der Verkaufsmengen des Jahres 2015. Im ersten Schritt erfolgte 2016 eine Mengenbegrenzung auf 93 Prozent. In diesem Jahr nun wurde im zweiten Schritt die Menge auf 63 Prozent begrenzt. Die dritte Reduzierung erfolgt 2021 auf dann 45 Prozent.

Die Heizungsindustrie, speziell die Hersteller von Wärmepumpen, war sich bewusst, dass es durch den Phase-down zu einer Veränderung in der Preisgestaltung und der Verfügbarkeit von Kältemittel kommen kann, erläutert der BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) auf Nachfrage. Daher habe man sich frühzeitig auf die neue Situation eingestellt. "Dennoch waren die Entwicklungen der letzten Monate in ihrem Ausmaß und der Schnelligkeit so nicht genau abzusehen, da sich einige Marktteilnehmer zum Jahreswechsel 2017/2018 mit größeren Mengen Kältemittel eingedeckt haben."

Hersteller berichten denn auch von Preissteigerungen um teilweise mehr als das Fünffache. Zeitweise sei es gar zu Versorgungsengpässen gekommen, besonders bei Kältemitteln mit hohem GWP (Global Warming Potential/Treibhauspotential) wie R404A oder R507. "Die Verfügbarkeit von Kältemittel (vorzugsweise R134a, R410A und R407C) für die Anwendung bei Wärmepumpen im Wohnbereich scheint aber für den Großteil der Wärmepumpenhersteller für 2018 geklärt zu sein", beruhigt der BDH.

Zudem sei die Wärmepumpenindustrie bei der Entwicklung von Neugeräten bereits seit Jahren bemüht, auf alternative oder natürliche Kältemittel mit deutlich niedrigerem GWP umzustellen. Eine Verbändeposition zum F-Gase Phase-down im Vorfeld der Frühjahresmessen weist dazu besonders auf die vielfältigen technologischen Herausforderungen hinsichtlich Anlageneffizienz und Anlagensicherheit hin. Zu den unterzeichneten Verbänden zählen neben dem BDH und dem BWP auch der BIV (Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks), der BTGA (Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung), die EHPA (European Heat Pump Association), die EPEE (The European Partnership for Energy and the Environment), der FGK (Fachverband Gebäude-Klima), der VDKF (Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe) und der ZVKKW (Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen).

"Zum einen muss ein Kältemittel mit für den jeweiligen Einsatzfall geeigneten thermodynamischen Eigenschaften identifiziert und die Anlagenkomponenten auf dieses Kältemittel hin optimiert werden. Zum anderen stellen viele Alternativen, z. B. Propan, die Branchen aufgrund ihrer höheren Brennbarkeit vor neue Herausforderungen", heißt es in der Verbändeposition. Und bei Altanlagen stelle sich die Frage der Nachbefüllung von neuem Kältemittel bei Service und Wartung. "Die simple Nutzung eines anderen Kältemittels ist in vielen Fällen nicht möglich, da die Systemkomponenten nicht entsprechend optimiert werden können. Die Folge wären veränderte Einsatzgrenzen, schlechtere Anlageneffizienz und im schlimmsten Fall der Ausfall der Anlage."

"Lieferengpässe, die bei Herstellern aufgetreten sind oder auftreten, zeigen, dass zu spät auf die F-Gase-Verordnung reagiert wurde", meint dazu Volker Weinmann von Daikin Airconditioning Germany (die Deutschland-Tochter der japanischen Daikin Industries) auf Nachfrage. Für "Business as usual" stehe den Herstellern nicht genügend Kältemittel zur Verfügung. "Der Markt muss sich weiterentwickeln." Noch deutlich höhere Mengen als der Industriezweig der Heizungswärmepumpen benötige übrigens der Kälte- und Klimasektor.

Für die Kältemittelauswahl sei die gesamte Klima- und Wärmepumpenleistung im Lebenszyklus der Produkte entscheidend, unterstreicht Weinmann. So seien je nach Anlagentyp unterschiedliche Kältemitteleigenschaften gefragt. "Bei der Auswahl des geeigneten Kältemittels muss deshalb individuell entschieden und Investitions-, Installations- sowie Betriebskosten der jeweiligen Anlagen kritisch hinterfragt und bewertet werden", betont Weinmann. "Denn das richtige Zusammenspiel zwischen Kältemittel und Systemdesign ist entscheidend für die Gesamteffizienz der Anlage."

Als Mitglied der Daikin Gruppe stellte Rotex Heating Systems (eine Tochter von Daikin Europe) jetzt mit den beiden Produkten HPSU compact Ultra und HPSU Bi-Bloc Ultra eine neue Wärmepumpengeneration vor, die mit dem "umweltfreundlichen und zukunftsfähigen" Ersatzkältemittel R32 (Difluormethan) arbeitet. Damit sei man "zukunftssicher aufgestellt". Durch seinen geringen GWP erfülle R32 schon heute die Anforderungen der F-Gase-Verordnung für 2025. In Verbindung mit einem neuen Hocheffizienzkompressor der Außengeräte würden die neuen Wärmepumpen zudem beste Effizienzwerte erreichen.

Als Komplettlösung vereine die HPSU compact Ultra Wärmepumpentechnik mit einem integrierten Wärmespeicher für die Funktionen Heizen, Kühlen und Warmwasser in nur einem Gerät. Und der modulare Aufbau der HPSU Bi-Bloc Ultra, bestehend aus einem Außengerät, einem Innengerät sowie einem Wärmespeicher, ermögliche flexible Anwendungsmöglichkeiten. Beispielsweise ließen sich die kompakten Innengeräte einfach zu Kaskaden für Mehrfamilienhäuser kombinieren. Bei einer Vorlauftemperatur bis zu 65 °C sei der Betrieb ohne Einsatz eines Heizstabs möglich.

Die Außengeräte würden sich mit einem Schallleistungspegel im Nachtbetrieb von nur 35 dB(A) in 3 m Abstand ideal für die Aufstellung in reinen Wohngebieten mit dichter Bebauung eignen. Beide Wärmepumpen stehen in den Leistungsgrößen 4 kW, 6 kW und 8 kW zur Verfügung.

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Wie viele Hersteller ist auch Vaillant derzeit dabei, Szenarien in Richtung alternativer Kältemittel zu prüfen, bestätigte Dr. Barbara Priesching, Leiterin der Geschäftseinheit Wärmepumpen und erneuerbare Energien von Vaillant. Für die im Rahmen einer Presskonferenz in Essen vorgestellten drei neuen Wärmepumpenmodelle beispielsweise setze man noch auf das "sichere" Kältemittel R410A.

Im vergangenen Jahr konnte Vaillant ihren Wärmepumpenabsatz jedenfalls um mehr als 30 Prozent steigern, unterstrich Priesching die Bedeutung dieser Geschäftseinheit. Und das Angebot soll in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut werden, ergänzte Tillmann von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland. "Ziel ist es, für jede Aufgabenstellung rund um Heizen, Kühlen und Lüften eine individuelle Lösung mit unseren Wärmepumpen zu bieten." Unter anderem auch dafür investiert das Unternehmen derzeit in Remscheid rund 54 Mio. Euro in den Bau eines neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums.

Hervorgehoben wurde von Vaillant jetzt das Thema Schallschutz. Die innenaufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpe recoCompact exclusive sei dabei nicht nur leise und effizient, sondern werde auch nachhaltig in Remscheid produziert. Sie sorge als All-in-One-Lösung, bei der alle Komponenten kompakt in einem gemeinsamen Gehäuse unterge-bracht sind, für Wärme, Warmwasser und Luftwechsel.

Mit einem Schallleistungspegel im Nachtmodus von etwa 45 dB(A) sei sie derzeit das leiseste Modell ihrer Klasse auf dem Markt. Großzügig dimensionierte Luftkanäle würden dafür sorgen, dass die Luftgeschwindigkeit auch bei hohem Wärmebedarf gering ist und so verhindern, dass das Gerät zu laut arbeitet.

Die neue Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTherm Split lasse sich für den Einsatz in der Wohnungswirtschaft und im Gewerbe in bis zu sieben Einheiten kaskadieren. Und mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe versoTherm plus als dritte Neuheit ließe sich ein objektspezifisches System individuell und flexibel zur Wärme-, Warmwasser- und Außenluftversorgung zusammenstellen. Das neue System wird mit 3 kW, 5 kW und 7 kW Heizleistung verfügbar sein. Für einen hohen Warmwasserbedarf verfügt der Warmwasserspeicher über 225 l Volumen.

Für eine hocheffiziente Trinkwassererwärmung hat Viessmann die neue Warmwasser-Wärmepumpe Vitocal 262-A vorgestellt. Sie ist in zwei Ausführungen erhältlich, wobei die Hybridvariante (Typ T2H) laut Viessmann einzigartig im deutschen Markt sei. Über einen integrierten Wärmeübertrager im oberen Speicherbereich kann sie einen externen Wärmeerzeuger zur effizienten Nachbeheizung des Trinkwassers nutzen. Dies kann beispielsweise ein vorhandener Öl-, Gas- oder Biomassekessel sein. Eine Bestandsanlage lässt sich so mit der Warmwasser-Wärmepumpe energetisch aufwerten.

Die Hybridvariante gewährleistet stets den maximalen Warmwasserkomfort. Ihre intelligente Hybridregelung entscheidet sich auf Basis der Energiepreise und unter Berücksichtigung der Primärenergiefaktoren mit welchem Wärmeerzeuger (Wärmepumpe oder externer Heizkessel) das Trinkwasser aktuell am günstigsten bzw. am ökologischsten erwärmt werden kann. Zusätzlich kann der Speicherinhalt (300 l) auch über einen optionalen Elektroheizeinsatz nacherwärmt werden.

Die Ausführung für den monovalenten Betrieb (Typ T2E) ist für die Nacherwärmung ausschließlich mittels Elektroheizeinsatz konzipiert. In beiden Varianten, Hybrid und Monovalent, ist der Elektroheizeinsatz in einem emaillierten Stahlrohr untergebracht. Diese trockene Einbindung sorgt für eine niedrige Oberflächentemperatur, um Verkalkung zu verhindern. Zudem kann der Einsatz ausgetauscht werden, ohne den Speicher entleeren zu müssen.

Beide Ausführungen der Wärmepumpe sind für die Einbindung in smarte Stromnetze vorbereitet und können auch mit selbst erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben werden. Bei Nutzung von Solarstrom kann die Eigenstromnutzung maximiert werden, indem bei einem großen Solarstromangebot der Speicherinhalt automatisch auf eine höhere Temperatur erwärmt wird als eingestellt. Stromüberschüsse der Photovoltaikanlage müssen so nicht in das öffentliche Netz eingespeist werden, sondern können als gespeicherte Wärme später genutzt werden. Dies ist besonders für Anlagenbetreiber interessant, für deren Photovoltaikanlage die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung ausgelaufen ist.

Die neue Warmwasser-Wärmepumpe ist sowohl für den Einsatz in Bestandsgebäuden als auch im Neubau geeignet, sowohl in Ein- und Mehrfamilienhäusern als auch in kleinen Gewerbebetrieben. Beide Varianten können wahlweise als Umluft- oder als Außenluftwärmepumpe betrieben werden. Bei Umluftbetrieb wird die Wärme unmittelbar aus dem Aufstellraum zur Trinkwassererwärmung genutzt. Der so gekühlte Raum eignet sich dann beispielsweise als Vorratsraum für Lebensmittel.

Ein weiterer Zusatznutzen ist die Entfeuchtung von Kellern, da die gekühlte Raumluft weniger Feuchtigkeit enthält. Als Außenluftwärmepumpe saugt die Vitocal 262-A Außenluft über einen Kanal an und bläst sie nach dem Entzug der Wärme auch wieder nach außen ab. Sie arbeitet bei Außenlufttemperaturen bis minus 8 °C und bis plus 40 °C.

Bei Bosch Thermotechnik präsentierten sowohl Buderus als auch Junkers Bosch aktuelle Lösungen mit Wärmepumpen. Bei Buderus im Programm sind die Luft/Wasser-Wärmepumpe Logatherm WLW196i AR (zur Außenaufstellung) und die Logatherm WLW196i IR (zur Innenaufstellung).

Sie sind in vier Leistungsgrößen zwischen 6 kW und 14 kW erhältlich. Zur Wahl stehen zwei bodenstehende, kompakte Tower-Varianten mit integriertem Warmwasserspeicher und zwei wandhängende Geräte für die Kombination mit abgestimmten Buderus-Speichern. An der Ausführung mit bivalentem Warmwasserspeicher mit Solarwärmeübertrager können zwei Solarthermie-Kollektoren von Bude-rus für die Trinkwassererwärmung angeschlossen werden. Die modulierende Außeneinheit soll zuverlässig Wärme selbst bei einer Außentemperatur von bis zu minus 20 °C liefern. Zusätzlich könne ein integrierter, stufenweise angesteuerter Elektroheizstab mit bis zu 9 kW Heizleistung eingebunden werden. Die Außeneinheit sei für einen schalloptimierten Betrieb konstruiert, für besonders schallkritische Aufstellbedingungen gebe es Schallschutzhauben als Zubehör.

Bei Junkers Bosch umfasst die Familie der Luft/Wasser-Wärmepumpe Compress 7000i AW insgesamt fünf Leistungsgrößen zwischen 4 kW und 12 kW Nennleistung. Bei den drei kleinsten Ausführungen mit 4 kW, 6 kW und 8 kW habe man nun die Geräuschpegel deutlich reduzieren können, wodurch sich in dicht bebauten Wohngebieten der einzuhaltende Mindestabstand der Wärmepumpenaußeneinheit zum nächstgelegenen Fenster des Nachbarhauses nach Unternehmensangaben von 13 m auf 8 m verringert. Komme zudem noch die als Zubehör erhältliche Schallschutzhaube zum Einsatz, seien sogar nur noch 5,5 m Abstand zum Nachbarfenster erforderlich.

"Die Compress 7000i AW gehört damit zu den leisesten Wärmepumpen ihrer Klasse und ist das Gerät, das den geringsten Abstand zum Fenster des Nachbarn benötigt", betont Junkers Bosch. Der Einsatzbereich erweitere sich damit spürbar, da die Bebauungsdichte in neu erschlossenen Wohngebiet immer weiter ansteige.

Für die Geräuschreduzierung sei vor allem der Schallschutz der Außeneinheit verbessert worden. So kämen jetzt eine optimierte Abdeckung des Kompressors zum Einsatz, isolierte Leitungen, neue schallabsorbierende Matten an der Innenseite des Gehäuses sowie eine optimierte Kapselung der einzelnen Komponenten.

Entscheiden sich Hausbesitzer für die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage, dann soll die Energiemanagement-Software EMMA (Energie-Monitoring und Management) diese beiden Lösungen intelligent zusammenbringen, sprich smart vernetzen. Der Energiemanager könne schließlich in die Bosch Smart Home App integriert werden. Wenn der gesamte Haushaltsstrom vom Photovoltaikstrom gedeckt ist, wird der überschüssige Photovoltaikstrom in die Heizung als Wärme oder in eine Batterie zwischengespeichert, so das Prinzip.

Die smarte Software soll den Eigenverbrauch aus der Solaranlage dabei optimal an den Tagesverlauf und die verfügbaren Ressourcen anpassen. Das heißt, der Energiefluss wird gezielt gesteuert, sodass der Haushaltsstromverbrauch möglichst durch solare Erträge gedeckt wird. Erst wenn die Photovoltaikanlage mehr Strom liefert, als im Haushalt benötigt wird, wird die Wärmepumpe modulierend, also abgestimmt auf den verfügbaren Photovoltaikstrom, zugeschaltet.

Zum Start der Software im dritten Quartal 2018 werden als Hardware die Wärmepumpe Compress 7000i und eine Photovoltaikanlage mit einem Wechselrichter der Modellreihe Symo (Hybrid) von Fronius vorausgesetzt. In Zukunft sollen auch weitere Wärmepumpen mit EMS2-Regelung von Junkers Bosch kompatibel sein.

Auch bei August Brötje (Teil der BDR Thermea Gruppe) arbeitet man noch an Alternativen zum aktuellen Standard-kältemittel R410A. Dabei setzt das Unternehmen in diesem Jahr sogar den Fokus verstärkt auf den Wärmepumpenmarkt – beispielsweise mit der neuen Sole/Wasser-Wärmepumpe BSW NEO (sie ersetzt die heutige BSW E Reihe) und der neuen Luft/Wasser-Wärmepumpe BLW NEO (sie ersetzt die heutige BLW B Baureihe).

Die BSW NEO deckt ein Leistungsspektrum von 8 kW bis 20 kW ab. Ein zusätzlicher Wärmeübertrager sorgt je nach Modulationswert für eine Effizienzsteigerung von drei bis fünf Prozent. Das Unternehmen bezeichnet die neue Generation angesichts ihrer hohen Leistungen sowie hohen Vorlauftemperaturen von bis zu 62 °C als ideale Wahl für Neubauten und Sanierungen in Altbauten.

Die Luft/Wasser-Wärmepumpe BLW NEO überzeuge mit exakt aufeinander abgestimmter Technik. Angeboten wird sie in den drei Heizleistungsgrößen 8 kW, 12 kW und 18 kW. Die Einsatzgrenzen werden zwischen minus 25 °C und plus 45 °C angegeben. Das Gerät arbeite vollmodulierend. Auch hier gewinne ein System aus zwei im Verbund arbeitenden Wärmeübertragern aus dem Kältekreislauf je nach Modulation drei bis fünf Prozent zusätzliche Energie.

Aufgrund der Ventilatorblätter im Eulenflügel-Design entstehe im Nachtbetrieb ein Schallleistungspegel von nur 40 dB(A) und selbst bei Volllast liege er bei niedrigen 48 dB(A). "Für Bauherren, die in Neubaugebieten es sich nicht von Anfang an mit den Nachbarn verscherzen wollen, ist unsere BLW NEO daher das richtige Produkt", bekräftigte Alexander Henne, Produktmanager bei August Brötje.

Als eine ihrer wichtigsten Neuheiten im Bereich Heating bezeichnete Systemanbieter Wolf (eine Tochter der Centrotec Sustainable) die neuen, seit September lieferbaren CHC Wärmepumpen-Center. Diese seien als Sorgloskomplettlösung fürs Einfamilienhaus vorkonfiguriert. Dabei stehen insgesamt 25 verschiedene Varianten zur Verfügung – ob mit großem oder kleinem Speicher, ohne oder mit Puffer, in Reihe mit Überströmventil oder als Trennspeicher.

Die Komplettsysteme sollen nicht nur Zeit bei der Montage, Planung und Teileauswahl sparen, sondern auch Material durch die Verrohrungen in der kompakten Inneneinheit. Basis ist immer die Luft/Wasser-Wärmepumpe BWL-1S, wählbar in fünf Leistungsgrößen. Die CHCSplit/200 mit integriertem 180 l Warmwasserspeicher eigne sich optimal für ein Einfamilienhaus mit einem Vierpersonenhaushalt. Optional ist die Ausstattung mit einem 35 l Reihenpufferspeicher inklusive Überströmventil.

Bei einem erhöhten Wasserkomfort empfehle sich die CHCSplit/300 mit integriertem 280 l Warmwasserspeicher. Optional hierbei sind ein 50 l Reihenpufferspeicher inklusive Überströmventil oder ein 50 l Trennpufferspeicher. Mit der kombinierbaren Wohnraumlüftung CWL-T-300 soll sich das Wärmepumpen-Center letztendlich zu einer kompletten Haustechnikzentrale mit minimalem Platzbedarf abrunden lassen.

Wärmepumpen sind auch fester Bestandteil des Systemangebots von Weishaupt im Geschäftsfeld Energietechnik. Auf besonderes Interesse stieß die neue kompakte Splitwärmepumpe WWP LS K, erhältlich in den Leistungsgrößen 8 kW und 10 kW. Das neu entwickelte Innengerät mit einem integrierten 165 l Speicher und allen notwendigen hydraulischen Komponenten vereinfache die Einbringung und Installation. Bereits mit der Serienausstattung sei sowohl die stille als auch die dynamische Kühlung möglich.

Mithilfe der neuen Weishaupt App können Smartphone oder Tablet auf Wunsch zum Standardbedienelement für die Heizungsanlage werden. Das Außengerät verfügt über einen Verdampfer mit spezieller Beschichtung für erhöhten Korrosionsschutz und weniger Schmutzhaftung.

Der Doppelrollkolbenverdichter sei schallentkoppelt gelagert und verfüge über eine hochwertige Wärmedämmung mit Schallschutz. Für einen leisen Nachtbetrieb werde die Drehzahl gedrosselt, wobei die Grundwärmeversorgung nicht beeinträchtigt würde. Die Kondensatableitung über genau positionierte Öffnungen sorge für Betriebssicherheit bis minus 20 °C, wodurch eine Elektroheizung entfalle.

Dienstag, 24.07.2018