Mit Energie Bringer und Heizkurier in Deutschland sowie energy4rent in Österreich deckt die Heizkurier Gruppe in Sachen mobile Energiezentralen mittlerweile viele Marktsegmente ab. Mit den Angeboten von Energie Bringer wurde nun eine noch größere Nähe zu den Partnern im SHK-Fachhandwerk im gesamten Bundesgebiet geschaffen: Kunden können die Geräte so direkt bei ihrem Großhandelspartner, der GC-Gruppe, mieten und kaufen. Der Mietanlagenpark von Energie Bringer umfasst derzeit unter anderem mobile Elektroheizzentralen im Leistungsbereich von 2,3 bis 36 kW, mobile Heizzentralen zwischen 60 kW und 1 MW sowie Kälteanlagen bis zu 500 kW. Im Interview mit dem HeizungsJournal erläutern die beiden Geschäftsführer der Energie Bringer GmbH, Stefan Heer und Marc-Oliver Pehlke, mit welchen Ansätzen und Strategien sich das Unternehmen im Markt profilieren will.
Der Markt der mobilen Wärme und Kälte ist hart umkämpft. Man hat den Eindruck, dass es immer mehr Unternehmen gibt, die sich mit ihren mobilen Energiezentralen auf dem Markt tummeln. Woran liegt das Ihrer Ansicht nach?
Marc-Oliver Pehlke: Mobile Heizzentralen und Kälteanlagen sind als Überbrückungslösungen eng mit der notwendigen Modernisierung und Nachrüstung in diesen Bereichen verbunden. In 40 Prozent der Wohnungen in Deutschland sind die Heizungen 20 Jahre und älter. Die Mehrheit der Heizungen gilt Studien zufolge als sanierungsbedürftig. Der Modernisierungsbedarf im Wärmemarkt ist also sehr hoch und die Nachfrage dürfte angesichts strengerer Klimaschutzauflagen in Zukunft noch deutlich zunehmen. Bei Klima- und Kälteanlagen besteht sogar ein erheblicher Nachholbedarf, der sich vor allem aus den zunehmend hohen Sommertemperaturen ergibt. In der Konsequenz hat die Nachfrage nach mobilen Wärme- und Kältelösungen in den letzten Jahren stark zugenommen. Dass wir heute mehr Akteure sehen, die die Chancen in diesem Wachstumsmarkt erkannt haben, erscheint mir logisch.
Energie Bringer ist ein „Newcomer“ auf dem deutschen Markt der Energiedienstleistungen, der ja vor „Platzhirschen“ nur so strotzt. Ist das nicht ein hartes Brot?
Stefan Heer: Wir sehen Energie Bringer als frische Marke, die veränderte Bedürfnisse in bestimmten Marktsegmenten erfüllt. Das Angebot ist Teil der Heizkurier Gruppe, die als einer der führenden Anbieter mobiler Miet- und Kaufgeräte für Wärme und Kälte über jahrelange Erfahrungen verfügt. Anders als andere Akteure haben wir früh erkannt, dass sich die Bedürfnisse der Kunden wandeln. Als Heizkurier 2007 startete, galten die mobilen Heizzentralen vor allem als Retter für Notfälle. Die weiteren Vorteile der mobilen Geräte waren bei der Mehrzahl der SHKler, Immobilienmanager und Planer selbst vor fünf Jahren teilweise noch wenig bekannt. Für den Klima- und Kältebereich gilt das in noch stärkerem Maße. Heute gehören mobile Miet- und Kaufgeräte für viele zum Standard, zum Beispiel bei Wartung, geplanten Umbauten und Sanierungen. Vor allem das SHK-Handwerk braucht nicht mehr für jedes Gerät eine umfassende Beratung. Erreichbarkeit und hohe Verfügbarkeit, dort wo der Materialeinkauf erfolgt, spielen hier eine größere Rolle. Energie Bringer liefert das passende Portfolio über das bundesweite Netz des Großhandelspartners. Die positive Resonanz zeigt uns, dass wir mit diesem Ansatz richtig liegen.
Welche Leistungen erhalten Kunden bei Energie Bringer, die sie bei der Konkurrenz nicht erhalten?
Marc-Oliver Pehlke: Mit Energie Bringer schaffen wir vor allem noch größere Nähe zu unseren Partnern im SHK-Handwerk und für Selbstabholer im gesamten Bundesgebiet. Kunden können die Geräte von Energie Bringer jetzt flächendeckend direkt bei ihrem Großhandelspartner, der GC-Gruppe, mieten und kaufen. Das verkürzt die Wege und reduziert den Zeitaufwand. Damit werden unsere Kunden noch schneller und leistungsfähiger. In puncto Qualität und Technik erfüllen die über 700 mobilen Heiz- und Kühlzentralen sowie die mehr als 1.200 vermietbaren Geräte die gewohnt hohen Standards der Heizkurier Gruppe.
Welcher Kundenkreis wird denn derzeit primär von Ihnen angesprochen? Sind es eher die Praktiker der Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche? Sind es die Fachplaner? Sind es die Vertreter der Wohnungswirtschaft, der kommunalen Betriebe oder die Betreiber größerer Anlagen?
Stefan Heer: Im Fokus von Energie Bringer stehen ganz klar die Praktiker der Heizungs-, Lüftungs- und Klimabranche vor Ort, die wissen, welches Gerät gebraucht wird. Das schließt Fachplaner, Energieversorger und die Immobilienwirtschaft aber nicht aus. Wir erleben in vielen Bereichen, dass sich der Kenntnisstand in Bezug auf mobile Heizzentralen und Kältelösungen weiterentwickelt. Grundsätzlich gibt es auch hinsichtlich der Größe der Anlagen kein Limit. Der Mietanlagenpark umfasst unter anderem mobile Elektroheizzentralen im Leistungsbereich von 2,3 bis 36 kW, mobile Heizzentralen zwischen 60 kW und 1 MW sowie Kälteanlagen bis zu 500 kW. Mit Energie Bringer und Heizkurier in Deutschland sowie energy4rent, dem Marktführer für mobile Wärme-, Kälte-, Strom- und Dampflösungen in Österreich, deckt die Heizkurier Gruppe alle Marktsegmente ab, vom „One-Stop-Shopping“-Angebot im Großhandel bis zur intensiven Beratung und individuellen Sonderbaulösung.
Wie haben Sie dabei den Vertrieb Ihrer mobilen Heiz- und Kältezentralen strukturiert?
Stefan Heer: Wir haben erkannt, dass der Markt für mobile Heizzentralen und Kältelösungen in den letzten Jahren ein neues Level erreicht hat. Dementsprechend entwickeln wir auch unsere Vertriebsstrukturen weiter. Für die Marke Energie Bringer nutzen wir die Möglichkeiten des Großhandels und der angeschlossenen Vertriebsgesellschaften und Handelsvertreter. Damit ist ein komplettes Filialnetz hinzugekommen. Buchungen sind verstärkt auch online möglich. Insgesamt sind wir jetzt breiter im Markt erreichbar. Für unsere Kunden mit geringerem Beratungsbedarf bedeutet das noch kürzere Reaktionszeiten.
Service und schnelles Reagieren auf die individuellen Wünsche des Kunden sind das „A & O“ auch in der SHK-Branche. Inwieweit unterstützt Ihr Team die Fachhandwerker im Praxisalltag beispielsweise bei komplexeren Anfragen für Prozesswärme oder Mietkälte sowie bei der Inbetriebnahme?
Marc-Oliver Pehlke: Während die einen genau wissen, was sie brauchen, sind in anderen Fällen eine eingehendere Beratung oder weiterreichende Services erforderlich, wie etwa bei Kaskadenkonzepten für die Bautrocknung für Großbaustellen oder bei frühzeitigen Planungen für dezentrale Heizräume. Für eine intensivere Betreuung stehen die Handelsvertreter von Energie Bringer sowie das Außendienstnetz der GC-Gruppe als Ansprechpartner zur Verfügung.
Welche Produkte laufen denn gerade bei Energie Bringer besonders gut? Wie entwickeln sich „speziellere“ Lösungen, wie zum Beispiel die „mobilen Frischwassermodule“?
Stefan Heer: Derzeit boomt der Markt in allen Bereichen. Analysen sprechen von einem Zuwachs im Heizungsbau von 13 Prozent im letzten Jahr. Im Lockdown ist die Nachfrage nach neuen Heizungen und Modernisierungen regelrecht explodiert. Der Umbau im Bestand wird dabei vielfach durch mobile Heizanlagen erleichtert. Sie garantieren eine unterbrechungsfreie Versorgung mit Wärme und Warmwasser und vereinfachen die auszuführenden Arbeiten. Das gilt auch bei Ausbau und Wartung von Nah- und Fernwärmenetzen sowie für den Bereich Klima und Kälte. Im SHK-Handwerk, also dem Kernmarkt von Energie Bringer, dominieren Geräte im niedrigen bis mittleren Leistungsbereich. Saisonbedingt nimmt aktuell die Nachfrage nach Kälteanlagen, unter anderem für Prozesskälte und Klimageräten, zum Beispiel für Serverräume, wieder zu.
Zum Schluss: Als Energiedienstleister beschäftigen Sie sich intensiv mit der dezentralen Bereitstellung von Energie für Heiz- und Kühlzwecke. Sehen Sie den „European Green Deal“ – mit dem langfristigen Ziel „Null Treibhausgas-Emissionen“ – eher als Herausforderung oder Chance für den Markt der mobilen Energie? Wie könnten hier Strategien und Lösungen zur „Defossilisierung“ aussehen?
Stefan Heer: Die mobilen Wärme- und Kältelösungen der Heizkurier Gruppe, derzeit mit den Marken Energie Bringer, Heizkurier und energy4rent, sind per se wichtige Bausteine der Energiewende. Durch die mobilen Lösungen wird es vielerorts handwerklich und wirtschaftlich erst möglich, neue Konzepte zu realisieren, etwa indem sie die Wärme-, Warmwasser- oder Kälteversorgung in Umbauphasen unterbrechungsfrei und saisonunabhängig überbrücken. Sie schaffen aber auch räumliche Freiheiten für neue klimafreundlichere Energie- und Heizlösungen. Ein Beispiel sind unsere Sonderbauten und dezentralen Energieräume, die die Integration moderner Energiekonzepte im Altbaubereich, aber auch in der Industrie, im Neubau sowie im Bereich der Nah- und Fernwärme ermöglichen.
Marc-Oliver Pehlke: Darüber hinaus arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer eigenen Anlagen und integrieren effiziente und umweltschonende Bauteile und Technologien überall dort, wo es möglich und geboten ist. Ein Beispiel ist die Online-Regelung zur Fernsteuerung unserer mobilen Heizzentralen. Dadurch ist eine effizientere Steuerung möglich und zudem können zahlreiche Kontrollfahrten und somit CO!SUB(2)SUB!-Emissionen eingespart werden.