Die Schallschutzstufen gelten für den gesamten Wohnbereich. Es lassen sich für verschiedene Wohnbereiche aber auch unterschiedliche Schallschutzstufen definieren, etwa im Wohnzimmer SSt 2 und in Schlafzimmern SSt 3. Die Schallschutzstufe sollte idealerweise mit den Bauherren im Vorfeld abgestimmt werden.
Zur Schalldämpfung bieten sich an:
- Einsatz von Schalldämpfern,
- ausreichend dimensioniertes Luftleitungsnetz,
- Vermeidung von Körperschall.
Zusätzlich zur natürlichen Einfügungsdämpfung des Kanalnetzes empfiehlt es sich, die Schallemissionen der Gebläse direkt beim Gerät durch je einen zentralen Schalldämpfer in der Zuluftleitung und einen in der Abluftleitung zu dämpfen. Auch dem Körperschall der Geräte lässt sich durch entsprechende Maßnahmen entgegenwirken: Eine zusätzliche Entkopplung durch Schwingungsdämpfer kann hier sinnvoll sein. Hersteller wie Buderus liefern diese mit den entsprechenden Montagekonsolen. Auch Gummiplatten oder Zellkautschukmatten sind geeignet. Aufgrund der geringen Schallleistungspegel der Geräte und des schalldämmenden Kanalsystems ist bei einem üblichen Lüftungsverteilsystem kein zusätzlicher Schalldämpfer vor dem Ein- und Auslass erforderlich.
Die „Logavent HRV“-Lüftungsgeräte von Buderus halten bei fachgerechter Planung des Kanalsystems in der Regel immer einen Wert unter 25 dB(A) im Raum ein. Bei sehr kurzen Stichleitungen zu Räumen mit besonders hohen Anforderungen (etwa Schlafzimmer oder Kinderzimmer) können Fachhandwerker bei Bedarf dennoch zusätzlich in die Umlenkstücke zum Ventil einen Schalldämpfer einsetzen. Alternativ bietet es sich an, das Ventil mit zwei Rohrleitungen anzuschließen und den Volumenstrom in der Rohrleitung somit zu halbieren – denn bis zu einem Volumenstrom von 45 m3/h bei den Flachkanälen und 34 m3/h bei den Rundkanälen sind die Strömungsgeräusche gering.
Automatisch geregelt
Ist das zentrale Wohnungslüftungssystem installiert, profitieren Bewohner bei modernen Geräten von einer komfortablen Regelung: Wohnungslüftungsgeräte, wie das „Logavent HRV176“ von Buderus, bieten standardmäßig eine feuchtegesteuerte und automatische Bedarfslüftung. Ein werkseitig integrierter Sensor zur Temperatur-, Feuchte- und Luftgütemessung passt den Lüftungsbetrieb automatisch an den jeweiligen Bedarf an und stellt eine hohe Wärme- und Feuchterückgewinnung (bei „Logavent HRV176 E“) sicher. Die sensorgesteuerte Bedarfslüftung kontrolliert die Qualität der Raumluft und damit dann den erforderlichen Volumenstrom. Die einströmende Außenluft wird gefiltert – Pollen und Staub bleiben somit draußen.
Fazit
Für energieeffiziente und dichte Gebäude sind zentrale Wohnungslüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung sinnvolle Lösungen, um ein konstant gutes Raumklima und hohe Behaglichkeit bei niedrigen Energiekosten zu gewährleisten. Wer als Planer oder Fachhandwerker die vielfältigen Unterstützungsangebote der Hersteller zur Auslegung oder Detailplanung nutzt, kann solche Systeme schnell und mit geringem Aufwand planen, kalkulieren und umsetzen.
Vier Fragen an …
Nico Prinzing, Planer für kontrollierte Wohnungslüftungssysteme bei Buderus.
Herr Prinzing, worauf sollten Fachhandwerkerinnen und Fachhandwerker vor allem achten, wenn sie ein kontrolliertes Wohnungslüftungssystem selbst planen?
Jedes Lüftungssystem ist individuell und braucht deshalb auch eine eigene Planung. Wichtig ist, die Volumenströme nach DIN 1946-6 auszulegen und die Anforderungen der Norm einzuhalten. Außerdem sollte man daran denken, ausreichend Revisionsöffnungen für Wartungs- und Reinigungsarbeiten vorzusehen. Grundsätzlich rate ich Fachhandwerkern immer, den Platzbedarf für das Lüftungsgerät und die Luftverteilung früh mit der Bauherrin oder dem Bauherrn zu besprechen.