Die Bedeutung von Energiemanagement-Systemen und Batteriespeichern für Privathaushalte und größere Anwender nimmt merklich zu – auch in Verbindung mit der Elektrifizierung von Heizungslösungen.
Batterien werden zu Alleskönnern
The smarter E Europe: Neuheiten für PV-Strom-Optimierung und Netzintegration
Freitag, 15.11.2024
Die internationale Messe The smarter E Europe und ihre Begleitmessen vom 19. bis 21. Juni 2024 auf dem Messegelände in München bot einen breiten Überblick. Rund 110.000 Besucher und über 3.000 Aussteller setzten einen neuen Rekord. China belegte erstmals Platz eins der Ausstellernationen. Das HeizungsJournal bietet im Folgenden eine Auswahl an Neuheiten von der Speichermesse EES Electrical Energy Storage und der Intersolar Europe – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Nach der Überhitzung des Marktes infolge einer befürchteten Erdgaskrise stellt sich die Situation auch auf dem Stromspeichermarkt wieder deutlich entspannter dar: Viele Lager sind gut gefüllt und die Preise wieder am Sinken. Aussteller berichteten teilweise von zwar weniger Ansturm an den Ständen, dafür aber qualitätvolleren Kontakten. Die Neuheiten zeigten den Trend hin zu Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Batterien, die Sicherheitsvorteile gegenüber Lithium-Ionen-Akkus bieten können. Erste Produkte enthalten auch Lösungen, um dynamische Stromtarife zu nutzen oder die Begrenzung von Verbrauchern wie Wärmepumpen durch den Netzbetreiber nach § 14a EnWG zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Um das Fachhandwerk wurde kräftig geworben mit Aspekten wie modular erweiterbaren Systemen, damit besserer Transportierbarkeit, sowie intuitiver Verkabelung und schneller Installation.
Neue Speicher von Anker SOLIX
Bei der Anker SOLIX aus München standen zwei neue LFP-Speicherserien im Mittelpunkt der Präsentation: Der „Anker SOLIX X1“ ist im Kapazitätsbereich von 5 bis 30 kWh in 5er-Schritten verfügbar (bei Parallelverschaltung 30-180 kWh). Die moderne All-in-One-Energielösung vereine die Aspekte Design, Leistung, smarte Funktionen und Sicherheit in einem Produkt. Damit erwarteten Privathaushalte auch bei extremen Temperaturen eine „herausragende netzunabhängige Leistung“.
Den Installateuren biete sich unter anderem der Vorzug, die Einzelmodule mit 50 kg Gewicht leicht bewegen zu können. Die Einheit mit dem Batteriemanagement wiegt 30 kg. „Die Verkabelung ist sehr einfach und dauert maximal 30 Minuten“, warb Symons Xie, Teamleiter für Home Energy Storage Central Product Commercialization. Das Unternehmen gehört zur britischen Anker Technology (UK) Ltd. und bezeichnet sich als „eine führende Marke im Bereich innovativer Batteriespeicher- und Stromübertragungstechnologien“.
„Pacadu“ von ASD bietet künftig noch mehr
Eine neue Produktgeneration ihrer Speichertechnologie „Pacadu“ stellte die ASD Automatic Storage Device GmbH aus Umkirch bei Freiburg vor: „Unsere Module bieten künftig 1,5 kW Leistung gegenüber bisher 1 kW“, berichtete Johannes Wüllner, Bereichsleiter Energie bei ASD. Damit verfüge der Kunde bei vergleichbaren Kosten über 50 Prozent mehr Leistung und der benötigte Bauraum reduziere sich entsprechend. Erzielt habe man dies unter anderem durch ein optimiertes thermisches Design.
ASD setzt weiterhin nach eigenen Angaben als Alleinstellungsmerkmal auf die Parallelschaltung von LFP-Zellen, damit diese sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen. Neben der 48 V-Heimspeicher Serie, dem „Pacadu Compact“ (4-12 kW, 8-25 kWh), wurde für das vierte Quartal 2024 eine neue Hochvolt-Serie (500 V, 1,5 kW/5 kWh pro Modul) angekündigt. Die Gewerbe- und Industriespeicher („Pacadu Pro“, 18-240 kW/38 kWh-1 MWh) seien ebenfalls stark nachgefragt, um den Solar-Eigenverbrauch zu erhöhen und auch durch sogenanntes Peak Shaving weitere Kosteneinsparungen zu realisieren. Auch als Puffer für E-Ladestationen eignen sich die Speicher.
BYD mit einer Million installierter Systeme
BYD vermeldete als Vorreiter der LFP-Technologie, inzwischen über eine Million „BYD BatteryBox“-Systeme installiert zu haben. Das Produktportfolio umfasst die Hochspannungsmodelle „BYD BatteryBox Premium HVS“ (5,1-38,4 kWh) und „HVM“ (8,3-66,2 kWh) sowie die Niederspannungsmodelle „LVL“ (15,4-983 kWh) und „LVS“ (4,0-256 kWh). Für die Hochvoltbatterien „BatteryBox HVM“ und „HVS“ wurde die neue Batterieüberwachungs-Einheit („Battery Control Unit“) für Hausspeicher vorgestellt. Florian Blaser, General Manager EFT-Systems GmbH, dem offiziellen BYD-Servicepartner, freute sich über den Zuspruch gegenüber der „BYD BatteryBox“:
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