Beruf(ung) SHK

Dienstag, 24.09.2019

Im Europa-Park steht der Service an zwei "Buderus Logano S825L" an. Mit ihrem Rollkoffer bahnt sie sich den Weg durch die Besuchergruppen, die zielstrebig in Richtung der Fahrattraktionen strömen. "Mit der Looping-Achterbahn blue fire würde ich auch gerne mal fahren. Sowas macht mir richtig Spaß", sagt Martina Reisinger im Vorbeigehen.

Ein voller Wagen der Achterbahn blue fire während der Fahrt.
Quelle: Europa­-Park
Die Looping-Achterbahn blue fire.

Ihr heutiges Ziel, das Heiztechnikgebäude, ist weniger adrenalinfördernd. Routinemäßig checkt die Expertin die Einstellungen an der Systemregelung "Logamatic 5000", über die die Gas-Brennwertkessel gesteuert werden. "Alles im grünen Bereich", stellt sie fest. Nächster Schritt ist die Brennerwartung. "Da muss ich mich mit dem Kunden abstimmen", erklärt die 39-Jährige. Es hätte gravierende Folgen, wenn sie die Anlage ohne Absprache außer Betrieb nimmt. "Bei Industrieanlagen könnte die Produktion stillstehen, das darf natürlich nicht passieren." An eine Schrecksekunde erinnert sie sich noch gut. "Nach der Wartung ließ sich die Anlage in einer Wäscherei nicht mehr starten. Ursache war ein defektes Relais in einer Fremdsteuerung – ich konnte also nichts dafür."

Eine Frau wartet einen Heizungsbrenner.
Quelle: Gernot Wollmann
Die Wartung des Brenners gehört standardmäßig zu den Aufgaben bei einem Serviceeinsatz.

Ob sie es manchmal schwer hat als Frau in diesem von Männern dominierten Beruf? "Nein, ich werde überall akzeptiert und freundlich aufgenommen." Auch ihr Teampartner unterstützt sie nach Kräften. "Wenn bei einer Anlage ein Abschlussstein mit 70 Kilogramm rausgenommen werden muss, schaffe ich das nicht. Das kläre ich vorher ab und hole mir dann Hilfe." Aber klar ist auch: "Man darf in diesem Beruf nicht Mädchen sein. Schmutzige Finger gehören dazu, lackierte Nägel gehen gar nicht. Und wenn ich an einem Öl-Brenner arbeite, kann die Hose schon mal dreckig werden." Als Pionierin sieht sich die einzige Frau im Außendienst der Bosch Industriekessel nicht. Wer Interesse an Technik habe und gerne reise, könne viel erleben. Aber, das räumt Martina Reisinger ein, familienfreundlich sei ihre Tätigkeit nicht. "Man braucht einen Partner, der zuhause die Stellung hält."

Mehr über Martina Reisinger und ihre Arbeit gibt es im Video zu sehen!

Dieser Artikel stammt aus dem Buderus Magazin "Branche im Wandel - Mehr Frauen in der Heiztechnik".

Von Bosch Thermotechnik
Buderus
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