Angesichts des hohen Wärmebedarfs war es naheliegend, aus der zur Verfügung stehenden Palette den "smartblock 50" zu wählen, der mit einer elektrischen Leistung von 50 kW und einer thermischen Leistung von 100 kW die erforderliche Performance bieten konnte. Doch der Einsatz eines Erdgas-Blockheizkraftwerks erforderte noch weitere Maßnahmen: Die Heizanlage hatte bisher ohne einen Pufferspeicher gearbeitet und die notwendige Wärme wurde je nach Bedarf vom Heizkessel erzeugt. Für den sinnvollen Einsatz des BHWK wurde es also notwendig, einen Pufferspeicher zu installieren, um eine möglichst hohe Laufzeit des "smartblocks" zu ermöglichen. Daher wurde ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 8.800 Litern installiert. Ergänzt wurden die Maßnahmen durch den Austausch der bestehenden Umwälzpumpe durch eine moderne Hocheffizienz-Umwälzpumpe.
Die Installation der KWK-Lösung durch Lackner Energietechnik sowie deren Einbindung in die gesamte Anlage erfolgte laut Weikenstorfer "außerordentlich professionell und in kürzester Zeit". Im Umfeld der beiden bestehenden Heizkessel sowie des großen Pufferspeichers wirkt der "smartblock 50" optisch geradezu kompakt und unauffällig.
Ergebnis kann sich sehen lassen
Das Ergebnis der genannten Maßnahmen könne als voller Erfolg bezeichnet werden. Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass "für das Kloster nicht ausschließlich wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund standen, sondern ebenfalls die ökologische Verantwortung, der sich das Kloster als Wirtschaftsunternehmen stellt", wie Pressesprecher Martin Glaab betont.
Dennoch können die Zahlen von Betriebsleiter Weikenstorfer beeindrucken: So wurden im ersten vollen Betriebsjahr 2018 insgesamt 1,1 Mio. kWh Wärme und 724.000 kWh Strom verbraucht. Nach der Modernisierung ist der Wärmeverbrauch folglich um rund 27 Prozent zurückgegangen. Das BHKW lief in diesem Zeitraum rund 6.400 Stunden und hat hierbei etwa 306.000 kWh Strom und 567.000 kWh Wärme erzeugt. Der "smartblock 50" hat damit 42 Prozent der benötigten elektrischen Energie und 53 Prozent der Wärme geliefert. Vom erzeugten Strom wurden 93 Prozent selbst genutzt, lediglich sieben Prozent wurden ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Auch wenn das Kloster keine konkreten Zahlen zur finanziellen Einsparung nennen wollte, lässt sich erkennen, dass eine Reduzierung von 27 Prozent (400.000 kWh) bei der genutzten Wärme sowie ein Anteil von 42 Prozent (306.000 kWh) des selbst erzeugten Stroms am Gesamtverbrauch zu ganz erheblichen Kosteneinsparungen geführt haben. Dementsprechend dürften sich die Investitionen in die Kraft-Wärme-Kopplung nach wenigen Jahren amortisiert haben. Und – ganz im Sinne des Umweltmanagements: Das Kloster Andechs hat durch die Modernisierungsmaßnahmen im Jahr 2018 rund 150 t CO2 eingespart.