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KWK

BHKW plus Batterie für Bäckerei

Freitag, 12.07.2024

Die Bäckerei Böhme ist als einer der offiziell lizenzierten Hersteller von Original Dresdner Butterstollen weit über die sächsischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch auch außerhalb der Stollensaison können sich die Bäcker keinen Produktionsausfall leisten.

Weil sie schon öfter von Stromausfällen heimgesucht wurden, haben sie gegen Blackouts umweltfreundlich vorgesorgt – mit Photovoltaik (PV), einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und einem Stromspeicher. Die gewonnene Netzautarkie hilft allerdings nicht nur in Notsituationen ...

Quelle: RMB/Energie
Die Außenansicht der Bäckerei Böhme, die an diesem Ort schon seit 1905 besteht. Innenansicht: Bei Böhme gibt es ausschließlich Backwaren mit regionalen Zutaten nach bester Handwerkstradition.

Nur 20 Kilometer vom Stadtkern Dresdens entfernt liegt der ländlich geprägte Ort Ottendorf-Okrilla und zu diesem gehörig der Ortsteil Grünberg mit rund 600 Einwohnern. Die schätzen die Vorteile einer über-schaubaren Ortsstruktur, in der „jeder jeden kennt“ und, nicht zu vergessen, viel Ruhe und Naturnähe. Zu den Nachteilen der idyllischen Lage zählt leider eine „dünne“ Energieversorgung. Das Dorf ist strukturell etwas abgehängt, was bezüglich des Stromnetzes durchaus wörtlich zu nehmen ist. Hier in Grünberg befindet sich seit 1905 die Bäckerei Böhme, die nach bester Handwerkstradition Backwaren und auch den berühmten Original Dresdner Butterstollen herstellt. Steffen Böhme legt großen Wert darauf, nur beste Zutaten aus der Region zu verwenden, sein Brot wird immer noch wie seit Jahrzehnten mit Sauerteig gebacken, Backmischungen und chemische Zusätze sind bei ihm tabu.

Anfällige Stromversorgung schon früher

Bereits zu DDR-Zeiten machte der Traditionsbäckerei allerdings die fehlende Stabilität des Stromnetzes Probleme. Steffen Böhme, seit 1998 in vierter Generation Betreiber der Bäckerei, erinnert sich: „Wir liegen weit außerhalb am Ende eines Leitungsstrangs, da war schon damals öfter mal der Strom weg. Für die Produktion eines Bäckereibetriebs ist das katastrophal. Wenn das passiert, haben nicht nur acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter plötzlich nichts mehr zu tun, es werden die Öfen kalt, es droht eine Menge Ware zu verderben und sei es auch nur, weil der Backprozess ins Stocken gerät.“ Deshalb hat Böhme schon früh über eine notstromfähige Stromversorgung nachgedacht. Um stromseitig eine gewisse Autarkie zu erreichen, investierte er beispielsweise schon vor über 20 Jahren in ein kleines Blockheizkraftwerk (BHKW), mit dem er über die Jahre sehr gute Erfahrungen gesammelt hat. Die Bäckerei benötigt viel warmes und heißes Wasser, aber auch Strom. Da faszinierte Böhme die Idee, dass Energie in einem BHKW doch mehr kann als „nur“ Wärme zu machen. Zum ersten BHKW kamen noch eine PV-Anlage und bereits vor 20 Jahren auch ein erster elektrischer Firmenwagen hinzu. Damit zählte der Bäcker zweifellos zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Ihm kommt bei diesem Thema sicher eine gewisse Technikaffinität zugute. Wo umweltfreundliche Technik sinnvoll ist, war er immer schon aufgeschlossen, diese auch zu nutzen.

Quelle: RMB/Energie
Ab Spätherbst nimmt die Produktion des Original Dresdner Butterstollens bei Bäckermeister Steffen Böhme einen wesentlichen Teil der Produktion ein.

Ersatz für das alte BHKW

Obwohl noch nicht defekt, zeigte das bisherige BHKW nach über zwei Jahrzehnten des Dauerbetriebs doch schon Verschleißerscheinungen. Mit 5,5 kWel war es auch nicht so leistungsfähig wie aktuelle Modelle. Deshalb entschied sich Steffen Böhme Ende 2022 für eine Neuanschaffung. Die Wahl fiel nach Empfehlung seines Einbaupartners Henry Schulze (Schulze Energietechnik, Kamenz) auf ein „neoTower 9.5“ des norddeutschen Herstellers RMB/Energie, ein Tochterunternehmen des aus dem Schiffs- und Baumaschinenbereich bekannten Spezialmotorenherstellers Yanmar.

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