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Wärme

Biomasseheizung: Innovativ trotz Marktdruck

Montag, 15.08.2016

Was gibt es Neues im Bereich der Biomasseheizung? Unser Artikel präsentiert einige Unternehmen samt einer Auswahl ihrer Neuheiten bei Pellets-, Scheitholz-, Holzvergaserkesseln, der Pellet-Brennwerttechnik und vielem mehr (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Biomasseheizung: große Schwankungen am Markt

Festbrennstoffkessel für Biomasse bewegen sich nach Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) seit Jahren im Markt in einer Nischenposition mit großen Marktschwankungen. Ende 2014 waren nach Berechnung des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) knapp 360.000 Pelletkessel und Pelletkaminöfen in Deutschland installiert. Der Markterfolg der Pelletheizungen konzentrierte sich dabei bislang besonders auf die beiden Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg - jeder zweite Pelletkessel wurde dort installiert. Und dennoch - trotz des Marktdrucks - scheinen die Hersteller von modernen Pellet-, Stückholz- und Hackgutkesseln bzw. Kombinationskesseln vor Innovationskraft zu strotzen.

A.B.S. Silo- und Förderanlagen: Gewebesilo "Flexilo Mini"

Leichtes Einfüllen von Pellets für die Biomasseheizung mit dem
Quelle: A.B.S.
Das "Flexilo Mini": 122 cm, standardmäßig offen, leicht zu befüllen.

Das Lagern kleinerer Mengen Holzpellets für die Biomasseheizung wird mit dem "Flexilo Mini" aus dem Hause A.B.S. Silo- und Förderanlagen vereinfacht. Die Lösung ist dabei ideal geeignet für Wohnorte, die nicht von Pellet-Tankwagen angefahren werden können oder für Heizanlagen, die nur einen geringen Bedarf haben. Das Gewebesilo in Kleinformat fasst 600 Liter Pellets, bei Abmessungen von 98 x 98 cm und lässt sich mittels Rohrverbindern schnell aufbauen. Das Silo ist 122 cm hoch und standardmäßig oben offen. Somit ist das Minisilo leicht mit Sackware zu befüllen. Die Entnahme der Pellets erfolgt entweder durch einen Absaugtopf oder Schneckenkasten. Das "Flexilo Mini" eignet sich auch als Zwischenbehälter und kann jederzeit mit einem externen Pelletsauger von A.B.S. erweitert werden.

Weitere Informationen unter: www.abs-silos.de

Afriso: Ladeeinheit "RTA"

Ladeeinheit
Quelle: Afriso
Die Ladeeinheit "RTA" von Afriso verhindert Ablagerungen und Korrosionsschäden in Festbrennstoffkesseln.

Die neue Ladeeinheit "RTA" von Afriso wurde konzipiert, um die im Festbrennstoffkessel entstandene Energie zum Pufferspeicher zu transportieren und hierbei die Rücklauftemperatur zum Kessel in jedem Betriebszustand oberhalb des Kondensationspunktes zu halten. Durch diese Funktion werden Ablagerungen und Korrosionsschäden im Heizkessel sowie Ablagerungen im Rauchabzug und in der Folge Schornsteinbrände durch Versottung verhindert. Daher ist in der Regel der Einsatz einer Rücklauftemperaturanhebung vom Kesselhersteller zwingend vorgeschrieben. Die fest vormontierte und auf Dichtheit geprüfte Ladeeinheit kann aufgrund ihrer kompakten Bauform auch bei beengten Platzverhältnissen direkt an der Verrohrung, also unmittelbar hinter dem Kessel montiert werden. Sie verfügt über einen zentralen Armaturenträger als Mittelpunkt, an dem eine Hocheffizienzpumpe angeflanscht ist. Ein integriertes temperaturgesteuertes Kondensationsschutzventil und ein absperrbares Rückschlagventil bilden den Kern des Armaturenträgers. An den drei Anschlüssen sind bereits Kugelhähne flachdichtend mit Überwurfmuttern montiert. Der Anschluss an das Rohrleitungsnetz erfolgt direkt im 1'' Innengewinde des Kugelhahns. Zur Funktions- und Temperaturkontrolle werden drei Thermometer von außen durch die EPP-Isolierung direkt in den Armaturenträger eingesteckt. Die Ladeeinheit ist mit drei verschiedenen Öffnungstemperaturen (45, 55, 60 °C) erhältlich und für Mediums-Temperaturen bis 100 °C sowie Anlagenleistungen bis 32 kW geeignet.

Weitere Informationen unter: www.afriso.de

Brunner: Einbinden von überschüssigem Solarstrom in die Heizung

Die Heizzentrale
Quelle: Brunner
Die Heizzentrale "BHZ" von Brunner zeigt, dass sich die Energiequellen Holz und Sonne harmonisch kombinieren lassen.

Auslaufende bzw. geringe Einspeisevergütungen verlangen nach neuen Möglichkeiten, überschüssigen Solarstrom zu nutzen. Als Spezialist für das "Heizen mit Holz" hat Brunner aktuell eine Lösung für die Einbindung von überschüssigem Solarstrom in die Heizungsanlage auf den Markt gebracht. Eine Nachrüstung könne bei allen "BHZ 3.0" vorgenommen werden. So lassen sich die solaren Erträge (Photovoltaik und Solarthermie) effizient in die Heizung integrieren.

Mit einer stufenlos bis zu 9 kW regelbaren Heizleistung wird überschüssiger PV-Strom bei sauberer Schichtung in nutzbaren Temperaturniveaus im Brunner- Systemspeicher eingelagert. Der Montageaufwand sei nach Angabe des Herstellers minimal, die Bedienung übersichtlich in die Heizungssteuerung integriert.

Weitere Informationen unter: www.brunner.de

ETA Heiztechnik: Stückholzkessel "SH" und Pelletskessel "PC"

Der Pelletskessel
Quelle: ETA Heiztechnik
Der Pelletskessel "PC" von ETA Heiztechnik.

Designstark bzw. in einem neuen Kleid zeigen sich der Stückholzkessel "SH" (20 bis 60 kW) und der Pelletskessel "PC" (20 bis 50 kW) aus dem Hause ETA Heiztechnik, welche ab 2017 verfügbar sein sollen. "Aufpoliert" hat der Spezialist für Biomasseheizungen aus Oberösterreich auch die Bedieneinheiten der beiden Wärmeerzeuger. Hier kommen nun kapazitive Glas-Touchscreens zum Einsatz, die sich wie ein Smartphone bedienen lassen und laut Angaben des Unternehmens robuster als die bisherige Touchregelung sind. Ab September 2016 wird außerdem der Hackschnitzelkessel "eHACK" (20, 25, 32 und 45 kW) verfügbar sein, welcher sich unter anderem durch einen neuartigen Segmentdrehrost sowie einen optional integrierbaren Partikelabscheider (Abscheidegrad 80 bis 85 Prozent) auszeichnet. Der neue Rost besteht aus einzelnen ineinandergreifenden Elementen und dreht sich beim Entaschungsvorgang um 360°, wodurch Fremdkörper wie Nägel oder Steine, die im Hackgut enthalten sein könnten, zuverlässig in die darunter liegende Ascheschnecke fallen. Voraussetzung für die Einbindung des Partikelabscheiders in den Kessel war die Entwicklung eines neuartigen Entaschungskonzeptes: Dieses sorgt mit einem einzigen Antrieb dafür, dass sowohl Brennkammer als auch Flammraum, Wärmeübertrager und Partikelabscheider automatisch gereinigt werden können.

Weitere Informationen unter: www.eta.co.at

Fröling: Scheitholzkessel "S1 Turbo"

Scheitholzkessel
Quelle: Fröling
Scheitholzkessel "S1 Turbo" von Fröling.

Der Experte für moderne Biomasseheizungen Fröling hat mit dem "S1 Turbo" einen Scheitholzkessel für die Leistungsgrößen 15 und 20 kW entwickelt, welcher durch eine kompakte Bauform überzeugen kann und nach Angaben des Herstellers weniger als 0,7 m² Stellfläche benötigt. Der große Füllraum für Halbmeter-Scheite (bis zu 56 cm) wird von vorne beschickt. Mit der serienmäßigen "WOS"-Technik (WOS = Wirkungsgrad-Optimierungs-System) können die Wärmeübertrager-Rohre mittels eines Hebels von außen gereinigt werden. Aufgrund des kleinen Rauchrohranschlusses (130 mm) ist der Kessel auch für die Sanierung bzw. bestehende Kamine geeignet. Außerdem weist der "S1 Turbo" mit einer Leistung von nur 30 W bei Nennlast einen niedrigen Stromverbrauch auf. Die Regelung "Lambdatronic" mit Breitbandsonde überwacht Kessel- und Abgastemperatur, steuert Primär- und Sekundärluft über einen Stellmotor und kann auf bis zu 18 Heizkreise und acht Hydraulikmodule erweitert werden. Ebenso können andere Energiesysteme, wie beispielsweise eine Solaranlage, eingebunden werden.

Der Scheitholzkessel "S1 Turbo" ist ferner mit Pelletsflansch erhältlich: So kann die Pelletseinheit jederzeit nachgerüstet werden. Der Kunde profitiert dabei von einer vollwertigen Scheitholz-Pellets-Kombination "DUAL compact" - auf einer Stellfläche von etwa 1 m².

Weitere Informationen unter: www.froeling.com

Guntamatic: Pellet-Wärmepumpe "Hybrid"

Quelle: Guntamatic
Biomasseheizung plus Wärmepumpe: "Hybrid" von Guntamatic.

Guntamatic wurde im Rahmen der Energiesparmesse 2016, Wels, mit dem "EnergieGenie" prämiert - ein Innovationspreis des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie des Landes Oberösterreich, welcher neue Produkte nach den Kriterien Innovation, Energieeinsparung und Neuheitsgrad auszeichnet. So hatte der Hersteller von Biomasseheizungen hier die Pellet-Wärmepumpe "Hybrid" vorgestellt, die die Technologien Pelletheizung und Luft/Wasser-Wärmepumpe miteinander kombiniert und sowohl in Neubau- als auch Sanierungsprojekten eingesetzt werden kann. Das integrierte Hybrid-Management wählt nach Angaben des Herstellers automatisch den wirtschaftlichsten oder effizientesten Betrieb - so sollen die individuellen Stärken von Wärmepumpe und Pelletheizung genutzt werden. Dabei greift es auf hinterlegte Pellets- und Strompreise sowie individuelle Präferenzen zurück. In Abstimmung mit Außen- und Vorlauftemperatur setzt die "Smart-Control"-Regelung die Heizsysteme so jeweils optimal ein. Bei Bedarf können die Betriebsmodi Pelletbetrieb bzw. Wärmepumpe aber auch manuell gewählt werden.

Weitere Informationen unter: www.guntamatic.com

Hargassner: Mit Biomasse betriebene KWK-Anlage und Pelletskessel "Nano PK"

Mit Biomasse betriebene KWK-Anlage.
Quelle: Hargassner
Mit Biomasse betriebene KWK-Anlage von Hargassner.

Für die ressourcenschonende Energieversorgung von zum Beispiel Gewerbebetrieben, öffentlichen Bauten und Nahwärmenetzen hat Hargassner eine mit Biomasse betriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) entwickelt. Die KWK-Anlage leistet nach Angaben des Unternehmens 60 kW thermisch und 20 kW elektrisch, bei einer kompakten Bauweise und einem geringen Platzbedarf.

Des Weiteren erweiterte der Hersteller von Biomasseheizungen die Produktreihe der Pelletskessel "Nano PK" (6 bis 12 kW) um die Leistungsgröße 15 kW erweitert. Kompakt und wandbündig aufstellbar, sind die Kessel "Nano PK" ideal für kleine Heiz- oder Aufstellräume geeignet. **Anwenderfreundlichkeit **beweisen die Pelletheizungen außerdem beispielsweise durch die Wartungsöffnungen, welche ausschließlich vorne und oben angeordnet sind, sowie die Möglichkeit, den Pelletskessel mit einer Stückholzheizung zu einem Kombikessel zu verbinden. Optisch auf den "Nano PK" abgestimmt ist der neue Warmwasserspeicher "WS 200".

Weitere Informationen unter: www.hargassner.at

HDG Bavaria GmbH: Zwei neue Hybridfeuerungen

Holzvergaserkessel
Quelle: HDG Bavaria
Holzvergaserkessel "HDG H", betrieben mit Scheitholz und Spänebriketts

Bereits vor Jahrzehnten hat die HDG Bavaria GmbH sogenannte Hybridkessel angeboten. Nun setzt das Unternehmen diese Geschichte fort und bringt zwei neue Hybridfeuerungen auf den Markt: Der "HDG H" ist ein variabel einsetzbarer Holzvergaserkessel, der sowohl mit Scheitholz (bis Halbmeterscheite) als auch mit Spänebriketts befeuert werden kann. Durch seinen patentierten Stufenrost mit seitlichem Abbrand sei eine emissionsarme Verbrennung garantiert. Der "HDG H" kann bei Bedarf außerdem jederzeit mit einem (Pflanzen-)Ölbrenner oder einem (Bio-)Gasbrenner erweitert werden. Dadurch eignet sich dieser Kessel auch für den Einsatz bei einer Teilsanierung der Heizanlage. Die Umschaltung zwischen Scheitholz- und Öl-/Gasbetrieb übernimmt das Regelungssystem "HDG Control" automatisch. Selbstverständlich können bei dem neuen HDG-Hybridkessel Heizkreise oder zum Beispiel weitere Wärmequellen, wie eine Solaranlage, mit eingebunden und zentral von der "HDG Control" aus gesteuert werden.

Ein weiterer Vertreter im Bereich hybrides Heizen ist die neue Scheitholz/Pellet-Kombination "HDG FK Hybrid". Diese vereint die Vorteile eines modernen Scheitholzkessels mit den Annehmlichkeiten einer vollautomatischen Pelletheizung. Eine spätere Nachrüstung der Pelleteinheit sei jederzeit möglich.

Weitere Informationen unter: www.hdg-bavaria.com

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