Rolle der Mikrokraftwerke im (zukünftigen) Energiemarkt
Und wie weit könne die Leistungsregelung, beispielsweise auch im Rahmen von Smart Home, automatisch geschehen? "Das wird zukünftig möglich sein", berichtete Ballhausen. "Im ersten Schritt kann der Nutzer über eine sichere App-Verbindung sein Lastprofil selber steuern. Eine Einbindung in eine Power Cloud von einem Energiedienstleister oder eine Integration in eine Smart Home Applikation sind die logischen nächsten Schritte, an denen wir arbeiten."
Und kann – einen Schritt weiter gedacht – das BG-15 im Rahmen eines Smart Grid bei einem Überangebot an erneuerbarem Strom von dem Netzbetreiber auch automatisch runtergeregelt werden? Zunächst hat der Eigentümer die Steuerhoheit über das BG-15, betonte Ballhausen. "Aber es ist durchaus denkbar, dass Angebote von Netzbetreibern oder Energiedienstleistern den Kunden überzeugen, die vorhandene Flexibilität einem Smart Grid zur Verfügung zu stellen."
Doch ist das BG-15 mit der SOFC überhaupt für einen Stop-and-go-Betrieb ausgelegt? "Man muss deutlich machen, dass es durchaus andere Technologien gibt, die schneller die Leistung verändern können, als eine Festoxid-Brennstoffzelle", räumte Ballhausen ein. "Heute sind wir daher noch sehr vorsichtig und bieten unseren Kunden eine Modulationsgeschwindigkeit von 50 W/min an. Diese Geschwindigkeit werden wir in den nächsten Monaten und Jahren erhöhen. In einer netzgebundenen Infrastruktur ist diese Modulationsgeschwindigkeit jedoch vollkommen ausreichend, da die große Anzahl an Verbrauchern und Erzeugern eine gewisse Trägheit in der Lastvariation mit sich bringen. In Inselnetzen sieht das jedoch anders aus. Ein größerer Verbraucher kann dann schon spürbare Leistungssprünge verursachen. Hier wäre es also erforderlich, dass diese Lastsprünge durch eine Batterie kompensiert werden."