KWK

Brennstoffzellenheizgeräte suchen ihren Markt

Montag, 11.07.2016

Mitte Januar unterzeichneten Solidpower und die CCTC (Chaozhou Three-Circle Group Ltd.) einen allumfassenden Lizenzvertrag. CCTC - eine Unternehmensgruppe mit Sitz in der chinesischen Provinz Guangdong - hatte einen Teil des geistigen Eigentums der in Insolvenz geratenen australischen CFCL erworben. "Mit dieser Vereinbarung stehen Solidpower nun unbegrenzt die Tore offen, die Etablierung des BlueGen markt- und bedarfsgerecht voranzutreiben", betont Gummert. Das Abkommen sei auf mindestens zehn Jahre ausgelegt.

CCTC sieht sein Kerngeschäft in der Zulieferung von Komponenten und Subkomponenten der Brennstoffzellen-Technologie. Die ersten Zellen aus der CCTC-Brennstoffzellenfertigung wurden bereits nach Heinsberg geliefert. Zur zukünftigen Absicherung der hohen Qualitätsanforderungen und der benötigten Produktionsstückzahlen wurde Anfang April zudem eine Liefervereinbarung unterzeichnet. Dies soll den Produktionsstandort Heinsberg sichern. Qualitätssicherungsprozesse, die zu Zeiten der CFCL in Australien angesiedelt waren, würden in Heinsberg aufgebaut. Die Fertigungstiefe insbesondere bei der Herstellung der Brennstoffzellenstapel werde erhöht. "Diese Liefervereinbarung wird es Solidpower ermöglichen, bei gleichbleibend hoher Qualität der Zellen und Brennstoffzellenkomponenten, das Produktionsvolumen für die BlueGen Brennstoffzellenstapel schneller zu erhöhen. Zukünftig werden nicht nur Zellen, sondern auch andere Brennstoffzellenkomponenten von CCTC bezogen", erläutert Gummert.

Nach der Übernahme der CFC im vergangenen Jahr stand zunächst die Wiederaufnahme der BlueGen Produktion im Vordergrund, berichtet Andreas Ballhausen, Mitglied der Geschäftsleitung Vertrieb und Service Europa bei Solidpower. Nach den bereits erzielten Fortschritten rechnet er für dieses Jahr mit dem Absatz von "einigen 100 Anlagen". Für 2017 hofft Ballhausen, über 1.000 Anlagen im Markt platzieren zu können (Abb. 10).

Durch das umgekehrte Wärme-zu-Strom Verhältnis, und dadurch dass die geringe Wärme quasi jederzeit genutzt werden kann, wird ein ganzjähriger, stromoptimierter Betrieb der Anlage ermöglicht, betont Ballhausen. "Hierdurch hebt sich der BlueGen von den anderen verfügbaren Systemen deutlich ab. Mit diesen Eigenschaften eignet sich das System ideal für Situationen mit hohem Strom und geringen Wärmebedarf, z. B. im Gewerbe oder auch in Niedrigenergie-Wohngebäuden. Mit dem BlueGen bedienen wir in erster Linie den Beistellmarkt anstelle des (Heizungs-)Austauschmarktes, da das System mit nahezu jedem vorhandenen Heizsystem kombiniert werden kann. Das eröffnet uns im Gegensatz zum Wettbewerb weitere Marktsegmente und reduziert gleichzeitig das technologische Risiko beim Kunden."

"Solidpower setzt voll und ganz auf die Brennstoffzellen-Technologie und wir sind heute mehr denn je davon überzeugt, dass dies der richtige Weg für die Zukunft ist", unterstreicht Ballhausen. Eine der wesentlichen Herausforderungen seien die Herstellungskosten der Brennstoffzellen-Stapel. "Aber dank neuer Fertigungsmethoden und verbesserten Materialen konnten wir an dieser Stelle große Fortschritte erzielen und befinden uns im Plan hinsichtlich unserer Kostensenkungsstrategie. Die Technologie bietet ein immenses Potential in verschiedensten Anwendungsszenarien und die zunehmende Nachfrage unserer Kunden sowie die Unterstützung durch unsere Marktpartner bestätigt uns in unserem Vorgehen."

"Keine Frage, es ist noch ein weiter Weg bis sich die Technologie auf breiter Ebene etabliert haben wird. Aber das Interesse nimmt kontinuierlich zu", bekräftigt Ballhausen. "Sicherlich ist das Thema in der breiten Masse - sowohl beim Endkunden als auch beim Heizungsfachhandwerk - noch nicht soweit durchgedrungen wie wir und unsere Mitstreiter im Markt es gerne sehen würden. Aber in den vergangenen Jahren hat sich hier bereits Einiges getan. Anfangs, also 2012, ist uns das Handwerk noch vielfach mit Skepsis begegnet und wir mussten selber viel Überzeugungsarbeit leisten - heute kommen die Handwerker auf uns zu, sind neugierig und wollen unsere Systeme vertreiben. Bei den Endkunden verhält es sich ähnlich."

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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