Leistungsrücknahme bei Schnee
Damals plante man nach dem kurzfristigen Wärmebedarf direkt zu Spielanfang. Sozusagen ohne Vorheizen. Bullern. In dieser Überdimensionierung sowie dem Umbau zu einer Hybridanlage mit KWK steckt heute die Reserve. „Solch eine Hybridanlage, so wie sie jetzt dasteht, ist eigentlich für die Zukunft genau das, was wir auch in anderen Bereichen brauchen. Die Leistung reicht aus, wenn man sie richtig betreibt“, gehen die Experten nochmals auf den Punkt „Bedarf“ ein. „Wichtig ist: Man muss vorausschauend regeln. Darauf mussten wir und auch das Team vor Ort uns erst einmal einstellen. Bei so einer Anlage reicht es eben nicht aus, wenn am Samstag um 15.30 Uhr das Spiel beginnt, um 8 Uhr die Technik einzuschalten, ein bisschen zu belüften, dann kommen 30.000 Leute, dann schalten wir den Rasen ein und dann passt es. Da haben auch wir lernen müssen; wie geht man mit so einem Stadion oder wie geht man mit so einer innovativen Technik um? 2008/2009 fehlten uns noch einige Standards. Die Leistung konnten wir nach und nach zurücknehmen, weil wir die Anlage jetzt viel vorausschauender fahren. Wir arbeiten heute mit den Wetterdaten.“
Thomas Heigemeir unterstreicht: „Wir haben gelernt, gerade wenn sich Schnee ankündigt, sogar mit der Leistung herunterzugehen. Früher wurden wir regelmäßig unruhiger und dachten, der Rasen muss die ganze Zeit grün sein. Das Ganze ist ein Trugschluss, das mussten wir erst lernen. Heute verwendet man im Endeffekt den Schnee als Isolierschicht oder als Abdeckung und kann somit unter der Schneeschicht die Temperatur halten. Man muss die Leistung nicht mit der Wärmepumpe hochfahren. Am Spieltag wird der Schnee heruntergenommen, dann braucht man kurz ein paar Kilowatt mehr, damit der Reststoff im sogenannten Schmelzverfahren abtaut und hat zum Spielbeginn einen grünen Rasen. Das sind wichtige, energieeffiziente Erfahrungswerte, die man mit der Zeit sammelt. Kein Dauerbetrieb. Es bringt halt nichts, wenn man den Schnee schon vorher abräumt. Dann gefriert im Endeffekt der Rest und man verbraucht wieder wahnsinnig viel Leistung, um diese Kristalle zu entfernen. Solche vorausschauenden Kniffe sind Teil des Erfahrungsschatzes zur Optimierung der Leistungen.“
Noch erwähnenswert
Aus Sicht der Energieeffizienz kann sich auch die 2017 errichtete neue Fassade der WWK Arena sehen lassen. Sie besteht aus einem Geflecht aus aluminiumeloxierten Einzelstäben. Diese werden auf einer Gesamtlänge von mehr als 20.000 m in drei Ebenen plus Lichtebene montiert. Beleuchtet wird das Geflecht durch 135 eingebundene Leuchtstäbe mit energiesparender LED-Ausstattung.