Mit den „Hadoc“-Mehrfamilienhäusern entwickelte die Hadoc Baugenossenschaft aus Telfs in Tirol ein intelligentes Konzept, um Käufern außerhalb der städtischen Ballungsräume Wohnraum zu attraktiven Konditionen anbieten zu können. Unter dem Motto „Wohnen muss fair, Wohnen muss leistbar, Wohnen muss nachhaltig sein“, wurden gemeinsam mit dem Heizungsbaufachbetrieb Stecher Installationen aus Prutz auch clevere Konzepte für Heizung und Warmwasserversorgung für die drei mehrgeschossigen Wohnanlagen „Hadoc 1, 2 und 3“ entwickelt. Bei der Planung der Wohngebäude nahmen sich die Planer die Automobilindustrie zum Vorbild: Wie bei der Automobil-Serienfertigung setzte man auch beim Bau der „Hadoc“-Gebäude auf eine Art Modulbauweise, die in den verschiedensten Zusammenstellungen immer wieder genutzt werden kann.
Clever installiert
Split-Wärmepumpen-Konzept für Mehrgeschosswohnbau
Dienstag, 30.11.2021
Die Gebäude wurden in einem ganzheitlichen Planungsprozess entwickelt. Schon 2014 im Vorfeld der Konzeptentwicklung zog man die Spezialisten für Heiz- und Haustechnik von Stecher Installationen hinzu, um eine effektive Lösung für Heizung und Brauchwarmwasserbereitung zu finden. So wurden im Vorfeld zwei Varianten verglichen: Zum einen ein zentral beheiztes Gebäude mit einer Heizungsanlage im Keller. Zum anderem eine dezentrale Heizlösung mit individueller Heizung und Warmwasserbereitung für jede einzelne Wohnung. Zum Zuge bei den „Hadoc“-Projekten kam letztendlich die zweite Variante, mit dem Ergebnis, dass mit den „Insellösungen“ die Brauchwarmwasserbereitung sowie, nicht zu vergessen, die individuelle Heizungseinstellung den einzelnen Besitzern überlassen bleibt. Ziel dieses Konzepts ist es zudem auch, die Kosten für die Hausverwaltung so schlank wie möglich zu halten. Im Prinzip rechnet so jeder Wohnungsbesitzer seine Strom- und Wasserkosten direkt mit dem Versorger ab.
Auf der Suche nach einer geeigneten Heiztechnologie zur Realisierung des dezentralen Ansatzes entschieden sich die Projektverantwortlichen für elektrische Split-Luft/Wasser-Wärmepumpen. Im Mehrgeschosswohnbau „Hadoc 3“ kamen hierbei erstmals die Lösungen von Panasonic zum Einsatz. Die installierten „Kombi-Hydromodule“ verfügen über einen wartungsfreien Edelstahl-Warmwasserspeicher und lassen sich mit einer Stellfläche von 70 × 70 cm problemlos in den Haustechnikräumen der einzelnen Wohnungen positionieren – inklusive aller hydraulischen Komponenten, wie etwa Pumpengruppen, Sicherheitsventil und Ausdehnungsgefäß.
„Alle Anschlüsse werden von hinten zugeführt und über einen Kanal nach vorne weitergeleitet, so dass der Anschluss von vorne stattfinden kann. Nach Abschluss der Installation sind keinerlei Rohre oder Anschlüsse mehr zu sehen. Das Panasonic-»Kombi-Hydromodul« ist dann optisch kaum mehr von einem größeren Kühlschrank zu unterscheiden“, so Klaus Stecher, Geschäftsführer von Stecher Installationen.
Betriebskosten im Blick
Obwohl die Anschaffungskosten für diese dezentrale Heizlösung auf Basis der Wärmepumpentechnik im Vergleich zu konventionellen Ansätzen höher sind, können die Systeme im Betrieb klare Vorteile aufweisen – gerade hinsichtlich des Aspekts der erneuerbaren Wärme. So waren denn auch die realisierbaren energetischen Einsparungen gegenüber der Vorgängerlösung, einer rein elektrischen Heizung bzw. Brauchwarmwasserbereitung, starke Verkaufsargumente. Im Schnitt liegen die Betriebskosten für Stromheizung und Warmwasser pro Wohneinheit, nach Angabe der Baugenossenschaft, bei etwa 120 bis 130 Euro im Monat. Dagegen liegen diese Kosten in den neuen Wohneinheiten im „Hadoc 3“ bei 30 bis 35 Euro im Monat.
Bei „Hadoc 3“ setzte man auf einen viergeschossigen Wohnbau: Aus Lärmschutzgründen sollten die Wärmepumpen-Außengeräte auf dem Dach installiert werden, was dazu führte, dass die Kältemittelleitungsinstallation einen Höhenunterschied von bis zu zwölf Metern überwinden musste. In diesem Bauprojekt kamen die „Aquarea“-Wärmepumpen der „LT“-Serie mit einer Heizleistung von jeweils 7 kW zum Einsatz, welche diese Höhendifferenz bewerkstelligen können.
Eine weitere Herausforderung bei der Verlegung der Kältemittelleitungen war die Hanglage: Da die Geschosse in der Vertikalen verschoben geplant wurden und dadurch keine senkrechten Versorgungskanäle bzw. Schächte möglich waren, musste die Leitungsführung auch darauf reagieren. „Die Anlagen laufen bis dato absolut reibungslos. Bis jetzt war kein einziger Wartungseinsatz für die »Aquarea«-Wärmepumpen notwendig“, betont Klaus Stecher. Selbst im Winter bei hohem Schneeaufkommen und Schneefall laufe der Abtauvorgang der Außengeräte reibungsfrei. Alle Panasonic-Luft/Wasser-Wärmepumpen des Projekts sind außerdem über das Internet in die „Aquarea Service Cloud“ eingebunden. Damit kann das Wartungsteam von Stecher Installationen schnell auf die Heizungsanlagen zugreifen und im Falle einer Wartung oder Reparatur effektiv handeln.
Weiterführende Informationen: https://www.aircon.panasonic.eu/DE_de/
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