Für den neu errichteten Jabee-Tower in Dübendorf setzte der Bauherr auf die Inline-Entsalzungsmethode der perma-trade Wassertechnik.
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Clevere Füllwasseraufbereitung im größten Wohnhaus der Schweiz
Dienstag, 24.09.2019
Wie ein gigantischer Lippenstift schraubt er sich weithin sichtbar in den Himmel: der Jabee-Tower. Der lichte Zylinder mit der schräg zulaufenden Spitze misst imposante 100 Meter und schafft auf 31 Stockwerken Raum für 220 Mietwohnungen, eine Gewerbefläche mit vier Nutzern und zwei Eigentumswohnungen.
Benannt nach dem Gemüsebauern und Firmengründer Jakob Beerstecher, wurde der Jabee-Tower von Architekt Mike Sattler in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Dübendorf konzipiert und wohl durchdacht in die Umgebung eingebunden. Die Konzentration der Baumasse in einen futuristischen Hochbau soll eine hohe Wohn- und Freiraumqualität und beste Aussichten auf ein generationenübergreifendes Konzept eröffnen – für junge Metropolitans ebenso wie für Familien und ältere Menschen.
Da in die Höhe gebaut wurde, konnte rund um den Tower auf dem 10.000 Quadratmeter großen Gelände viel Parkfläche gewonnen werden. Im Sockelgeschoss des Towers ist die Ansiedlung von Kleingewerbe, Läden und Restaurants vorgesehen, um eine gelungene Mischung aus "grüner Oase" und pulsierendem Stadtleben zu schaffen. Der Jabee-Tower soll dabei nicht nur Hingucker sein, sondern auch seinerseits schönste Ausblicke vermitteln. So verfügt jede Wohnung über außenwandfüllende Fensterflächen und einen Balkon über die gesamte Wohnungsbreite, was den Gesamteindruck an Transparenz und Leichtigkeit weiter hervorhebt. Bevor zum Herbst 2019 im Turm eingezogen werden kann, musste zunächst optimales Wohnklima gesichert werden – ein Fall für intelligente Haustechnik-Planung.
Herausragende Leistung in punkto Anlagenbau
Wer hoch hinaus will, braucht neben intelligenter Planung zugleich eine solide Basis und erstklassige handwerkliche Kompetenz. Denn bei einem Bauwerk dieser Dimension sind nicht nur die Baustatik, sondern auch die haustechnischen Installationen mehr als anspruchsvoll. Damit im Jabee-Tower durch alle Höhen und Tiefen der Wetterlagen und über die Jahreszeiten hinweg stets für optimales Raumklima gesorgt ist, wurde die ID Lufttechnik und Anlagenbau AG als qualifizierter Partner für Gesamtlösungen rund um Gebäudetechnik und Gebäudebewirtschaftung mit dem Haustechnik-Konzept betraut.
Massimo Covello zeichnete dabei als Projektleiter für Heizung und Kälte verantwortlich. Eine seiner besonderen Herausforderungen bestand darin, dass sich – bedingt durch die Höhe des Objekts – verschiedene Druckzonen ergaben, die es bei den Planungen zu berücksichtigen galt. Das Projekt gliederte sich dadurch in drei Abschnitte: Im ersten Abschnitt widmete sich Covello der Inbetriebnahme der Kapag-Wärmepumpe für die erste Druckzone vom ersten bis zum 15. Stockwerk sowie der zweiten Druckzone vom 16. bis zum 30. Stockwerk. Im zweiten Abschnitt ging es um die Inbetriebnahme der Brauchwasserwarmpumpe. Als letzter Schritt wurde bis Ende Februar 2019 das 31. Stockwerk betriebsbereit gemacht, das zukünftig von den Eigentümern des Jabee-Towers bewohnt werden wird. Hier gibt es eine groß angelegte Pool-Anlage, die über eine eigene Luftwärmepumpe beheizt wird.
Die VDI-Richtlinie 2035: Basis für reibungslosen Betrieb
Das komplette Heizsystem des Objekts wird rein über Kapag-Wärmepumpen betrieben. In allen Wohnungen gibt es Fußbodenheizungen, wobei es bei den Bodenheizungsverteilern ebenfalls zwei verschiedene Druckzonen zu berücksichtigen galt, eine Hochdruckzone bis 10 bar und eine Niederdruckzone bis 3 bar. Darüber hinaus ist in einem Gebäude dieser Größenordnung natürlich auch ein entsprechendes Kühlsystem fest eingeplant.
Damit Heiz- und Kältesysteme von Anfang an auf optimale Energieeffizienz und reibungslosen Betrieb eingestellt sind, musste besonderes Augenmerk auf die Füllwasserqualität gelegt werden. Denn je nach seiner chemischen Zusammensetzung kann normales Leitungswasser als Füllwasser mit den in modernen Heizsystemen verwendeten Materialien schädliche Wechselwirkungen in Gang setzen. Dann bilden sich in Verbindung mit hartem Wasser unerwünschte Beläge, die sich negativ auf die Energieeffizienz auswirken. Auch im Wasser enthaltene korrosive Salze sowie ein falscher pH-Wert können sich negativ auswirken. Die Folge: Funktionsstörungen bis hin zu Korrosionsschäden, was meist mit hohen Kosten verbunden ist. Zum Schutz von Heizsystemen gibt es deshalb die VDI-Richtlinie VDI-2035, in der Schweiz betitelt mit SWKI BT102-01, die genaue Vorgaben zur Füll- und Umlaufwasserwasserqualität macht und zudem die Grundlage für eventuelle Gewährleistungs- bzw. Garantieansprüche bildet.
Weiterführende Informationen: https://www.perma-trade.de/