Auch der Einsatz von Saisonspeichern kann durchaus sinnvoll sein, wie zum Beispiel der schon genannte "e-Tank" der deematrix Energiesysteme GmbH aus Fürstenwalde, der auch über Solvis vertrieben wird: Dabei handelt es sich um einen Erdspeicher, der bei Neubauten unter der Bodenplatte, bei Sanierungen in der Regel neben dem Gebäude installiert wird. Der Speicher ist seitlich und nach oben wärmegedämmt, nach unten ist er offen und wird mittels schlangenförmig verlegter Kunststoffrohre mit Überschusswärme, etwa der Solaranlage, erwärmt. Zu Heizzwecken kann dann darauf zugegriffen werden.
Eisspeicher als Wärmequelle
Ein relativ neues und platzsparendes System ist auch der Eisspeicher, wie ihn unter anderem Viessmann anbietet: Die Wärmepumpe bedient sich dabei einer mit Wasser gefüllten Zisterne, der sie latente Energie entziehen kann, sobald das Wasser gefriert. Zur Regeneration kann ein Kollektor dienen, der neben der Strahlung auch die Umweltwärme nutzt. Der Eisspeicher liefert die Energie dann an eine Sole/Wasser-Wärmepumpe, welche den Heizkreis speist und den Trinkwasserspeicher beliefert. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus des Eisspeichers gibt es in diesem System nur wenige Speicherverluste. Inzwischen gibt es etliche Konzepte, die einen Eisspeicher als Wärmequelle für die Wärmepumpe nutzen. Einige von ihnen bieten sogar die Möglichkeit einer passiven Gebäudekühlung.
Beim "Solaera"-System von Consolar wird neben der Strahlungsenergie, die an klaren Wintertagen hohe Beiträge liefert, auch die Energie der Außenluft in einem sogenannten "Luft-Hybridkollektor" genutzt. Über diese Kollektoren wird gleichzeitig auch der Eisspeicher regeneriert.
Consolar beabsichtigt, dies alternativ mit einem PVT-Modul zu kombinieren, um zusätzlich noch Strom für die Wärmepumpe zu erzeugen. "Wir planen derzeit ein Konsortium, das dieses »SOLINK«-Konzept in den Bestandswohnungsbau bringen soll", berichtet Gesellschafter Dr.-Ing. Ulrich Leibfried.
Ein Eisspeichersystem, das schwerpunktmäßig auf einen Nass-Kiesspeicher setzt, führt die AQUASOL Solartechnik GmbH aus Neu-Ulm/Burlafingen. Das unter der Bezeichnung "Sonnenpumpe" angebotene System aus Wärmepumpe, Kollektorfeld, Pufferspeicher und Latentspeicher ist nach Herstellerangaben wesentlich günstiger als etwa eine Zisternenlösung.
"Wir vermarkten seit über zehn Jahren unser System »Sonnenpumpe«, das mit Langzeitspeichern, Zisternen oder Nass-Kiesspeichern arbeitet", berichtet Manfred Gelowicz, Geschäftsführer von AQUASOL. Durch einen speziellen Kollektor ließen sich zudem statt maximal 400 sogar 600 kWh pro Quadratmeter als Solarertrag im Jahr gewinnen.
Passive Gebäudekühlung möglich
Auch die Haase GFK-Technik GmbH aus dem sächsischen Großröhrsdorf hat zusammen mit der MEFA Befestigungs- und Montagesysteme GmbH aus Kupferzell in der Hohenlohe ein Eisspeichersystem entwickelt. Dieses kann die Wärme in bis zu 98 m3 großen GFK-verstärkten Kunststofftanks speichern. Der dazugehörende Solarabsorber "MEFA sun" ist als PVT-Hybridmodul mit Photovoltaik kombinierbar und versorgt eine Wärmepumpe mit sehr hohen Quellentemperaturen und dient der Regeneration des Eisspeichers. "Einer der Vorteile ist, dass auch eine passive Gebäudekühlung durch den Eisspeicher besteht", so Thomas Wobst, Vertriebsleiter bei Haase. Beim Neubau einer Lagerhalle in Nürnberg wurden von den beiden Unternehmen Solarabsorber unter einer PV-Anlage mit 30 m2 Aperturfläche, ein 15 m3 großer Eisspeicher und eine Dimplex-Wärmepumpe mit 10 kW Leistung kombiniert.
Solar-Wärmepumpe in der Diskussion
Obwohl sich die Solar-Wärmepumpe an sich als intelligente Lösung präsentiert, gibt es freilich auch Kritik am Konzept. Vor allzu großer Euphorie warnt beispielsweise Dr.-Ing. Marek Miara, der Leiter der Gruppe Wärmepumpen am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Er forschte von 2010 bis 2013 an kombinierten Solar-Wärmepumpen für die Internationale Energieagentur IEA.