Immer mehr Arbeitgeber leasen E-Bikes und die Beschäftigten fahren damit, wann immer sie wollen: zur Arbeit, im Alltag oder beim Sport.
Der frühe Vogel
E-Bikes im Trend – Brauchwasser-Wärmepumpe für betrieblichen Waschraum
Freitag, 22.07.2022
Die relativ neue und nachhaltige Sozialleistung zur Mitarbeitergewinnung und -bindung heißt „Dienst-E-Bike“. Großzügige Sanitäreinrichtungen im Firmengebäude vorausgesetzt, dient der Weg dahin gleich dem Konditionstraining.
Mit der Konsequenz: So nachhaltig wie die Anfahrt, so nachhaltig sollten denn auch die Regenerations-Einrichtungen sein, sagte sich ein Düsseldorfer Investor. Für die Duschen im sanierten Bürohaus, um erfrischt und pünktlich um 9 Uhr am Arbeitsplatz den PC einschalten zu können, kam deshalb nur der Anschluss an eine Brauchwasser-Wärmepumpe infrage.
Natürlich nimmt mit der Katastrophe in der Ukraine der Schwerpunkt erneuerbare Energien für den Neubau wie für die Modernisierung generell an Gewicht zu. Dort, wo die große Lösung mit einigen Komplikationen verbunden ist, bietet sich in vielen Fällen die kleine Lösung mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe als rentabel an. Besonders, wenn sie noch Zusatzfunktionen wie etwa die Trocknung feuchtebelasteter oder die Kühlung überhitzter Kellerluft übernimmt.
Das zweite Problem tritt häufig in Verbindung mit den Abstrahlverlusten einer Großkesselanlage oder eines Blockheizkraftwerks auf. Mit den steigenden Energiepreisen erhöht sich indes auch ohne diesen Zweitnutzen die Wirtschaftlichkeit der nachhaltigen Geräte. Allein in Deutschland gingen 2021, laut der Auswertung des Bundesverbands Wärmepumpe, 23.500 reine Warmwasser-Wärmepumpen in die Technikräume und Heizungskeller. Dies entspricht einem Wachstum von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu addieren sich 154.000 Heizungswärmepumpen. Hier stieg die Zahl der abgesetzten Geräte um 28 Prozent.
Besonders Eigenheimbesitzer, die eine PV- oder eine Solarthermie-Anlage nutzen, profitieren von einer hohen Energieeffizienz, wenn die Sonnenenergie den Betriebsstrom für die Brauchwasser-Wärmepumpe liefert oder zu bestimmten Jahreszeiten das Warmwasser für Küche und Bad vorwärmt. In Neubauten steht den Typen auch die Abluft eines Lüftungssystems zur Verfügung. BAFA und KfW schießen zudem zur Installation zu, allerdings nur im Fall einer energetischen Generalsanierung mit regenerativen Energien. Wer etwa seinen Ölkessel gegen eine Pelletheizung austauscht und als Begleitmaßnahme das erneuerbare Heizungssystem mit einer Warmwasser-Wärmepumpe komplettiert, erhält auch für diese Anschaffung die Investitionsunterstützung von 45 Prozent der Umrüstungskosten. Als Einzelmaßnahme fördert die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) die Entscheidung für diese Art Brauchwarmwasserbereitung (zurzeit) jedoch nicht.
Was zu beachten ist
Zwei Kriterien spielen eine besondere Rolle, um aus der Installation einen ökologischen und finanziellen Gewinn zu ziehen: Es sollte regelmäßig Abwärme vorhanden sein, die als „Gratis-Wärmequelle“ für die Brauchwarmwasserbereitung in Frage kommt. Dazu gehören etwa die schon erwähnten Wärmeverluste von größeren Heizkessel- und BHKW-Anlagen. Moderat temperierte Aufstellräume sollten über ein Kanalsystem eine Verbindung zur Außenluft schaffen, da eine Entwärmung etwa eines Kellerraums mit Normaltemperatur auch eine Entwärmung der darüber-liegenden Wohnung im Erdgeschoss bedeutet, energetisch also nichts gewonnen wäre.
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe steigert gewöhnlich den Eigenverbrauchsgrad einer PV-Anlage effektiv. Wenn also eine Solaranlage vorhanden oder geplant ist, kann die Brauchwasser-Wärmepumpe eine logische Ergänzung dazu sein.
Keine Schimmelbildung
Die Installation einer Warmwasser-Wärmepumpe ist relativ einfach. Der Platzbedarf und die Geräuschentwicklung sind gering. Faktoren wie Dämmzustand und Energieeffizienz des Gebäudes spielen zudem keine Rolle, weil das Gerät nicht das Gebäude beheizen soll. Ein weiterer Vorteil kam ebenfalls schon zur Sprache: Die Warmwasser-Wärmepumpe entfeuchtet gleichzeitig den Aufstellraum. Schimmelbildung im Keller wird somit vorgebeugt. Und sie schützt durch das kühlere Klima die Regelungselektronik der anderen Versorgungstechnik und Maschinen im Umfeld. Denn die neigt dazu, bei Übertemperaturen abzuschalten. Nicht selten tritt diese Störung in Verbindung mit einem Klein-BHKW auf – erfahrene Planer koppeln deshalb häufig eine KWK-Anlage gleich mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe.
Weiterführende Informationen: https://www.kermi.de/raumklima/
Galerie
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!