Es würde also Sinn machen, wenn Bauträger alle an der Planung beteiligten Fachingenieure an einen Tisch bringen würden, um sich über Vor- und Nachteile neuer Systeme oder Produkte informieren zu lassen.
"Warm geworden" kann nicht der Maßstab für eine Fußbodenheizung sein. Heute gelten andere technische Forderungen an eine Fußbodenheizung. Pauschal könnte man hier ein der Nachhaltigkeit entsprechendes System fordern: Über 40 Jahre soll die Heizung den ökonomischen, ökologischen und soziokul-turellen Gesichtspunkten entsprechen. Einfach gesagt – Energieeinsparung, Komfort und Ressourcenschonung stehen im Vordergrund.
Alles im täglichen Leben wird von Verbraucherverbänden und dem Staat reglementiert und überwacht. Nicht aber die Fußbodenheizung!
Dabei wäre es möglich, auf Systeme oder Komponenten aufmerksam zu machen oder diese zu verbieten, wenn sie mehr Energie verbrauchen als andere, oder wenn bei der Montage durch den Heizungsbauer durch Unkenntnis Fehler auftreten können, die erst später zu Problemen führen. Auch fundierte quantitative Aussagen von neutralen Institutionen in der Fachpresse werden vielfach ignoriert.
Es gibt einfach keine regulierenden Institutionen oder Verbände. Die Branchenverbände, die in Frage kommen, hätten die Macht und das Potential, technische Probleme zu lösen. In der Praxis werden die bekannten Probleme jedoch geschönt, ja man versucht sogar, diese Mängel in Normen durch Textänderung zu legalisieren. Ich habe diese Branchenverbände früher immer als Förderer von technischen Neuerungen verstanden…
Im Nachhinein ist das Trägheitsmoment der Marktteilnehmer verständlich: Wer soll entwickeln und die Fortentwicklung bezahlen, wenn keine echte Nachfrage da ist, die nur durch den Endverbraucher generiert werden kann?
Die Frage lautet also: Wie wird dieser Endverbraucher in den Kreis der Entscheider miteinbezogen? Wie kann man die Vor- und Nachteile einzelner Komponenten und Systeme so transparent und für ihn als Laien verständlich darstellen, bewerten und verbreiten?
Denn es gibt diese Lösungen!
Die Befestigung bzw. Lage der Heizungsrohre im Estrich und deren Auswirkungen auf den Energieverbrauch ist nur ein Beispiel für den "Fortschritt".
Regelung, Verteilung und andere Komponenten sind auf ähnlichem Entwicklungsniveau. Obwohl es gute, neue Regelungen gibt, die an dem trägen Estrich scheitern. Die Verteilung ohne "unkontrollierte Wärmeabgabe" ist ebenfalls noch kein ernstgenommenes Thema, wird aber immer häufiger auch von Experten öffentlich angeprangert."