Wasser beruhigen
Einen ganz anderen Ansatz wählte Spirotech für die Konstruktion seiner hydraulischen Weiche: In dem runden Baukörper ist das "Spirorohr" integriert. Es bildet die Kernkomponente und wird vom Systemwasser komplett durchströmt, wobei der Druckverlust gering ist. An dieser Stelle findet der erste Schritt zur hydraulischen Balance statt, denn durch die feine Gitterstruktur des "Spirorohrs" beruhigt sich das Wasser. Die Turbulenzen nehmen ab und werden, laut Hersteller, zu einer laminaren Strömung. Das führt dazu, dass die Vermischung des Vor- und Rücklaufwassers weitgehend unterbunden wird. Stattdessen entsteht eine stabile Temperaturschichtung, die Vermischungszone bleibt gering. Dies entspricht exakt der Zone der Entkopplung. Im Idealfall befindet sie sich in der Mitte des Korpus der hydraulischen Weiche.
Gleichzeitig wirkt sich die Beruhigung des Systemwassers durch das feine Geflecht auf die Inhaltsstoffe Luft und Schlamm aus: Luft und Mikroblasen steigen auf und werden über das Ventil entfernt. Schmutzpartikel sinken nach unten in einen Auffangbereich ab. Dieses Verfahren ist bewährt und wird bei den Luft- und Schlammabscheidern aus dem Hause Spirotech schon lange äußerst erfolgreich eingesetzt. Wie wichtig die konsequente Luft- und Schlammabscheidung für jedes Heiz- und Kühlsystem ist, ist hinlänglich bekannt. In der hydraulischen Weiche des Herstellers sind diese Funktionen kombiniert.
"All-in-One"-Gedanke
In der neuen Gerätegeneration entwickelte Spirotech die Verknüpfung zu einem "All-in-One"-Ansatz. Neben den drei genannten Funktionen wird bei der Schlammabscheidung zusätzlich ein Magnet eingesetzt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die magnetischen Partikel zuverlässig aus dem Systemwasser entfernt werden. Das beugt Verunreinigungen und Störungen in sensiblen Bauteilen vor. Das Prinzip entspricht dem in den "SpiroTrap"-Schlammabscheidern mit Magnet: Das Bauteil sitzt sicher und geschützt im Innern, es muss weder zusätzlich integriert noch für Wartungen ausgebaut werden. Ebenso gilt für die hydraulische Weiche, dass ein Ablassen des verschmutzten Wassers schnell und einfach im laufenden Betrieb erfolgen kann. Betriebsunterbrechungen, die mit sehr viel mehr Aufwand und Kosten verbunden sind, entstehen gar nicht erst.
Neben der Magnettechnologie wurde die neue Generation um einen drehbaren Ablasshahn ergänzt. Unabhängig von der Einbausituation lässt er sich flexibel in die beste Position bewegen, um das "Abschlammen" leicht zu machen. Die regelmäßige Kontrolle des Systemwassers und das Ablassen des gesammelten Schmutzes werden damit noch praxisgerechter. Zudem sind, passend zum "All-in-One"-Gedanken, ab der Größe DN 80 vier ½-Zoll-Anschlusspunkte für Temperatursensoren integriert, je zwei an den Vorlauf- und Rücklaufstutzen.
Ein Gerät für mehrere Funktionen ermöglicht eine rasche Installation. Die kompakte Bauweise macht zudem keinen großen Platzbedarf erforderlich. Damit ist ein flexibler Einbau gewährleistet, der in der Vertikalen meist über die Flanschanschlüsse erfolgt. Dabei spielt die Fließrichtung des Systemwassers keine Rolle, die hydraulische Weiche kann von beiden Seiten für den Primär- und Sekundärkreis eingesetzt werden. Eine "falsche Durchflussrichtung" gibt es also nicht. Außerdem sind keine langen Beruhigungsstrecken erforderlich, was vor allem bei beengten Platzverhältnissen im Bestand vorteilhaft ist.