So schrieb denn auch der VDMA in seinem Vorwort zum Einheitsblatt [5]:
Das VDMA LIN Umwälzpumpenprofil (VLCP) bietet keine Lösung für Internetverbindungen oder weitreichende Hochgeschwindigkeitskommunikation wie Ethernet, Wireless LAN, etc. Sie ist stark auf die Kommunikation innerhalb der Geräte ausgerichtet. Durch den Einsatz des VLCP können die Steuermodule innerhalb des Geräts viel ausgefeilter mit anderen in der Anlage installierten Geräten interagieren, mit dem Ziel, die Funktionalität des Geräts zu erhöhen und die Systemkosten im Vergleich zu bestehenden Installationen zu senken. Das VLCP kann als Vorschlag und Inspiration für andere im Gerät installierte Geräte angesehen werden. Andere Gerätehersteller im Inneren des Gerätes sind eingeladen, sich der LIN-Bus-Idee im Heizgerät anzuschließen.
Die LIN-Bus-Topologie für Pumpen zielt auf eine kostenbewusste Lösung ab. Beim LIN-Bus handelt es sich um ein „Single-Master“-/„Multi Slave“-System. „Master“ ist dabei der Feuerungsautomat oder Gerätecontroller. Die Verkabelung ist einfach. Ein Signalkabel kann die Daten von mehreren „Slaves“, wie Sensoren, Pumpe, Gebläse oder Stellmotor, übertragen. Das spart Treiber, Relais und Kontaktleisten. Details können interessierte Fachleute dem genannten VDMA-Einheitsblatt entnehmen.
VDMA LIN Umwälzpumpenprofil
Das Umwälzpumpenprofil beinhaltet die meisten Standardinformationen, die zum Datenaustausch zwischen Gerätesteuerung und Pumpe bereitstehen, wie:
Eingangssignal
- Start/Stopp
- Sollwert 0-100 %
- Wahl der Regelungsart: Konstante Drehzahl, Konstantdruck, Proportionaldruck
- Begrenzung von Förderstrom, Förderhöhe, Drehzahl
Ausgangssignal
- Warnung in kritischen Zuständen: Zu hohe Drehzahl, Generatorbetrieb, Unterspannung, Übertemperatur, Trockenlauf, Überlast
- Alarm bei Störung mechanisch
- Alarm bei Störung elektrisch
- Betriebsdaten wie Aktuelle Drehzahl, Aktuelle Leistungsaufnahme, Aktuelle Förderhöhe, Aktueller Förderstrom, Aktuelle Versorgungsspannung
- Überwachung und Diagnose: Fehlerszenarien bei Störung, Inbetriebnahme und Ruhebetrieb; Drehzahlbegrenzung (MIN/MAX); Leistungsbegrenzung; Betriebsdauer; Schalthäufigkeit; Energieverbrauch
Elektronisches Typenschild
- Produktnummer
- Versionsnummer
- Seriennummer
- Herstelldatum
Allerdings werden diese Datenpunkte nicht von jeder Pumpe angeboten. Das obliegt dem Produktportfolio bzw. den Vereinbarungen zwischen Pumpenhersteller und OEM-Kunde. Mit Hilfe dieser Daten gibt es für die Regler-/Gerätehersteller neue Möglichkeiten, die Anlage zu analysieren, die Anlagensteuerung zu optimieren und fehlerhafte Zustände zu ändern oder ganz zu vermeiden. Auch eine vorausschauende Wartung – nicht nur für die Pumpe, sondern für die Anlage an sich – wäre denkbar. Internetfähige Heizgeräte können das Anlagenausfallrisiko dadurch reduzieren, dass sie den Installateur oder Betreiber über kritische Anlagenzustände informieren oder auszutauschende Komponenten melden, bevor sie defekt sind.
Verfügbare LIN-Umwälzpumpen
Wilo bringt mit LIN die „Para“ und die neue, kommende „große Schwester“ Wilo-„Para Maxo“, die für Heizungsanwendungen mit hohem Durchfluss bestimmt ist, in die Ära der 4.0-Komponenten von Heizungs- und Klimasystemen. Um seine Kunden bei ihrer eigenen Entwicklung zu unterstützen, stellt Wilo eine Reihe von LIN-Tools zur Verfügung, die dabei helfen, die Vorteile von LIN zu verstehen und zu lernen, wie man sie nutzt. Die LIN-Tools von Wilo sind unter www.wilo-oem.com verfügbar.
Der externe Regelungsmodus LIN ist bei mehreren Baureihen Wilo-„Para“ verfügbar, wie zum Beispiel:
- Para“ für Heizungsanlagen, wie z. B. Heizkessel,
- Para ST“ für Solaranlagen,
- Para G“ für geothermische Anlagen,
- „Para R“ speziell für die neue Generation von Wärmepumpen mit R290.