Kompakte Geräte für alle Fälle
Moderne Druckhalteautomaten stehen in verschiedenen Größen und Ausführungen zur Verfügung. So kann zum Beispiel ein "SpiroPress Picocontrol Kompakt" vom Hersteller Spirotech bei Anlagen zwischen 80 und 530 kW bzw. bei einer statischen Höhe von 5 bis 30 m eingesetzt werden.
Die Spirotech-Baureihe "Multicontrol" deckt in den Standardausführungen alle Systemvolumina sowie Drücke bis zu 16 bar ab. Objektbezogen lassen sich Heizungs- und Kälte-Druckhaltungsanlagen bis 200 MW und 40 bar bauen.
Die Geräte sind in platzsparender Weise weitgehend vorgefertigt, was gerade bei einem Austausch im Bestand wichtig ist und die rasche Installation begünstigt. Die Anschlüsse zur Einbindung in die Anlage sind beidseitig am Gerät vorgesehen. Der Inhalt der Ausdehnungsgefäße kann zur Gänze genutzt werden, weil kein festes Gaspolster erforderlich ist. Das wirkt sich ebenfalls günstig auf die Platzverhältnisse aus, denn die Gefäße fallen kleiner aus. Die Behälter verfügen über eine hochwertige, austauschbare "Sack-Membrane" aus Butyl-Kautschuk, die das Anlagenmedium von der Atmosphäre trennt. Auch eine kurzzeitige Rücklauftemperatur von über 70 °C wird durch die Qualität der Dichtungen und der Membrane toleriert.
Beispiel: Umbau im Rechenzentrum
In einem Rechenzentrum wurde die Druckhaltung ausgetauscht. Wesentliche Punkte für die Neuanlage waren dabei die Zuverlässigkeit, der Umbau im laufenden Betrieb sowie eine rasche Inbetriebnahme.
Für die Heizung wurde ein "SpiroPress Multicontrol Modular Maxi" mit einem Druckbereich von 2,4 bis 6,2 bar gewählt. Bei der Ausführung handelt es sich um eine Doppelpumpenanlage, mit der zweimal 100 Prozent der Pumpenleistung zur Verfügung steht.
Diese Variante bietet also die komplette Leistungsreserve und garantiert damit die vom Kunden gewünschte Ausfallsicherheit, weil jede Pumpe den vollen Volumenstrom liefern kann. Der Druckhalteautomat in Modulbauweise wird mit drucklosen Expansionsgefäßen kombiniert, wobei die Größe exakt dem Anlagenvolumen angepasst werden kann.
Im Objekt kamen ein primäres Bauteil mit 4.000 l sowie ein Vorschaltgefäß von 1.500 l zum Einsatz. Ergänzt wurde das Konzept mit einem Systemtrenner, einem Nachspeisemodul sowie einer Erweiterung für binäre Fernmeldungen und Fernquittieren.
Letzteres bietet insgesamt 15 Zustandsmeldungen, die über die Gebäudeleittechnik (GLT) abgefragt werden können. Das reicht unter anderem vom Behälterniveau über den Systemdruck und Angaben zu Über- bzw. Unterschreiten von Werten bis zur Quittierung von Störungen. Sie sind als potentialfreie Kontakte ausgeführt. Damit kann die elektrische Verdrahtung zur GLT hin einfach erfolgen.
Entgasung und Schlammabscheidung mitdenken
Zusätzlich zu einer Druckhaltung lässt sich ein Vakuumentgaser einbinden, etwa den "SpiroVent Superior". Sobald ein Druckabfall registriert wird und eine Nachspeisung erfolgen soll, wird dieser in Gang gesetzt.
Die Vakuumentgaser arbeiten nach Bedarf, prüfen also regelmäßig, ob entgast werden muss. Durch diese Anpassungsfähigkeit verlängert sich die Lebensdauer der Geräte und sie benötigen weniger Energie. Darüber hinaus wirken sich Schlammabscheider positiv auf die Wasserqualität im System aus.
Die sach- und fachgerechte Kombination von Druckhaltung, Entgasung und Schlammabscheidung gewährleistet also dauerhaft gute Betriebsbedingungen, eine hohe Zuverlässigkeit und eine Einsparung an Energiekosten.