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Installation

Effiziente Altbausanierung mit Fußbodenheizung

Mittwoch, 06.07.2016

Das Trockensystem für Fußbodenheizungen

Das Trockensystem ist das am häufigsten eingebaute System für Fußbodenheizungen im Altbau. Hieran soll die Problematik Verteiler/Zuleitungen und deren Lösung aufgezeigt werden:

Das System besteht aus einer Systemplatte als Trittschall- und Wärmedämmung mit Rillen zur Rohraufnahme. Die Leitbleche auf der Systemplatte dienen zur besseren Wärme- und Lastverteilung. Unter der Systemplatte kann eine Ausgleichschicht oder zusätzliche Wärmedämmung eingebracht werden. Die Abdeckplatten aus Trockenestrich - von der Systemplatte mit den Rohren durch eine Gleitfolie getrennt - bilden den oberen Abschluss der Konstruktion. Darüber sind alle für Fußbodenheizung geeigneten Bodenbeläge möglich.

Problem unkontrollierte Wärmeabgabe der Fußbodenheizung

Beim Trockensystem für die Fußbodenheizung kann das Problem "unkontrollierte Wärmeabgabe" der Zuleitungen allerdings nicht wie bei Nasssystemen durch Isolieren der Leitungen behoben werden. Die Rohre passen exakt in die Rillen des Leitbleches. Für die Isolierung der Rohre ist demnach kein Platz. Das heißt, hundert Prozent Wärmeabgabe im Wohnungsflur, obwohl keine Beheizung notwendig wäre. Berechtigte Reklamationen sind vorprogrammiert.

Perspektivische Ansicht des Wandeinbaus der Einzelraum-Regelung „Unibox EBV“ für eine Fußbodenheizung.
Quelle: Autor
Perspektivische Ansicht des Wandeinbaus der Einzelraum-Regelung „Unibox EBV“ für eine Fußbodenheizung.

Lösung: verteilerloses System

Die dezentrale Verteilung oder "verteilerlose Fußbodenheizung" löst das Problem: Keine Verteiler, keine Zuleitungen, keine Reklamationen. Eine Lösung hat Oventrop mit dem "Unidis"-System im Programm. Diese dezentrale, verteilerlose Fußbodenheizung ist vom Neubau her schon bekannt. Der Grundgedanke bei diesem System ist der gleiche, wie bei der seit Jahrzehnten bekannten Modernisierung mit Heizkörpern. Die Heizkörper eines jeden Raumes werden von der Wohnungsverteilung aus der Sockelleiste mit der Wassermenge versorgt, die der geforderten Heizlast des Raumes entspricht. Hier wird eben die Fußbodenheizfläche eines jeden Raumes mit Heizwasser versorgt. Der Anschluss an die Wohnungsverteilung in der Sockelleiste erfolgt in jedem Raum über die Einzelraum-Regelung "Unibox EBV".

Verteiler für die Fußbodenheizung mit unerwünschten Zuleitungen zu den Räumen.
Quelle: Oventrop
Verteiler mit unerwünschten Zuleitungen zu den Räumen.

Der Verteiler und die Zuleitungen mit der unerwünschten, unkontrollierten Wärmeabgabe entfallen. Die Wohnungsverteilung in der Sockelleiste wird vom Steigstrang über die Wohnungsübergabestation zu den Einzelraum-Regelungen der Räume geführt. In der Übergabestation soll - neben der Wärmemengenmessung - der hydraulische Abgleich der Wohnungen untereinander erfolgen. Der Abgleich der Räume der Wohnung erfolgt über die jeweilige "Unibox EBV".

Zwei Arten der Verlegung für Fußbodenheizungen

Durch den raumweisen Einbau der "Unibox EBV" in die Außen- oder Innenwand ergeben sich zwei Arten der Verlegung der Wohnungskreise für die Fußbodenheizung in der Sockelleiste:

  • An der Außenwand um die Wohnung herum wie in Abbildung 1

Grundriss der Fußbodenheizung mit Wohnungsverteilung an der Außenwand (Abb.1).
Quelle: Autor
Grundriss der Fußbodenheizung mit Wohnungsverteilung an der Außenwand (Abb.1).

  • An der Innenwand um den Flur herum wie in Abbildung 2

Grundriss einer Fußbodenheizung mit Wohnungsverteilung an der Innenwand (Abb. 2).
Quelle: Autor
Grundriss einer Fußbodenheizung mit Wohnungsverteilung an der Innenwand (Abb. 2).

In Abbildung 1 kann man die Leitungsführung in der Sockelleiste vor der Außenwand gut erkennen. In jedem Raum ist eine "Unibox EBV" als Einzelraum-Regelung in der Außenwand an die Wohnungsverteilung angeschlossen. Am Steigstrang ist die Wohnungsübergabestation positioniert (hier nicht gesondert dargestellt). In Abb. 1 ist der Anschluss der "Unibox EBV" an die Wohnungsverteilleitungen in der Sockelleiste und an den Fußbodenheizkreis dargestellt. Die Rohre des Heizkreises der Fußbodenheizung sind in den Rillen der Leitbleche eingebettet. Darüber sind Folie und zwei Abdeckplatten zu erkennen.

Abbildung 2 zeigt dagegen die Leitungsführung der Wohnungsverteilung an der Flur-Innenwand im Grundriss. Das ist die materialsparende Alternative. Die häufigeren Türunterquerungen meistern die Handwerker, indem die beiden übereinanderliegenden Rohre aus der Sockelleiste vor dem Türbereich in die waagerechte nach unten gezogen werden. Im Bereich der Türe liegen die beiden Rohre nebeneinander in den Rillen der Systemplatte. Die "Unibox EBV" wird raumseitig in die Innenwand unterhalb des Lichtschalters eingebaut. Der Anschluss von der Wohnungsverteilung erfolgt durch die Wand (Abb. 3). Kommt ein Fernversteller zum Einsatz, so wird dieser oberhalb des Lichtschalters eingebaut. Die dazugehörige "Unibox EBV" kann auch auf der Flurseite der Innenwand eingebaut und mit einem neutralen Deckel abgedeckt werden.

Innenwand mit Einzelraum-Regelung
Quelle: Autor
Innenwand mit Einzelraum-Regelung "Unibox EBV" für die Fußbodenheizung im Querschnitt (Abb.3).

Je nach Grundriss der Wohnung können die Verteilleitungen der Fußbodenheizung in der Sockelleiste auch im Tichelmann-System verlegt werden. Die "Unibox EBV" entspricht der Forderung des Gesetzgebers einer thermostatischen Einzelraum-Regelung. Eine Variante ist mit Stetigregler ohne Hilfsenergie ausgerüstet (keine zusätzliche Elektroinstallation, kein Funk, praktisch keine Strom- und Wartungskosten). Optional bietet der Hersteller auch eine Alternative mit elektrischem Stellantrieb an.

In beiden Varianten führt der patentierte Bypass der Armatur zu einer Verbesserung des Komforts durch Optimierung des Selbstregeleffektes der trägen Fußbodenheizung.

Gleichzeitig bescheinigt man der Armatur im Zusammenhang mit Brennwertkesseln und Wärmepumpen auch noch eine nicht unerhebliche Energieeinsparung: Damit können durch den Einsatz der Einzelraum-Temperaturregelung im Bypassbetrieb bei Heizungsanlagen mit Fußbodenheizung und Brennwertkesseln zusammen etwa vier Prozent und bei Heizungsanlagen mit Fußbodenheizung und Wärmepumpen zusammen etwa neun Prozent Endenergie eingespart werden.

Von Peter Gabanyi
Dipl.-Ing. (FH) Energie- und Versorgungstechnik
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