Vorteile für den Anlagenbauer
"Weit besser sieht es natürlich im Neubau mit Betonkerntemperierung im Boden und in der Decke aus. Dort können Sie praktisch via PV jeden Sonnenstrahl einlagern und so selbst einen Wolken verhangenen Himmel, mit der dann reduzierten Absorberleistung, von fünf, sechs oder sieben Tagen überbrücken. Die massearme Radiatorheizung gestattet trotz umsichtigster Regelung lediglich einige Stunden."
Um die Bezugskosten niedrig zu halten, lässt das Energiemanagement die Wärmepumpe nur in Zeiten mit Vorlauftemperaturen bis maximal 45 °C ans öffentliche Stromnetz. Die Warmwasserbereitung auf 65 °C nimmt die Nibe-Maschine im Prinzip ausschließlich mit dem "kostenlosen" PV-Strom vor. Der Betreiber profitiert davon.
Für den Heizungsbauer hat die "F2120" vor allem den Vorteil der einfachen Montage. Der Kältemittelkreis ist komplett vorgefertigt und in der Außenmaschine untergebracht. Kein Kältetechniker muss bei der Installation oder bei der Wartung unterstützen. Von dem Monoblock draußen gehen einzig, wie bei jedem anderen Wärmeerzeuger, der Vor- und der Rücklauf zum Heizkreis sowie die Stromversorgung ab. Die gut isolierten Leitungen münden im Haus ins Innengerät mit dem Warmwasserspeicher und der Regelungstechnik ein.
Das Display zeigt auf Knopfdruck alle Daten und Temperaturen sowohl dem Betreiber zur Kontrolle seiner Energieersparnis als auch dem Anlagenbauer zur richtigen Parametrierung an. Selbstredend lassen sich sämtliche Informationen zusätzlich über das Internet abrufen.
Batteriespeicherung mit Verlusten
Eins stellt nicht zufrieden: Laut Stromzähler Input und Stromzähler Output kamen nur 1,3 MWh an elektrischer Energie aus dem Stromspeicher heraus, obwohl 1,8 MWh hineingingen.
Spürbare Verluste sind bei einer Batteriespeicherung systemimmanent: Das hat nichts mit der Entladungstiefe oder der Qualität der Batterie zu tun. Werkseitig drosseln die Hersteller die Entladungstiefe auf einen Reststrom von 30 Prozent, weil bei einer Tiefentladung schädliche chemische Reaktionen einsetzen würden. Die 30 Prozent begrenzen also lediglich die Kapazität.
Die realen Verluste, die genannten 0,5 MWh, treten an anderer Stelle auf. Nämlich zum einen im Wechseltrichter durch die Umwandlung von Gleichstrom (PV-Strom) in Wechselstrom für Netz, zum anderen in der Batterieein- und -ausspeicherung, eventuell auch noch in der Verkabelung. In Summe geht deshalb der Gesamtwirkungsgrad PV-Gewinn/Netzeinspeisung generell nicht über 80 Prozent hinaus. Bei älteren Wechselrichtern reduziert er sich auch auf 70 Prozent.
Der IfU-Energieberater: "Wenn Sie im Jahr 1,8 MWh speichern und 0,5 MWh Verlust in Kauf nehmen müssen, ist das ein Betrag von 140 Euro. Denn diese 30 Prozent müssen mit 28 Cent/kWh aus dem öffentlichen Netz nachgeliefert werden. Im optimalen Fall mögen es nur 100 Euro sein. Die müssen Sie im Verhältnis sehen zu den genannten 500 Euro Gesamtenergiekosten für Wärme, Warmwasser, Licht und Haushaltsstrom. Das passt nicht. Da besteht meines Erachtens noch Entwicklungsbedarf. Und ich bin der Meinung, wir haben schon eine der besten Lithium-Ionen-Batterien herausgesucht."
Fazit
Die vom Fraunhofer ISE bestätigten Ergebnisse lassen die Aussage zu, dass für das typische "KfW 100"-Ein- und -Zweifamilienhaus mit Radiatorheizung aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren eine Hocheffizienz-Wärmepumpe wie die des Typs Nibe-"F2120" die generelle Freigabe zur wirtschaftlichen und umweltschonenden Heizungsmodernisierung hat. Wirtschaftlich sowohl in investiver Hinsicht und erst recht im Hinblick auf die jährlichen Betriebskosten.