KWK in der Sanierung
2015 begann dann auch die Planung zur Erneuerung der Heizzentrale des AWO Altenwohnzentrums aus dem Baujahr 1970, in dem 130 Bewohner leben. Hier waren neben zwei Niedertemperatur-Gasheizkesseln mit je ca. 600 kW Heizleistung auch die Warmwasserbereitung und die Regelung in die Jahre gekommen. Ein wirtschaftlicher Betrieb und auch die nötige Ausfallsicherheit waren nicht mehr gegeben.
Als Grundlast-Energieerzeuger wurde hier das modulierende BHKW "neo-Tower Premium M+", mit maximal 30 kW elektrischer Leistung, eingebaut. Das BHKW wird wärmegeführt mit Stromoptimierung betrieben. Mit dieser Betriebsweise läuft das BHKW fast rund um die Uhr über 8.500 Stunden im Jahr. Der kontinuierliche Strombedarf im Gebäude sorgt hier, nach Angaben des Betreibers, für eine schnelle Amortisation der Investition von etwa drei Jahren.
Wie bei der Wahl des "kleinen Bruders" im Neubau sprachen auch hier die überzeugenden technischen Daten für das "neoTower"-BHKW – vor allem die breite Leistungsmodulation zwischen 15,0 und 30,0 kW (elektr.) und 40,9 bis 63,1 kW (therm.). Der "neoTower Premium M+" ist mit einem robusten Vierzylinder-Gasmotor von Yanmar ausgestattet, der Konzernmutter des norddeutschen Herstellers RMB/Energie. Auch hier ist durch die Betriebsweise ein langes Wartungsintervall von 8.000 Betriebsstunden gegeben.
Fast 90 Prozent des vom BHKW erzeugten Stroms wird im Altenwohnzentrum selbst verbraucht, ansonsten findet eine Überschusseinspeisung in das Netz der SWE (Stadtwerke Emden) statt. Die gleichzeitig vom BHKW erzeugte Wärme wird zu 100 Prozent in der Liegenschaft verbraucht.
Die Wärmeverteilung im Gebäude erfolgt größtenteils über Heizkörper. Bei der Modernisierung der Heizzentrale wurde einer der beiden in die Jahre gekommenen Gaskessel durch einen modernen, modulierenden Gas-Brennwertkessel "SGB 260" von Brötje ersetzt.
Ein verbliebener Buderus-Kessel fungiert als Reserve für die sehr kalten Tage. Das BHKW liefert die Wärme in einen neu installierten Pufferspeicher, um den Wärmebedarf vom Strombedarf zu entkoppeln und das Takten des BHKWs zu reduzieren. Durch die neue Heizungsanlagen-Steuerung werden die beiden Kessel sowie die angeschlossenen Heizkreise optimal nach Bedarf und Außentemperatur geregelt.
Fazit
Der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung bzw. BHKW-Technik erwies sich beim AWO Altenwohnzentrum in Emden unter anderem wegen des hohen kontinuierlichen Strom- und Wärmebedarfs als besonders sinnvoll. Entscheidend für die Amortisation der beiden eingesetzten BHKW war eine optimale Anlagendimensionierung. Das eng gestufte Angebotsspektrum der "neoTower"-BHKW im Leistungsbereich bis 50 kW (elektr.) ermöglichte hier eine maßgeschneiderte Lösung.