Flächenheizungen noch effizienter machen
Bei Flächenheizungen erfolgt der hydraulische Abgleich durch das Aufteilen des Volumenstroms auf die einzelnen Heizkreise gemäß der jeweiligen Raumheizlast über die Regulierung der Durchflussmengenmesser im Heizkreisverteiler. Diese statische Einstellung ist jedoch auf die Norm-Heizlast ausgelegt, die (wenn überhaupt) nur an wenigen Wintertagen besteht. Abgesehen davon ist im Bestand die Berechnung der tatsächlichen Wärmeleistung der Heizkreise nur selten zuverlässig möglich. In der Regel fehlen die entsprechenden Planungsunterlagen. Somit sind die theoretisch erreichbaren Energieersparnisse durch einen statischen hydraulischen Abgleich in der Praxis kaum erreichbar.
Sind Eigentümer von Gebäuden mit Flächentemperierung verpflichtet, einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen, ist eine Installation der Regelungen „Fonterra Smart Control“ oder „Fonterra Heat Control“ von Viega die energetisch und wirtschaftlich bessere Wahl. Diese Effizienzmaßnahme wird außerdem gefördert. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gewährt für diese Einzelmaßnahme einen Investitionszuschuss von bis zu 20 Prozent. Zu beantragen ist die Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Hydraulik dynamisch statt statisch abgleichen
Bei einem konventionellen Abgleich der Heizkreise sind die hydraulischen Widerstände der Durchflussmengenmesser fix. Die damit einhergehenden Druckverluste sind somit auch im überwiegenden Teillastbetrieb von der Pumpe zu überwinden. Die Regelungen für Flächentemperierungen von Viega vermeiden diese unnötigen Widerstände. Das Prinzip heißt: umverteilen statt drosseln. Das funktioniert so, exemplarisch erläutert anhand von „Fonterra Smart Control“: Die Basiseinheit der Einzelraumregelung wird im Heizkreis-Verteilerschrank installiert. Per Funk erfolgt von hier aus die Verbindung zu den einzelnen Raumthermostaten. Übertragen wird die Sollwertvorgabe der Nutzer sowie die tatsächliche Raumtemperatur.
Darüber hinaus verarbeitet die Regelung die Vorlauftemperatur und die Rücklauftemperatur der Heizkreise sowie eine Kontrolltemperatur. Die Ventile jedes Heizkreises sind bei Wärmeanforderung vollständig geöffnet. Ist die Raumtemperatur erreicht, schließt ein Aktor am Stellantrieb den Heizkreis vollständig. Dadurch erreicht der Raum zum einen schneller die gewünschte Temperatur. Zum anderen entfallen durch das vollständige Schließen eines Heizkreises die Druckverluste, die durch den statischen hydraulischen Abgleich mit festen Widerständen vorhanden sind. Eine differenzdruckgeführte Umwälzpumpe kann somit noch effizienter arbeiten.
Ähnlich funktioniert der dynamische hydraulische Abgleich mit der Regelung „Fonterra Heat Control“. Dieses System ist speziell auf die wirtschaftlichen und technischen Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft angepasst. Verzichtet wurde beispielsweise auf das WLAN-Modul, mit dem Nutzer die „Fonterra Smart Control“ über mobile Endgeräte einstellen können. Gleichermaßen einfach ist jedoch die Montage von „Fonterra Heat Control“ per „plug-and-play“-Prinzip. Eine weitere Besonderheit: Es können wahlweise Raumthermostate von Viega oder aus den Schalterprogrammen der gängigen Markenhersteller genutzt werden.
Da die EnSimiMaV die Heizungsoptimierung und den hydraulischen Abgleich im ersten Schritt in größeren Geschosswohnungsgebäuden voranbringen will, ist die Planungsunterstützung durch das Online-Tool „Heat Control Assistant“ besonders nützlich. Damit lassen sich bis zu zwölf Heizkreise sechs verschiedenen Raumthermostaten frei zuordnen. Die Kombination kann auf einem USB-Stick gespeichert und in die Basiseinheit von „Fonterra Heat“ eingelesen werden. In Mehrfamilienhäusern mit gleichen Wohneinheiten ist diese Voreinstellung somit schnell erledigt.