Heizungssystem abstimmen
Ob für Neubau und Altbaumodernisierung – größtmögliche Energieeinsparpotentiale moderner Wärmeerzeuger kommen nur zum Tragen, wenn alle Komponenten des Heizungssystems optimal aufei-nander abgestimmt sind, konstatieren Shell und BDH in einer Hauswärme-Studie. „Wärmeerzeugung, Wärmespeicherung, Wärmeverteilung und Wärmeübergabe sowie eine intelligente Heizungsregelung müssen immer als Gesamtsystem betrachtet werden. Richtig dimensionierte Heizkörper oder Flächenheizungen als Wärmeübertrager sind Voraussetzung, um niedrige Systemtemperaturen im Heizungssystem zu realisieren. Nur so können die hohen Effizienzwerte der modernen Wärmeerzeuger erreicht und erneuerbare Energien sinnvoll eingebunden werden. Wärmespeicher bieten die Möglichkeit, erneuerbare Energien aus Solarthermie und Einzelholzfeuerungen in die Wärmeversorgung einzubinden. Zusätzlich bieten sie die Option, Wärmeerzeugung und -verbrauch zu entkoppeln. Moderne Hocheffizienzpumpen, Thermostatventile und Armaturen sowie die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs sorgen für eine energieeffiziente Wärmeverteilung bei gleichzeitig niedrigem Stromverbrauch.“ Der BDH hat die Marktentwicklung für einige Komponenten untersucht. So werden jährlich um die fünf Mio. Heizkörper in Deutschland verbaut. Doch ist der Markt seit 2010 mit 5,4 Mio. Stück rückläufig auf 4,9 Mio. Stück in 2015 (Abb. 45).
Moderne Heizkörper reagieren durch eine kurze Aufheizzeit sehr schnell auf veränderte Temperaturwünsche. Die Kombination der Wärmeübertragung aus Konvektion und Strahlung lässt eine behagliche Raumatmosphäre entstehen. Design-Heizkörper können sich dezent und harmonisch in das Wohnambiente einfügen oder als gestalterisches Designobjekt die Blicke auf sich ziehen. Im Aufwärtstrend befindet sich die Flächenheizung und Flächenkühlung. Sie kommt besonders in gut gedämmten Gebäuden in Verbindung mit Niedertemperaturheizungen zum Einsatz. Kamen in 2009 noch 98 Mio. Rohrmeter zum Einsatz, so waren es – nach kontinuierlichem Marktwachstum – im vergangenen Jahr bereits 164 Mio. Rohrmeter (Abb. 46).
Wärmespeicher spielen nicht nur als klassischer Warmwasserspeicher eine Rolle. Ihre Bedeutung steigt als Pufferspeicher für Gebäudeheizungssysteme, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Strom- und Wärmemarkt (KWK, Power-to-Heat) oder bei der Einbindung der Solarthermie in die Wärmeversorgung. 2009 wurden noch 610.000 Speicher in Deutschland verkauft. Mittlerweile hat sich der Markt bei rund 500.000 Stück jährlich eingependelt (Abb. 47).
Wer nicht auf leitungsgebundene Energieträger wie Erdgas oder Strom setzt, benötigt in der Regel einen Tank. Der Markt für Tanksysteme erlebte ein Auf und Ab. Nach einem Zuwachs in 2010 auf 56.500 Stück folgte ein kontinuierlicher Abschwung bis auf 36.000 Stück in 2014. Im vergangenen Jahr erholte sich die Nachfrage wieder auf 45.000 Stück (Abb. 48).
Bei Problemen mit der Heizung wird oft nur der Brenner getauscht. Hier war der Absatz lange Jahre rückläufig – von 152.000 Stück in 2009 auf nur noch 101.000 Stück in 2014. Im vergangenen Jahr zog der Markt aber wieder leicht an auf 109.000 Stück (Abb. 49). Bei Abgassystemen (Edelstahl) gab es einige Schwankungen. Zwischen 2009 und 2013 lag der Wert der verkauften Systeme bei knapp 150 Mio. Euro. Doch in den vergangenen beiden Jahren fiel der Markt auf nur noch 130 Mio. Euro deutlich ab (Abb. 50).
Wohnungslüftung mit Kontrolle
Interessante Entwicklungen gibt es im Bereich der kontrollierten Wohnungslüftung (KWL). Betrachtet man zunächst die Entwicklung bei den zentralen Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung, so gab es im Zeitraum von 2009 (24.000 Anlagen) bis 2013 (48.000 Anlagen) deutliche Steigerungsraten. Dann flachte der Anstieg deutlich ab (auf 49.000 Anlagen) und war im vergangenen Jahr sogar rückläufig (mit 47.000 Anlagen), (Abb. 51).