Rohrverlegung – die Adern des Flächen-Heiz- und Kühlsystems
Die optimale Verlegetemperatur für die Verbundplatten und -rohre liegt bei über zehn Grad Celsius. Zur besseren Verlegung lagert man Rohre und Systemplatten bereits in den Räumen und vermeidet so große Temperaturunterschiede.
Bei der Verlegung von Heizungsrohren beträgt der nach DIN 4726 zulässige kleinste Biegeradius 5 x Øa (Außendurchmesser). Um Beschädigungen der Rohre zu vermeiden, dürfen sie nicht auf scharfkantigem Untergrund verlegt werden. So schützt man Rohre im Bereich von Wand- und Deckendurchführungen mit einem PE-Schutzrohr.
Für eine gleichmäßige Oberflächentemperatur ist die schneckenförmige Verlegung ideal. Die Verlegung des Systemrohres beginnt mit dem Anschluss des Heizkreisvorlaufes an den Heizkreisverteiler. Bis zum Erreichen der Wendeschleife wird in doppeltem Verlegeabstand montiert. Mit dem Auslegen des Heizkreisrücklaufes entsteht der in der Planung berechnete Verlegeabstand.
Zum Anschluss der Heizungsrohre an die Heizkreisverteiler sollten unbedingt zur Umlenkung Rohrführungsbogen zum Einsatz kommen. Sie schützen das Rohr. Rohrkreuzungen und Verbindungsstellen im Estrich sind zu vermeiden. Der Heizungsbauer muss dort, wo kein Rohr ist, Feuchtigkeitsmessstellen vorsehen – sie sind Bestandteil einer Fußbodenheizung.
Ablagerungen und Wasserverfärbung vermeiden
Nach der Montage der Rohre wird die Anlage mit Wasser gefüllt. Die Wasserqualität wird nach VDI salzarm eingestellt. Der PH-Wert sollte zwischen 8,0 und 8,7 liegen und die Leitfähigkeit 10 bis 100 μS/cm. Die Durchflussmengen werden gemäß der Projektierungsvorgaben und die Umwälzpumpe auf konstanten Druck eingestellt.
Dichtheitsprüfung
Nach dem Anschluss der Heizkreise erfolgt die Dichtheitsprüfung. Die Dichtheit muss vor und während der Montage der Estrichschicht sichergestellt sein und wird schriftlich protokolliert. Damit dokumentiert der Heizungsbauer den ordnungsgemäßen Abschluss der Rohrverlegung.
Estrich: Vermeidung von Verformungen und Rissbildungen
Ideal ist die Estrichverlegung bei Temperaturen über +5 Grad Celsius. Während der gesamten Abbindezeit sollte das Temperaturniveau möglichst konstant sein und Zugluft vermieden werden.
Funktionsheizen und Belegreifheizen
Die Aufheizung des Estrichs erfolgt gemäß DIN EN 1264 und wird im Funktionsheizprotokoll dokumentiert. Damit bestätigt der Installateur die ordnungsgemäße Funktion der Fußbodenheizung. Vor Beginn der Bodenlegearbeiten wird der Estrich auf seine Beleg-reife geprüft.
Je nach gewähltem Bodenbelag ist eventuell erforderlich, den Estrich erneut aufzuheizen, um die für die Belegreife zulässige Estrich-Restfeuchte zu erreichen und um so Schäden am Bodenbelag zu vermeiden. Nach dem Funktionsheizen prüft der Installateur die Universal-Klemmverschraubungen und zieht sie bei Bedarf nach – auch bei der jährlichen Wartung.
Raumtemperaturen regeln
Die Räume und Stellantriebe sind den Raumthermostaten korrekt zuzuordnen. Dabei sollte man sicherstellen, dass die Heizkreisverteilerventile mit den Stellantrieben kompatibel und dicht schließend sind. Idealerweise kommen die Komponenten aus einer Hand. So ist der korrekte Ventilhub gewährleistet. Über die Raumthermostate kann der Nutzer seine Wohlfühltemperatur einstellen.
Endkunden orientieren sich gegebenenfalls an der Oberflächentemperatur ihrer Fußbodenheizung. In solchen Fällen gilt das Argument: Die Führungsgröße der Fußbodenheizung ist die Raumtemperatur und nicht die Oberflächentemperatur.
Für die Regelung gilt: den Stromanschluss zum Heizkreisverteiler legen. Bereits im Planungsprozess ist der Stromanschluss beim Heizkreisverteiler zu berücksichtigen, damit die Zuordnung der Raumthermostate erfolgen kann.